Schilddrüsenüberfunktion und ihre Folgen

Schilddrüsenüberfunktion und ihre Folgen

Die Schilddrüse ist nur ein kleines Organ im Körper und trotzdem kann eine Fehlfunktion zu vielen Störungen im Körper führen. Heute behandeln wir die Schilddrüsenüberfunktion.

Die Aufgaben der Schilddrüse

Die Schilddrüse ist eine Hormondrüse, die die Hormone Tetrajodthyronin (Thyroxin oder auch T4) und Trijodthyronin (T3) herstellt. Diese beiden Hormone sich sehr wichtig für die Entwicklung und Funktion des Körpers. Eine besonders große Rolle spielen sie bei der Entwicklung des Gehirns. Sie beeinflussen aber auch Nervensystem und Psyche, Haut, Haare und Nägel, den Energiestoffwechsel, die Funktion von Magen und Darm, Herz und Kreislauf, die Geschlechtsorgane, Knochen und Muskulatur. Die Schilddrüse ist also ein kleines Organ, hat aber eine große Wirkung im Körper.

Ursachen der Schilddrüsenüberfunktion

Eine Schilddrüsenüberfunktion kann mehrere Ursachen haben. Zu den häufigsten zählen die Immunhyperthyreose und die autonome Hyperthyreose.

Die Immunhyperthyreose ist eine Autoimmunerkrankung, bei der der Körper die eigene Schilddrüse angreift. Das führt zu einer erhöhten Produktion von Schilddrüsenhormonen. Etwa 40 % der Schilddrüsenüberfunktionen werden durch die Immunhyperthyreose hervorgerufen. Frauen erkranken 5-mal so oft wie Männer an dieser Erkrankung.

Von der autonomen Hyperthyreose sind vor allem ältere Menschen betroffen. Bei dieser Erkrankung kommt es zu einer ungleichmäßigen Veränderung der Schilddrüse und knotigen Wüchsen. Diese Knoten bilden unabhängig von Hormonen, die die Produktion der Schilddrüse regulieren, Schilddrüsenhormone.

Neben diesen beiden Erkrankungen kann eine Schilddrüsenüberfunktion z. B. auch durch eine Entzündung der Schilddrüse oder durch Schilddrüsenkrebs oder Krebs in der Hirnanhangsdrüse verursacht werden. Auch in der Schwangerschaft kann es zeitweise zu einer Schilddrüsenüberfunktion kommen.

Symptome der Schilddrüsenüberfunktion

Unabhängig von den Ursachen kommt es bei einer Schilddrüsenüberfunktion zu ähnlichen charakteristischen Symptomen. Dazu gehören Angst, emotionale Schwankungen, Schwäche, Zittern, Herzklopfen, Hitzeintoleranz und vermehrtes Schwitzen. Bei der Hitzeintoleranz ist den Betroffenen oft auch im Winter warm, sodass sie T-Shirts bei Minusgraden tragen. Oft wird auch von Gewichtsverlusten trotz gesundem Appetit und reichlicher Nahrungszufuhr berichtet.

Diagnose der Schilddrüsenüberfunktion

Mittels Ultraschall wird die Form und Größe der Schilddrüse sichtbar gemacht. Zusätzlich wird in einer Blutuntersuchung die Konzentration des Schilddrüsensteuerhormons gemessen. Weiterhin kann die Konzentration der freien Schilddrüsenhormone im Blut bestimmt werden.

Therapie der Schilddrüsenüberfunktion

Primär wird die Schilddrüsenüberfunktion mit Medikamenten behandelt. Sogenannte Thyreostatika verlangsamen die Aktivität der Schilddrüse und verringern so die Produktion der Schilddrüsenhormone. Diese Form der Therapie wird meistens über ein bis zwei Jahre angewandt. Sollte diese Form der Therapie nicht ausreichen, wird mit radioaktivem Jod oder mit einem chirurgischen Eingriff behandelt. Langzeituntersuchungen haben ergeben, dass radioaktives Jod keinen Einfluss auf gesunde Körperzellen hat und auch der chirurgische Eingriff ist relativ unkompliziert und zählt zu den Routineeingriffen.

Schilddrüsenüberfunktion und Ernährung

Die Bewertung der Ernährung bei einer Schilddrüsenüberfunktion ist international unterschiedlich. In Deutschland gibt es keinen empfohlenen Verzicht auf jodreiche Nahrungsmittel. In Österreich wird genau das jedoch empfohlen. Zu den jodreichen Nahrungsmitteln zählen insbesondere Seefische, Meeresfrüchte, jodiertes Speisesalz und bestimmte Mineralwassersorten. Die unterschiedlichen Bewertungen liegen darin begründet, dass das Zusammenspiel zwischen Jodzufuhr und der Schilddrüse noch nicht ausreichend erforscht ist.

Auf Alkohol, Bohnenkaffee und Cola sollte bei einer Schilddrüsenüberfunktion verzichtet werden. Diese Produkte können die gesteigerten Körperfunktionen noch weiter anregen.

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