Bügeln – Wie wir aus der Pflicht eine Kür machen

Bügeln – Wie wir aus der Pflicht eine Kür machen

Bügeln gehört nicht unbedingt zu unseren liebsten Freizeitbeschäftigungen. Aber wer gerne knitterfrei durchs Leben geht, wird um das Bügeln nicht herumkommen.

Mein Bügeleisen und ich

Viele moderne Frauen verbindet ein zwiespältiges Verhältnis mit ihren Bügeleisen. Auf der einen Seite neigen wir oft dazu, im Haushalt nur das Nötigste zu erledigen, weil der Nachwuchs oder der Alltag einen sowieso schon ständig auf Trab hält. So wird in den meisten Haushalten auch nicht mehr oft gebügelt. Andererseits ist es für viele Berufe unerlässlich, faltenfrei zu erscheinen. Hemden, Blusen, Hosen und Röcke zu glätten ist heutzutage keine große Kunst mehr – früher sah das ganz anders aus.

Bügeln im Lauf der Zeit

Bügeleisen können auf eine erstaunlich lange Geschichte zurückblicken. In Europa kamen sie im Laufe des 15. Jahrhunderts auf. Diese bestanden aus einer Metallplatte mit Griff, die auf dem Ofen erhitzt wurde. Aber schon bald gab es die erste Innovation: Durch Bügeleisen mit Wechselgriff musste man seine Arbeit nicht unterbrechen. War das erste Eisen erkaltet, konnte man vom Herd ein warmes nehmen. Ab dem 17. Jahrhundert verbreiteten sich auch hohle Bügeleisen, in die man glühende Metallbolzen schieben konnte – eine nicht ganz ungefährliche Sache. Diese Variante wurde bis ins 19. Jahrhundert benutzt und erst durch das Kohle-Bügeleisen abgelöst. Auch Gasbügeleisen kamen in diesem Zeitalter zum Einsatz. Erst, als sich die Elektrizität auch in immer mehr Privathaushalten durchsetzte, wurde das Bügeleisen elektrisch beheizt. Das elektrische Bügeleisen mit Temperaturregler und Thermostat, wie wir es heute kennen, wurde erst 1949 vom deutschen Traditionsunternehmen Rowenta eingeführt. Später wurde es zum modernen Dampfbügeleisen weiterentwickelt und trat so seinen Siegeszug in deutsche Haushalte an.

Treuer Reisebegleiter

Doch nicht nur Hausfrauen, auch viele Touristen schwören mittlerweile auf das Bügeleisen. Preisbewusste Urlauber verreisen heute bevorzugt mit einem der sogenannten „Billigflieger“. Bei diesen muss man für jedes Gepäckstück extra bezahlen, was bei einer vierköpfigen Familie schnell die Reisekosten in die Höhe schießen lässt. Darum packen viele moderne Mütter die Koffer ihrer Liebsten so eng wie möglich. Wenn sich die zwei Töchter einen Koffer teilen, spart man einfach ein Gepäckstück. Genial, oder? Leider bleibt es bei dieser Packerei nicht aus, dass bei der Ankunft im Urlaubsland die Hälfte der Sachen völlig zerknautscht sind. Von den Hemden des Göttergatten ganz zu schweigen.

Abhilfe schafft dann ein Reisebügeleisen. Klein und kompakt findet es Platz in jeder noch so vollen Reisetasche, oder gar im Handgepäck. Moderne Eisen können sogar zerlegt werden, um noch mehr Stauraum zu sparen. Wichtig ist nur, an einen Steckdosen-Adapter zu denken, damit der Urlaubsbügelei nichts mehr im Weg steht.

Zeit für mich

Vor dem Städtetrip nach Warschau noch etwas polnisch lernen? Auch das kann man beim Bügeln erledigen. Durch die immer gleichen Bewegungen beim Bügeln, führt das Gehirn diese irgendwann automatisch aus. Ähnlich wie beim Radfahren muss man nicht mehr darüber nachdenken. So hat man den Kopf frei für andere Dinge und kann aus dieser lästigen Pflicht eine Kür machen: dem neuen Hörbuch lauschen, die Party am nächsten Freitag planen oder eben mit einem Audiokurs eine Fremdsprache lernen – und schon ist die Wäsche fertig gebügelt, wie von ganz allein.

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