Moderater Alkoholkonsum

Krankheitsvorbeugung durch moderaten Alkoholkonsum?

Unter moderatem Alkoholkonsum versteht man eine risikoarme maximale tägliche Alkoholmenge. Was dabei als moderat angesehen wird, unterscheidet sich jedoch deutlich.

In Deutschland gelten täglich 10 g Alkohol für Frauen und 20 g Alkohol für Männer als akzeptabel. 10 g Alkohol sind beispielsweise enthalten in rund 250 ml Bier, 30 ml Weinbrand oder 125 ml Wein.

Moderater Alkoholkonsum senkt Herzinfarkt Risiko

Durch den Konsum moderater Mengen Alkohol kann das Risiko für Herzinfarkt und Schlaganfall gesenkt werden. Dies geschieht durch eine Steigerung der Konzentration des „guten“ HDL-Cholesterins und eine Senkung des Blutdrucks. Außerdem vermindert Alkohol das Zusammenlagern der Blutplättchen, er „verdünnt“ also das Blut und steigert die körpereigene Auflösung von Blutgerinnseln. Frauen und Männer, die keine Vorerkrankungen haben und lebenslang durchschnittlich nicht mehr als ein Glas bzw. zwei Gläser alkoholische Getränke pro Tag zu sich nehmen, haben im Vergleich zu Vieltrinkern (durchschnittlich fünf Gläser eines alkoholischen Getränks für Männer bzw. zweieinhalb Gläser täglich für Frauen) oder Wenigtrinkern (weniger als ein Glas eines alkoholischen Getränks für Männer und weniger als ein halbes Glas für Frauen pro Woche) ein geringeres Risiko an Herzkreislauferkrankungen zu versterben.

Einen medizinischen Grund zum Alkoholkonsum gibt es jedoch nicht, da trotz einigen positiven Wirkungen bereits geringe Mengen Alkohol schädlich sein können. Da solche Risiken immer individuell sehr verschieden sind, existiert kein allgemeingültiger Schwellenwert, ab dem die schädlichen Auswirkungen des Alkoholkonsums den positiven Eigenschaften überwiegen.

Alkohol und Krebsentstehung

Chronischer übermäßiger Alkoholkonsum schädigt fast alle Organsysteme und hat ein großes krebsförderndes Potential. Ergebnisse der Potsdamer EPIC-Studie zeigen, dass in Europa 10 Prozent der Krebserkrankungen bei Männern und 3 Prozent bei Frauen auf Alkoholkonsum zurückzuführen sind. Dabei ist das Risiko Krebs zu bekommen bereits beim täglichen Konsum von 24 g Alkohol bei Männern und 12 g Alkohol bei Frauen erhöht. Alkoholkonsum ist vor allem für Krebserkrankungen des oberen Verdauungstrakts, des Darms, der Leber und bei Frauen zusätzlich für Brustkrebs verantwortlich.

In der Schwangerschaft ist Alkohol tabu

Während der Schwangerschaft und Stillzeit sollten Frauen Alkohol am besten meiden, um ihr Kind keinen Risiken auszusetzen. Der Konsum von Alkohol in der Schwangerschaft ist eine der häufigsten nichtgenetischen Ursachen für körperliche sowie geistige Behinderungen von Kindern. Schätzungen zufolge kommen in Deutschland jährlich ca. 10 000 Neugeborene zur Welt, die aufgrund des Alkoholkonsums der Mutter während der Schwangerschaft zum Teil schwere Schädigungen, Missbildungen oder Entwicklungsstörungen aufweisen. Die Risiken des Alkoholkonsums werden von vielen werdenden Eltern nach wie vor unterschätzt. Darauf weist die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung hin. Dabei können schon geringe Mengen Alkohol unheilbare Schädigungen des Kindes auslösen. Einen Grenzwert für unbedenklichen Alkoholkonsum in der Schwangerschaft gibt es nicht. Deshalb sollten Schwangere grundsätzlich keine alkoholischen Getränke zu sich nehmen und das am besten schon, wenn eine Schwangerschaft geplant ist.

Kinder, Jugendliche, Suchtgefährdete und Personen, die Arzneimittel einnehmen müssen, sollten ebenfalls auf Alkohol verzichten.