Bügeln für Anfänger: Grundlagen

Glätten, plätten und entknittern – Bügeln für Anfänger!

Wer gerne Blusen, Stoffhosen und edle Röcke trägt, kommt nicht drum herum: Bügeln gehört zu einem gepflegten Erscheinungsbild dazu. Doch der Umgang mit dem heißen Eisen will gelernt sein.

Du hast noch nie in deinem Leben gebügelt? Kein Problem! Wir erklären dir alles, was du wissen musst. Aber auch für erfahrene Wäscheglätter und Profis haben wir noch ein paar Tipps und Tricks auf Lager.

Bügeln für Anfänger: Grundlagen

Bevor du mit dem Bügeln anfängst, solltest du dich mit der Ausstattung vertraut machen. Du brauchst ein Bügelbrett mit einer kleinen Bügelhilfe für Ärmel und Hosenbeine, ausreichend Platz dieses aufzustellen und natürlich ein Bügeleisen.

Schau dir dein Bügeleisen mal genau an. Es besteht im Groben aus zwei Teilen: Einem Kunststoffgehäuse und einer Edelstahl-Sohle. In der Sohle siehst du viele kleine Löcher, aus denen der Dampf ausströmt, der deine Wäsche geschmeidig macht. Dieser muss natürlich irgendwo herkommen. Dazu füllst du Wasser in den dafür vorhergesehenen Behälter ein. Bei älteren Modellen musst du den Wassertank aus dem Gehäuse herausziehen. Neue Bügeleisen verfügen dagegen über einen Einfüllstutzen an der spitzen Seite. Wenn du ein altes Exemplar von deiner Oma geerbt hast, kann es sein, dass der Hersteller dafür destilliertes Wasser empfiehlt. Dieses verhindert das Verkalken der Leitungen. Moderne Bügeleisen funktionieren mit ganz normalem Leitungswasser aber hervorragend.

Aufstellen des Bügelbrettes

Damit das Wasser zu Dampf wird, muss es natürlich erhitzt werden. Stecke dazu das Bügeleisen in die Steckdose deines Bügelbretts. Beachte dabei deine Arbeitsweise: Rechtshänder sollten das Bügelbrett so aufstellen, dass die spitze Seite nach links zeigt und sich die Ablagefläche für das Eisen mit Steckdose rechts befindet. Linkshänder stellen das Brett in die andere Richtung. Stecke dann das Bügelbrett an, eventuell ist dazu eine Verlängerungsschnur hilfreich, um den Weg zur nächsten Steckdose zu überbrücken. Achte darauf, dass dir die Kabel nicht vor den Füßen liegen, sodass du dich nicht verhedderst.

ACHTUNG! Lege das Bügeleisen immer auf die Ablage aus Metall, lasse es niemals auf dem stoffüberzogenen Brett stehen oder liegen! Hat dein Bügeleisen keine Auto-Off Funktion, riskierst du einen Brand!

Um das Bügeleisen auf die richtige Temperatur zu bringen, hast du ein Drehrad mit mehreren Punkten. Je mehr Punkte du auswählst, umso heißer wird das Gerät. Doch woher weißt du, welche Temperatur für welches Kleidungsstück geeignet ist? Das erfährst du von den Wäschezetteln:

  • Bügeln bei mittlerer Temperatur, bis maximal 150 °C. Ideal für Kleidungsstücke aus Wolle, Polyester oder mit Polyesteranteil, die keine höhere Temperatur vertragen und daher warm gebügelt werden.
  • Bügeln bis maximal 200 °C. Kleidung aus 100 Prozent Leinen und Baumwolle können bei so starker Hitze gebügelt werden.
  • Bei einem durchgestrichenden Bügeleisen solltest du gänzlich auf Bügeln verzichten. Du kannst Faltenbildung vorbeugen, indem du die Wäsche nur bei niedriger Umdrehung schleudern lässt und sie zum Trocknen auf einen Bügel hängst. Ein noch besseres Ergebnis erzielst du, wenn die Kleidung in der Nähe deiner Dusche oder Badewanne trocknet. Durch den Wasserdampf entknittert der Stoff.
  • Profis sortieren ihre Wäsche vor dem Vorheizen des Bügeleisens. Dabei werden zuerst alle Stücke mit niedriger Temperatur geglättet, danach wird die Hitze entsprechend erhöht.

Bügeln für Anfänger: Shirts und Tuchwaren

Richtiges Bügeln erfordert ein kleines bisschen Übung. Du solltest daher erst einmal mit unproblematischen Kleidungsstücken wie Baumwoll-Shirts oder mit Stofftaschentüchern und Handtüchern beginnen. Während dein Bügeleisen vorheizt, solltest du deine Kleidung etwas genauer inspizieren: Oberteile mit einem Aufdruck, einer Pailletten-Applikation und Ähnlichem werden auf links gedreht.

ACHTUNG! Bügele niemals über einen Aufdruck oder eine Applikation!

Lege dann das Kleidungsstück flach aufs Bügelbrett und ordne es so an, dass die Stoffbahnen an den Nähten entlang übereinander liegen. Du bügelst Kleidung immer „von unten nach oben“, wie du sie am Körper trägst. Am Beispiel eines T-Shirts heißt das: Das Bauchbündchen liegt beim Rechtshänder rechts auf dem Brett, beim Linkshänder links. Die Kragenöffnung zeigt dementsprechend zur anderen Seite. Beginne dann mit den großen Textilflächen von Brust oder Rücken. Beginne in einer Ecke und führe das Gerät mit deiner Schreibhand langsam und mit etwas Druck in die Richtung deiner anderen Hand. Mit dieser ziehst du den Stoff leicht, sodass er faltenfrei wird. Wer nicht richtig straff hält, bügelt erst recht Knitter in das Material. Diese Bügelfalten lassen sich meist nicht mehr richtig beheben und verschwinden erst mit der nächsten Wäsche wieder.

Anschließend bügelst du die Ärmel. Um auch hier eingebügelte Falten zu verhindern, solltest du mit deiner Bügelhilfe arbeiten. Ziehe den Ärmel über das kleine Brett, glätte das entsprechende Stück und ziehe es dann weiter, bis das nächste zerknitterte Stück vor dir liegt. Arbeite dich so eine Runde um den Ärmel. Bei T-Shirts aus hundertprozentiger Baumwolle kannst du auf das Bügeln der Ärmel verzichten, da sich diese durch das Tragen meist von selbst glätten.

Achte während des Bügelvorgangs immer wieder darauf, dass genug Wasserdampf entweicht. Bei den meisten Bügeleisen drückst du dazu mit der Hand, die das Gerät führt, ab und zu eine Taste. Probiere das erst mal ein wenig aus, indem du Stofftaschentücher, Socken oder Handtücher bügelst. So entwickelst du ein Gespür für den richtigen Druck und das perfekte Dampfintervall.

Kniffe im Überblick

Wenn du mit dem Bügeln fertig bist, drehe das Temperaturrad wieder auf null und stelle das Bügeleisen wieder auf die Metallablage. Ziehe sofort alle Stecker. Warte mit dem Verräumen, bis das Gerät wirklich völlig erkaltet ist. Stelle sicher, dass in der Zwischenzeit Kinder oder Haustiere keinen Zugang zum Bügeleisen haben!

Jetzt kennst du alle Kniffe, die du beim Bügeln beachten musst. Damit du nicht den Überblick verlierst, tragen wir die wichtigsten Infos noch einmal zusammen:

  1. Pflegesymbole beachten, Wäsche sortieren und ggf. auf links drehen.
  2. Kleidungsstücke ordentlich aufs Brett legen.
  3. Immer mit der Schreibhand bügeln und das Gerät zur anderen Hand hin führen. Rechtshänder bügeln also von rechts nach links, Linkshänder von links nach rechts.
  4. Die andere Hand zieht immer den Stoff straff.
  5. Kleine, kurze Bewegungen sind besser als lange Bahnen.
  6. Immer von unten nach oben bügeln und von groß nach klein: Erst Brust- und Rückenteile bzw. Hosenbeine. Taschen, Manschetten und Kragen zum Schluss.
  7. Sicherheit geht vor! Kontrolliere lieber zweimal, ob das Bügeleisen sicher steht und ob es richtig kalt ist, bevor du es aufräumst.

Hier geht es für Fortgeschrittene und Profis weiter.