Der richtige Umgang mit Finanzen will schon früh gelernt sein. Dabei hilft das Taschengeld. Doch welcher Betrag ist dafür eigentlich der richtige? Und was gilt es noch zu beachten?
Mit Taschengeld fürs Leben lernen
Durch das Taschengeld lernen Kinder den verantwortungsvollen Umgang mit ihren Finanzen. In einer Zeit, in der große Firmen mit Ratenkäufen und Null-Prozent-Finanzierung locken, wird das immer wichtiger. Dabei müssen Eltern auch aushalten, wenn ihr Nachwuchs das Geld für billigen Ramsch ausgibt.
Denn: Das Taschengeld gehört dem Kind. Nur so lernen die Kleinen nachhaltig, dass Scheine und Münzen nicht unbegrenzt zur Verfügung stehen, sondern für größere Wünsche gespart werden müssen. Gleichzeitig lernen sie, mit der ihnen übertragenen Verantwortung umzugehen. Ein paar wichtige Lektionen fürs Leben.
Gesetzliche Regelung
Die gesetzliche Grundlage für das Taschengeld bietet der Paragraf 110 im Bürgerlichen Gesetzbuch (BGB). Dort heißt es:
„Ein von dem Minderjährigen ohne Zustimmung des gesetzlichen Vertreters geschlossener Vertrag gilt als von Anfang an wirksam, wenn der Minderjährige die vertragsmäßige Leistung mit Mitteln bewirkt, die ihm zu diesem Zweck oder zu freier Verfügung von dem Vertreter oder mit dessen Zustimmung von einem Dritten überlassen worden sind.“
Aus dem Paragrafen geht zwar nicht hervor, dass Eltern zu einer Zahlung verpflichtet sind. Und auch nicht, ab welchem Alter die Zahlung eins Taschengeldes sinnvoll ist. Doch Experten raten dazu, möglichst früh damit zu beginnen. Für die meisten Kinder bietet sich daher an, mit vier bis fünf Jahren zu beginnen – je nach Entwicklungsstand. Spätestens in der Grundschule jedoch sollte jedes Kind eine wöchentliche Zahlung erhalten.
Wie viel Taschengeld ist angemessen?
Wer sich über die richtige Höhe unsicher ist, kann sich an die sogenannte Taschengeldtabelle halten. Dabei handelt es sich um eine Empfehlung, die von den deutschen Jugendämtern herausgegeben und jährlich aktualisiert wird. Die aktuellen Zahlen sehen wie folgt aus:
Alter | Taschengeld |
unter 6 Jahren | 0,50 – 1,00 Euro pro Woche |
6 Jahre | 1,00 – 1,50 Euro pro Woche |
7 Jahre | 1,50 – 2,00 Euro pro Woche |
8 Jahre | 2,00 – 2,50 Euro pro Woche |
9 Jahre | 2,50 – 3,00 Euro pro Woche |
10 Jahre | 15,00 – 17,50 Euro pro Monat |
11 Jahre | 17,50 – 20,00 Euro pro Monat |
12 Jahre | 20,00 – 22,50 Euro pro Monat |
13 Jahre | 22,50 – 25,00 Euro pro Monat |
14 Jahre | 25,00 – 30,00 Euro pro Monat |
15 Jahre | 30,00 – 37,50 Euro pro Monat |
16 Jahre | 37,50 – 45,00 Euro pro Monat |
17 Jahre | 45,00 – 60,00 Euro pro Monat |
ab 18 Jahre | 60,00 – 75,00 Euro pro Monat |
Klare Absprachen sind wichtig
Dabei ist das Taschengeld auch immer abhängig von der finanziellen Situation der Eltern. Wenn es gerade etwas eng ist, warte die nächste Erhöhung erst mal ab. Das ist für Kinder besser zu kalkulieren, als wenn eine Zahlung ausbleibt. Ähnlich wie bei unserem Lohn.
Außerdem sollte klar festgelegt werden, was das Kind sich von seinem Geld kauft. Klassischerweise sind das Spielzeug, Süßigkeiten oder Zeitschriften. Auch die Verwendung von Zusatzzahlungen solltest du mit deinem Kind besprechen. Das kann zum Beispiel heißen, dass Geldgeschenke über zehn Euro auf das Sparbuch eingezahlt werden. Jugendliche sollten mit spätestens 14 Jahren zusätzlich ein Girokonto erhalten, über das sie verfügen können.