Vitamin D Mangel in der Schwangerschaft

Vitamin D Mangel in der Schwangerschaft

Vitamin D spielt eine entscheidende Rolle für die Gesundheit der schwangeren Frauen und des Neugeborenen. Ein Mangel an Vitamin D in der Schwangerschaft kann gravierende Folgen haben.

Vitamin D wird in der Haut gebildet

Vitamin D wird auch als das Sonnenvitamin bezeichnet und ist viel eher ein Hormon als ein Vitamin. Zur Herstellung benötigen wir lediglich Sonnenlicht (UVB-Strahlung) und Cholesterin. Cholesterin wird über tierische Lebensmittel wie Butter, Eier, Fleisch und Käse aufgenommen und zudem selbst in unserem Körper gebildet. In unseren Breitengraden liegt die beste Zeit für eine effektive Vitamin-D-Produktion zwischen 10 und 14 Uhr. Dann steht die Sonne im richtigen Winkel über Deutschland. Für die Vitamin-D-Produktion muss aber niemand in der Sonne braten. An einem sonnigen Sommertag reichen etwas 15 Minuten Sonnenbestrahlung auf Gesicht, Hände und Unterarme, um mehrere Tausend Internationale Einheiten (IE) Vitamin D zu produzieren. Kleinkinder unter einem Jahr sollten übrigens niemals der direkten Sonne ausgesetzt werden. Ihre empfindliche Haut würde zu schnell geschädigt werden. Außerdem besteht die Gefahr einen Sonnenstichs.

Die Bedeutung des Sonnenvitamins für werdende Mütter und ihre Babys

Das Vitamin-D-Hormon in seiner wirksamen Form ist wichtig für den Aufbau des Skeletts, die Ausbildung des Immun- und Nervensystems und viele andere Bereiche der Entwicklung. Mehr als in irgendeiner anderen Lebensphase ist es also in der Schwangerschaft besonderes wichtig, optimale Vitamin-D-Werte zu haben. Denn Vitamin D beeinflusst u. a. die Epigenetik, die Entwicklung des Stoffwechsels und der Plazenta.

Symptome und Folgen des Vitamin-D-Mangels

Wenn wir einen niedrigen Vitamin-D-Haushalt haben, können verschiedene Symptome auftreten. Einige von diesen sind depressive Verstimmung, Müdigkeit, Abgeschlagenheit, Schlafstörungen, Pseudo-Allergien, Spannungskopfschmerzen, brüchige Fingernägel, Zahnschäden, trockene Haut und Haarausfall.

Das Fehlen von Vitamin D kann ursächlich für viele Erkrankungen und gesundheitliche Probleme sein wie

  • Rückenschmerzen,
  • Muskelschwäche,
  • Unverträglichkeits-Reaktionen,
  • Infekte der Harnwege,
  • grippale Infekte,
  • Kalziummangel,
  • Osteoporose oder
  • Multiple Sklerose.

Die Universität Gießen hat sich mit den negativen Folgen befasst. Viele Studien haben einen Zusammenhang zwischen einer schlechten Vitamin D-Versorgung in der Schwangerschaft und dem Auftreten von Schwangerschaftskomplikationen belegt. Risiken für Schwangere sind Diabetes mellitus, Bluthochdruck, Infektionen und Frühgeburten. Ein ungenügender Knochenaufbau, Lungenerkrankungen und ebenfalls Diabetes mellitus können auch das Neugeborene betreffen.

Wichtigster Einflussfaktor auf Vitamin-D-Werte

Für die optimale Vitamin-D-Versorgung braucht der menschliche Körper ausreichendes Sonnenlicht. Jedoch ist es nicht immer möglich, eine gleichmäßige Vitamin-D-Versorgung über das gesamte Jahr zu gewährleisten. Im Winter fallen die Sonnenstrahlen einfach in einem zu flachen Winkel in unsere Breiten. Auch die Intensität der Sonneneinstrahlung ist in Deutschland im Winter zu gering, um ausreichend Vitamin D bilden zu können. Wenn in den Sommermonaten nicht ausreichend Vitamin D auf Vorrat produziert wurde, kann es erforderlich werden, Vitamin D als Nahrungsergänzungsmittel einzunehmen. Je nach Sonnenexposition, Körpergewicht und Lebensstil sind unterschiedliche Dosierungen in der Schwangerschaft nötig, um optimale Vitamin-D-Spiegel zu erreichen. Schwangere sollten jedoch nicht auf eigene Faust zu Vitamin-D-Präparaten greifen, sondern erst ihren Vitamin-D-Spiegel ärztlich kontrollieren und sich beraten lassen. Den gesamten Vitamin-D-Bedarf über die Ernährung zu decken, ist übrigens so gut wie unmöglich. Dazu müsstet du beispielsweise täglich 400 g fettreichen Seefisch, 1 kg Pilze oder 16 Eier essen.