Butter oder Margerine - Was ist gesünder?

Butter oder Margarine – Welches Streichfett ist gesünder?

Viele Mythen ranken sich um die Frage, welches der beiden Streichfette das gesündere ist. Viele Verbraucher denken, dass Margarine gesünder sei, weil sie weniger Fett enthält. Das stimmt aber nicht. Butter und Margarine bestehen beide aus ca. 80 Prozent Fett. Der Rest ist Wasser. Vom Fett- und Energiegehalt her unterscheiden sich die beiden Fette also nicht. 

100 g Butter oder Margarine liefern um die 750 kcal. Die Halbfettvarianten – Halbfettbutter und Halbfettmargarine enthalten, wie der Name schon sagt, nur die Hälfte an Fett. Also ca. 40 Prozent Fett. Auch hier ist der Rest wieder Wasser, weshalb sich Halbfettbutter und -margarine nicht zum Braten eignen.

Ist in Butter viel schädliches Cholesterin enthalten?

Cholesterin ist ein Fettbegleitstoff und überall dort zu finden, wo tierisches Fett vorhanden ist, also auch in Butter. Als lebensnotwendiger Stoff erfüllt Cholesterin wichtige Aufgaben in unserem Körper. Es ist Bestandteil aller Körperzellen und Ausgangsstoff für Hormone und Vitamin D, das unter Einwirkung von UV-Strahlen in der Haut gebildet werden kann. Unser Körper produziert selbst Cholesterin. Wird nun besonders viel Cholesterin über die Nahrung von außen zugeführt, wird die körpereigene Cholesterinproduktion reduziert.

Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung empfiehlt, die tägliche Cholesterinzufuhr auf 300 mg zu beschränken. Im Durchschnitt überschreiten Männer diese Empfehlung, Frauen unterschreiten sie. Butter enthält auf 100 g ca. 215 mg Cholesterin. Verschiedene Studien zeigen jedoch, dass das Nahrungscholesterin nur einen geringen Einfluss auf den Blutcholesterinspiegel ausübt. Vielmehr beeinflusst die Art und Menge aller Nahrungsfette den Blutcholesterinspiegel. Daneben spielen auch genetische Faktoren eine Rolle. Eine Langzeitstudie der Harvard-Universität in den USA hat ergeben, dass eine cholesterinreiche Ernährung den Blutcholesterinspiegel um maximal zwei Prozent beeinflusst. Butter enthält zwar Cholesterin, aber dieses hat nur eine geringe Wirkung auf den Cholesterinspiegel im Blut. Als gesunder Mensch braucht man also nicht aus Angst vor Cholesterin auf Butter verzichten.

Enthält Margarine gefährliche Transfettsäuren?

Es gibt drei Arten von Fettsäuren in unseren Nahrungsmitteln: gesättigte Fettsäuren, einfach ungesättigte Fettsäuren und mehrfach ungesättigte Fettsäuren. Sie unterscheiden sich aufgrund ihrer Kettenlänge, Eigenschaften und auch in der Verstoffwechselung in unserem Körper.

So genannte Transfettsäuren sind ungesättigte Fettsäuren, die in ihrer Zusammensetzung und ihren Eigenschaften den gesättigten Fettsäuren ähneln. Sie entstehen vor allem bei der Fetthärtung von Pflanzenölen, wie es auch bei der Margarineherstellung gemacht wird. Mit der Fetthärtung erhalten Speisefette die gewünschte Konsistenz und Stabilität. Transfettsäuren kommen in Margarinen und Bratfetten vor, aber auch natürlicherweise in Milch und Butter. Lebensmittel mit hohen Gehalten an Transfettsäuren, wie z.B. Croissants, Chips und Fischstäbchen führen zu einem Anstieg des Gesamtcholesterin und des LDL-Cholesterin („schlechtes Cholesterin“) und reduzieren das HDL-Cholesterin („gutes Cholesterin“) im Blut. Studien lassen auf einen Zusammenhang zwischen der Aufnahme von Transfettsäuren und dem Risiko der Entstehung einer koronaren Herzkrankheit schließen.

Eine gesetzliche Regelung für Höchstmengen von Transfettsäuren in Lebensmitteln gibt es in Deutschland nicht. Viele Lebensmittelhersteller haben aber mittlerweile Produkte mit deutlich reduzierten Gehalten oder ohne Transfettsäuren entwickelt. In den letzten Jahren sind so die Gehalte an Transfettsäuren immer mehr gesunken, sodass diese mittlerweile weniger Transfettsäuren als Butter enthalten. Butter enthält ca. drei bis fünf Prozent Transfettsäuren. Heute sind viele Margarinen praktisch frei von den ungünstigen Transfettsäuren.

Butter bietet einen besonderen vollmundigen Geschmack

Wenn es um die Geschmacksfrage geht, liegt Butter eindeutig vorn. Sowohl als Streichfett auf dem guten alten Butterbrot als auch in Kuchen und Gebäck wird der Buttergeschmack bevorzugt. Butter ist außerdem leichter verdaulich.

Die Fettsäurenzusammensetzung in der Butter hängt stark von der Fütterung der Tiere ab. Je natürlicher das Nahrungsangebot der Milchkühe war, desto besser ist die Zusammensetzung der Fettsäuren in der Butter. Kühe, die ihr Leben lang frisches Gras auf der Weide und im Winter Heu fressen, geben eine Milch, die reicher an langkettigen, ungesättigten Fettsäuren ist. Auch die wertvollen Omega-3-Fettsäuren sind bei natürlicher Fütterung zahlreicher enthalten. Solche Butter hat auch eine andere Konsistenz. Sie ist auch gekühlt weicher und streichfähiger. Außerdem enthält Butter so genannte konjugierte Linolsäuren, denen man eine positive Wirkung auf die Gesundheit nachsagt. Butter gehört zu den am wenigsten bearbeiteten Grundnahrungsmitteln, da außer Milchsäure (E 270) und Betacarotin (der Farbstoff E 160a) keine Zusätze verwendet werden dürfen.

Margarine enthält wertvolle ungesättigte Fettsäuren

Die Zusammensetzung der Butter ist ernährungsphysiologisch durch ihre höheren Anteile an gesättigten Fettsäuren, Cholesterin und Transfettsäuren ungünstiger als die der Margarine. Margarine entstand als Butterersatzprodukt noch zu Zeiten von Napoleon Bonaparte. Früher galt sie als minderwertiges Butterersatzprodukt. Heute hat sich die Qualität deutlich verbessert.

Margarine wird aus pflanzlichen Ölen wie beispielsweise Rapsöl, Olivenöl und Sonnenblumenöl gewonnen und ist reich an ein- und mehrfach ungesättigten Fettsäuren. Außerdem enthält Pflanzenmargarine kein tierisches Cholesterin. Kritiker betonen oft, dass Margarine ein künstlich hergestelltes Produkt ist, während Butter ein natürliches Lebensmittel ist. In der Tat müssen die flüssigen Pflanzenöle für die Herstellung der Margarine erst gehärtet werden. Dazu gibt es verschiedene industrielle Verfahren. Der typische Margarinegeschmack wird von Verbrauchern oft als unangenehm künstlich wahrgenommen.

Mischfette als Alternative

Der Streit, welches Streichfett das gesündere Produkt ist, wird wohl weiter lodern. Immer wieder werden die Argumente für und gegen ein Produkt betont. Sicher steckt in manch einer Werbeaussage auch wirtschaftliches Interesse. Butter und Margarine unterscheiden sich in ihrer Zusammensetzung, aber vor allem im Geschmack. Beide Streichfette bieten positive und weniger günstige Eigenschaften.

Statt Margarine oder Butter werden Mischfette immer beliebter. Meist handelt es sich um Butter-Öl-Kombinationen, häufig wird Butter mit ca. 25 Prozent Rapsöl gemischt. Damit erhält man den typischen Buttergeschmack und die Streichfähigkeit einer Margarine. Der Fettgehalt liegt zwischen 25 und 75 Prozent. Wer sich also nicht entscheiden kann, kann auf Mischfette als Alternative zurückgreifen. Sie bieten den vollen Buttergeschmack und die Vorzüge von Pflanzenölen.

Für den gesunden Menschen mit einem mäßigen Verzehr von Streichfetten spielt es wahrscheinlich keine Rolle, ob Butter oder Margarine verzehrt wird. Achten Sie insgesamt auf eine abwechslungsreiche Ernährung und einen gesunden Lebensstil!

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