Kopfläuse – lästig, aber ungefährlich

Kopfläuse – lästig, aber ungefährlich

Kopfläuse sind lästig, aber nicht wirklich gefährlich. Woran erkennt man einen Kopflausbefall, wie meidet man sie und wie wird man sie wieder los?

Was sind Kopfläuse?

Kopfläuse sind kleine, krabbelnde, blutsaugende Insekten, die ausschließlich den menschlichen (behaarten) Kopf befallen. Eltern von Kindergarten- und Grundschulkindern kennen wahrscheinlich den regelmäßigen Kopflausalarm. Kopfläuse sind zwar nicht gefährlich, aber ein Kopflausbefall kann für betroffene Kinder stigmatisierend sein, denn das Vorurteil, dass mangelnde Hygiene zu Kopfläusen führt, hält sich hartnäckig. Wenn Kopfläuse einen Haarschopf befallen, befestigen sie ihre Eier (Nissen) an einzelnen Haaren. Aus diesen schlüpfen dann nach etwas über einer Woche Larven. Innerhalb von acht bis zehn Tagen reifen diese blutsaugenden Larven zu erwachsenen Kopfläusen heran, die bis zu drei Millimeter groß werden können. Ein Weibchen kann bis zu 40 Tage alt werden und in diesem Zeitraum bis zu über 100 Nissen legen.

Wie werden Kopfläuse übertragen?

Kopfläuse werden fast ausschließlich über den direkten Haar-zu-Haar-Kontakt übertragen. Nach jeder Blutmahlzeit, d. h. alle zwei bis drei Stunden, verlässt das befruchtete Weibchen die Kopfhaut und wandert an die oberen Haarbereiche. Wenn es dort Kontakt mit den Kopfhaaren eines anderen Menschen bekommt, wechselt es den Wirt. Das Weibchen hält sich mit seinen Klammerbeinen an den Kopfhaaren eines Menschen fest, daher kommt es in der Regel nicht vor, dass Kopfläuse „herunterfallen“ können. Sie finden sich auch nur selten auf der Kleidung, da sie das Haar nie verlassen. Hat das Weibchen den Wirt gewechselt, beginnt es sofort mit der Eiablage und gründet so eine neue Population.

Welche Symptome und Gefahren bestehen?

Kopflausbefall zeigt sich in der Regel durch Kopfjucken. Allerdings tritt dies erst nach ein paar Tagen auf und nicht direkt nach dem Befall. Das liegt daran, dass erst nach einigen Tagen eine Sensibilisierung des Körpers für die Bisse der Kopflaus eintritt. Theoretisch können Kopfläuse auch Infektionskrankheiten übertragen. Dies kommt aber so gut wie nie vor, da in den meisten Fällen der Wirt gar nicht oder höchstens einmal gewechselt wird. Der Stich der Kopflaus ist in etwa mit einem Mückenstich vergleichbar.

Wie erkennt und behandelt man Kopfläuse?

Sollte in Kindergarten oder Schule ein Kopflausbefall bei einem Kind vorliegen, werden die Eltern der betroffenen Gruppe oder Klasse in der Regel informiert. In diesem Fall sollten Sie ihr Kind gründlich untersuchen. Suchen Sie nach kleinen roten Punkten auf der Kopfhaut (Einstichstellen). Der Haaransatz hinter den Ohren, die Schläfen und der Nacken sind bevorzugte Einstichstellen. Die winzigen Nissen sind ca. 0,8 Millimeter groß und kleben dicht am Haaransatz in den Haaren. Die Behandlung erfolgt mittels eines Läusekamms und eines entsprechenden Läusemittels. Die Behandlung muss nach 8 bis 10 Tagen noch einmal wiederholt werden.

Wie meidet man Kopfläuse?

Mädchen bekommen etwas häufiger als Jungen Kopfläuse. Das liegt an ihrem in der Regel längerem Haar und dem körperlich engerem Sozialverhalten. Erklären Sie Ihrem Kind, wie Läuse übertragen werden. Sollte aktuell „Kopflausalarm“ in Kindergarten oder Schule vorliegen, empfiehlt es sich, Ihr Kind nicht mit offenem Haar in die Schule bzw. Kindergarten gehen zu lassen. Besser ist ein (geflochtener) Zopf.