Der Geburtsplan hilft dir, dich vorzubereiten.

So hilft dir ein Geburtsplan bei der Entbindung

Viele werdende Mütter schieben alle Gedanken an die Geburt weit von sich. Doch je besser du vorbereitet bist, umso sicherer wirst du und die Angst vor der Entbindung schwindet.

Warum Informieren so wichtig ist?

Als ersten wichtigen Schritt in diese Richtung solltest du den Geburtsvorbereitungskurs bei einer Hebamme besuchen. Sie klärt dich über den Ablauf einer Geburt auf, du lernst die verschiedenen Phasen kennen und wie diesen zum Beispiel mit Atemübungen begegnen kannst. Doch auch mögliche Risiken und ihre Wahrscheinlichkeit werden thematisiert. Du solltest auch ganz offen über deine Ängste sprechen, deine Hebamme kann dir garantiert viele deiner Sorgen nehmen.

Weiterhin solltest du dir Gedanken machen, wo und wie du dein Kind entbinden möchtest. Für viele Mütter ist ganz klar, dass sie im Krankenhaus entbinden und dort noch für ein paar Tage bleiben wollen. Die Versorgung durch Ärzte, Krankenschwestern und Hebammen hat für viele ihren Reiz. Andere schreckt gerade das ab. Sie wollen selbstbestimmt und natürlich entbinden. Darum entscheiden sie sich oft für eine Hausgeburt. Doch auch der Mittelweg ist möglich, indem du im Geburtshaus oder ambulant in der Klinik dein Kind zur Welt bringst.

Damit die Geburt kein Problem wird

In jedem Fall solltest du für die Entbindung ein paar Entscheidungen treffen und diese schriftlich festhalten oder genauestens mit deinem Partner durchgehen. Leider erleben viele Frauen die Geburt ihres Kindes als fremdbestimmtes oder gar traumatisches Erlebnis. Dazu muss es nicht einmal einen Notkaiserschnitt geben, manchmal wird auch in den natürlichen Geburtsverlauf eingegriffen, ohne, dass die Mutter dies will.

Um dem vorzubeugen, hilft dir ein Geburtsplan und ein starker Partner, der deine Wünsche bei der Entbindung verteidigt. Um diesen Plan aufzustellen, ist es wieder wichtig, dass du dich über ein paar Dinge informierst. Vielen Frauen ist es zum Beispiel egal, ob sie eine Periduralanästhesie (PDA) bekommen. Einige wünschen sich diese sogar, damit die Schmerzen unter den Wehen erträglicher sind. Aber wusstest du zum Beispiel, dass du bei einer PDA deine Beine für einige Stunden nicht bewegen kannst? Wenn dich dieser Gedanke gruselst, solltest du klar sagen, dass du keine möchtest.

Geburtsplan: Nachdenken, aufschreiben, weitersagen

Wenn du alle Informationen gesammelt hast, wird es Zeit, diese schriftlich festzuhalten. Gehe dabei logisch vor, indem du dich am Geburtsverlauf orientierst. Formuliere klar und so, dass die Hebamme auf einen Blick erkennt, was du möchtest. Halte dich nicht mit langen Schachtelsätzen auf, knappe Formulierungen und präzise Stichpunkte reichen völlig aus. Dein Geburtsplan könnte zum Beispiel Folgendes beinhalten:

  • Geburtsort: Krankenhaus, ambulant / Geburtshaus
  • Name der Hebamme (sofern vorher bekannt)
  • Geburtsbegleiter (Ehemann / Mutter / beste Freundin mit Namen): Soll diese Person die komplette Zeit bei dir bleiben? Kann sie mit einbezogen werden, zum Beispiel bei Geburtspositionen?
  • Geburtspositionen und Hilfsmittel: Möchtest du im Becken entbinden? Vierfüßlerstand ist in Ordnung, aber während einer Wehe zu stehen macht dir Angst? Du möchtest keine Zangengeburt und eine Saugglocke nur im äußersten Notfall? Du lehnst eine Einleitung ab? Notiere es an dieser Stelle.
  • Schmerzbehandlung: PDA ja oder nein? Was ist mit pflanzlichen Mitteln?
  • Entbindungsposition und Hilfsmittel: Möchtest du im Bett, im Becken oder auf dem Gebärhocker entbinden?
  • Nachgeburtsphase:
    • Möchtest du eine Lotusgeburt? Soll die Nabelschnur auspulsieren vor der Trennung? Möchtest du die Plazenta mit nach Hause nehmen?
    • Pflege des Babys: Wird dein Kind nach der Geburt nur leicht gereinigt oder soll es direkt gebadet werden?
    • Stillen oder Flasche und Schnuller: Wenn du Flasche und Schnuller strikt ablehnst, notiere es.
  • Spezielle Bedürfnisse und unerwartete Situationen: Hier solltest du vor allem mit deiner Begleitperson intensiv darüber sprechen, was im Fall eines (Not-)Kaiserschnitts passiert und wie sich der Geburtspartner verhalten soll. Macht euch auch Gedanken über die Möglichkeit, dass dein Neugeborenes auf eine Spezialabteilung verlegt werden muss. Wie würdet ihr euch in dieser Situation verhalten?

Bei aller Vorbereitung: Sei dir immer bewusst, dass es anders kommen kann. Eine Geburt ist nie zu hundert Prozent planbar. Aber die Vorbereitung hilft dir auch, Sicherheit und Stärke für die Entbindung zu gewinnen. Außerdem ist der Geburtsplan ein wichtiges Hilfsmittel für deine Begleitung und die Hebammen. Denn oft bist du unter der Geburt nicht in der Lage, Entscheidungen klar zu treffen. So kennen sie deine Wünsche und können bestmöglich danach handeln.

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