Angst vor Spritzen bei Kindern

So nimmst du deinem Kind die Angst vor Spritzen

Viele Kinder haben große Angst vor Spritzen. Mit nur wenigen Tipps kannst du deinem Kind diese Angst nehmen und gut auf den nächsten „kleinen Pieks“ vorbereiten.

Es tut auch gar nicht weh…

Viele von uns kennen den Spruch aus Kindertagen: „Es tut auch gar nicht weh“. Und dann tut es eben doch weh. Zwar nur kurz und aushaltbar, aber suggeriert wurde uns, dass der kleine Pieks eben nicht schmerzt. Und womöglich noch von einer Person, die uns sehr nahe steht und der wir vertrauen. Was kann ich dann das nächste Mal erwarten, wenn mir meine Mutter wieder sagt, es würde auch nicht wehtun, nachdem ich diese schlechte Erfahrung gemacht habe? Genau, die Angst wird größer und wir fürchten uns noch mehr vor dem unbekannten Bevorstehenden.

Angst vor Spritzen überwinden

Damit es deinem Kind nicht so ergeht und die Angst überwunden werden kann, geben wir dir hier hilfreiche Tipps. Denn manchmal muss so ein Pieks eben sein, sei es für eine wichtige Impfung oder eine notwendige Blutuntersuchung. Kinder sind oft sehr sensibel. Und genau wie Erwachsene möchten Kinder mit ihren Ängsten ernst genommen werden. Schließlich gibt es auch viele Erwachsene, die ebenfalls Angst vor Spritzen und Co. haben.

Gute Vorbereitung ist das A und O

Um deinem Sprössling die Angst vor Spritzen zu nehmen, ist eine gute Vorbereitung wichtig. Sobald das Kind aus dem Babyalter raus ist und Dinge verstehen kann, solltest du dein Kind auf den Arztbesuch mit dem Pieks vorbereiten. In einem ruhigen entspannten Moment ohne Hektik und Stress solltest du offen und ehrlich mit deinem Kind sprechen und erklären, was genau und wozu es gemacht wird. Hat dein Kind Angst, dann frage es, wovor genau es sich fürchtet. Gemeinsam kannst du mit deinem Kind nach Lösungen suchen. Wenn dein Kind bereits negative Erfahrungen macht, solltest du das Erlebte mit ihm besprechen. Negative Erfahrungen müssen sich nicht zwangsläufig wiederholen.

Sei ehrlich zu deinem Kind

Auf keinen Fall solltest du dein Kind anlügen oder gar versprechen, dass die Spritze nicht weh tun würde. Das ist ein klarer Vertrauensbruch, wenn es dann doch weh tut und führt zu Unglaubwürdigkeit. Besser ist es, deinem Kind genau er erklären, was passieren wird und dass es einen kleinen Pieks geben wird, der schnell wieder vorüber geht. Ebenfalls sinnvoll ist es, deinem Kind zu erklären, warum der Pieks notwendig ist.

Benutze positive Worte

Statt negativer und angsteinflößender Worte wie Schmerzen, wehtun, bluten und ähnliches, solltest du besser mildere Umschreibungen nutzen wie empfinden, spüren oder unangenehm. Von detaillierten Beschreibungen negativer Erlebnisse anderer Kinder oder Erwachsener ist abzusehen. Diese können die Ängste deines Kindes verstärken.

Beziehe den Kinderarzt und die Arzthelferin mit ein

Hat dein Kind große Angst vor der Spritze oder Blutentnahme, ist es sinnvoll, das Personal in der Kinderarztpraxis mit einzubeziehen und es über die Ängste des Kindes zu informieren. Es hat viel Erfahrungen mit ängstlichen Kindern und kann meist sehr geschickt kurz ablenken. Und während sich dein Kind einem Moment lang auf etwas anderes konzentriert, ist der kleine Pieks schon vorbei. Ein gutes Verhältnis zum Praxispersonal wirkt zudem sich positiv und beruhigend aus. Bei den regelmäßigen Vorsorgeuntersuchungen kann dein Kind ein gutes Verhältnis zum Kinderarzt aufbauen.

Betäubende Pflaster für die Blutentnahme und Impfung

Eine Blutentnahme bei einem Kind ist noch einmal heikler als der kurze Pieks einer Spritze. Denn bei der Blutentnahme muss das Kind länger still halten und kann wahrscheinlich auch genau beobachten, was passiert und wie das Blut ins Röhrchen läuft. Neben der guten Vorbereitung können hier „Zauberpflaster“ eingesetzt werden. Spezielle Cremes oder Pflaster mit einem Lokalanästhetikum werden etwa eine Stunde vor der geplanten Punktion oder Injektion auf die entsprechenden Hautareale aufgebracht. Dadurch ist der Einstich überhaupt nicht mehr oder nur minimal zu spüren. Kinderärzte können ein Rezept für ein entsprechendes Mittel ausstellen. Außerdem sind sie frei verkäuflich in der Apotheke erhältlich. In anderen Ländern, wie zum Bespiel Schweden, wird kaum eine Impfung bei Kindern ohne Betäubungspflaster durchgeführt. Schmerz muss also nicht sein und bei sehr ängstlichen Kindern kann so die Angst vor dem Schmerz genommen werden.

Belohne dein Kind für seine Tapferkeit

Nicht ohne Grund bekommen die Kinder in vielen Kinderarztpraxen nach einer überstandenen Impfung oder Blutentnahme einen Sticker oder ein Gummibärchen. Das vielleicht negative Erlebnis soll positiv mit einer kleinen Belohnung für die Tapferkeit verstärkt werden. Sage deinem Kind, wie stolz du bist, dass es so tapfer war. Als Belohnung eignet sich eine gemeinsame Unternehmung wie ein Tierpark- oder Kinobesuch oder vielleicht auch ein Eis oder eine andere kleine Leckerei.

 

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