Töpfchentraining polarisiert

Töpfchentraining – Nur Stress für Eltern und Kind?

Sauberwerden ist für Kleinkinder und ihre Eltern ein wichtiger Meilenstein. Dabei gibt es verschiedene Methoden, seinen Sprössling von der Windel zu entwöhnen. Doch bei allen gilt es, gelassen zu bleiben.

Töpfchentraining polarisiert

Die meisten Eltern freuen sich wohl auf die Zeit, in der das Kind endlich auf die Toilette geht und keine Windel mehr braucht: Keine klobige Wickeltasche muss mehr mitgeschleppt werden und endlich gehört auch das hastige Anlegen der neuen Windel in einem viel zu engen öffentlichen Wickelraum der Vergangenheit an.

Doch es herrscht viel Uneinigkeit über den Prozess des Sauberwerdens. Junge Eltern sind oft hin und her gerissen zwischen der Vorstellung, dass Trockenwerden müsse mit dem Kind trainiert werden und dem Wunsch, das Kleine an seinem jeweiligen Entwicklungspunkt abzuholen.

Selbstbestimmt oder trainiert – sauber werden sie alle

Dabei prallen wie so oft auch die verschiedenen Generationen aufeinander. Unsere Eltern und Großeltern sind leidenschaftliche Verfechter eines gezielten Trainings und können gar nicht glauben, dass ein Dreijähriger immer noch mit Windel herum läuft. Heute wird oft die Annahme vertreten, das Kind solle allein entscheiden, wann es keine Windel mehr benötigt. Das ist von mehreren Faktoren abhängig.

Zuallererst müssen Eltern sich klar darüber werden, dass das Sauberwerden keine kognitive Leistung ist. Ob ein Kind schnell trocken wird oder nicht, sagt nichts über seine Intelligenz aus. Jedoch ist eine gewisse Gehirnreife nötig. Dein kleiner Schatz kann erst ab einem gewissen Alter die Signale seines Körpers erkennen und daraus ableiten, dass er zur Toilette muss.

In der Ruhe liegt die Kraft

Das A und O beim Sauberwerden ist daher, dass die Eltern gelassen bleiben. Ganz egal, ob du dich für ein Töpfchentraining, das selbstbestimmte Sauberwerden oder einen Mittelweg entscheidest – verliere nicht die Geduld! Dein Kind ist kein kleiner Roboter und Unfälle gehören zum Sauberwerden dazu.

Darum raten Experten, das Projekt „Windelfrei“ im Sommer nach dem zweiten Geburtstag zu starten. Lass dein Kind so viel wie möglich unten ohne laufen. So versteht es relativ schnell, dass es sich freier bewegen kann. Außerdem merkt es die Feuchtigkeit, was durch heutige Windelsysteme sonst eher schwierig ist. In diesem Alter können die kleinen Mäuse meist auch schon sagen, wenn sie aufs Töpfchen wollen.

Töpfchentraining ohne Druck

Auch wenn du dich für ein gezieltes Töpfchentraining entscheidest, sollte dies möglichst ohne Zwang erfolgen. Biete deinem Kind seine kleine Toilette regelmäßig an, akzeptiere aber auch ein nein. Dazu eignen sich besondere Fixpunkte, wie nach den Mahlzeiten oder vor dem Zubettgehen. Nach einiger Zeit kannst du ihm oder ihr das Töpfen regelmäßig aller zwei bis drei Stunden anbieten. Sei nicht enttäuscht, wenn anfangs nichts im Töpfchen landet. Mit der Zeit wird dein Kind sich darauf einstellen.

Irgendwann wirst du bemerken, dass die Windel des kleinen Rackers zwischen zwei Toilettengängen trocken bleibt. Das ist dann ein guter Zeitpunkt, sie zwischendurch weg zu lassen. Manche Kinder sagen dann auch von sich aus schon, dass sie lieber ohne Windel bleiben wollen. So steigert sich behutsam die windelfreie Zeitspanne, bis dein Kleines tagsüber zuverlässig trocken ist. Nachts brauchen die meisten Kinder oft aber noch für längere Zeit eine Windel. Lass dir und deinem Nachwuchs auch hier Zeit und setze euch nicht unter Druck. Trockenwerden gelingt nur, wenn ihr gelassen an die Sache heran geht. Ein Töpfchentraining sollte nicht in Stress ausarten.

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