Impfen gegen Meningokokken

Selten aber sehr bedrohlich – Meningokokken

Meningokokken können Hirnhautentzündungen oder Blutvergiftungen auslösen. Besondere Risikogruppen stellen Kleinkinder und Jugendliche dar.

Der Krankheitsverlauf bei einer Meningokokken-Infektion schreitet schnell voran und endet für 7,1 Prozent der Erkrankten sogar tödlich. Pro Jahr treten etwa 400 Krankheitsfälle in der Bundesrepublik Deutschland auf. Davon sind 60 Prozent von einer Hirnhautentzündung betroffen, die wesentlich glimpflicher verläuft als die Blutvergiftung bei einem Drittel der Erkrankten. Hauptverursacher sind die Meningokokken des Typs B.

Meningokokken sind Bakterien, die in zwölf verschiedene Typen untergliedert werden, die wiederum Unterstämme aufweisen. In der Bundesrepublik treten vor allem Meningokokken B und C auf.

Impfen gegen Meningokokken

Die ständige Impfkommission (STIKO) empfiehlt bei allen Kindern im zweiten Lebensjahr eine Impfung gegen Meningokokken C. Falls in diesem Zeitrahmen keine Impfung stattgefunden hat, sollen dies Jugendliche bis zum 18. Lebensjahr nachholen. Umstritten ist aktuell die Impfung gegen Meningokokken B.

Jede Möglichkeit sein Kind zu schützen, sollte wahrgenommen werden. So verspricht die Impfung gegen Meningokokken B den Eltern Hoffnung. Die STIKO empfiehlt diese Impfung trotzdem nicht. Der Wirkstoff ist zwar in Europa zugelassen, doch die Wirksamkeit ist noch nicht 100 prozentig nachgewiesen. Auch deckt der Impfstoff nicht alle Unterstämme der Meningokokken B ab. Im Vergleich zur Meningokokken C Impfung weißt diese Impfung wesentlich stärkere Nebenwirkungen auf.

Übertragung der Bakterien

Die Ansteckung erfolgt häufig unter schlechten hygienischen Bedingungen, bei geschwächtem Immunsystem und bei engen Wohnverhältnissen. Auch Rauchen oder eine vorherige Viruserkrankung der Atemwege kann die Empfänglichkeit erhöhen. Übertragen werden die Bakterien durch Husten, Niesen oder direkten Kontakt.

In den ersten Stunden der Erkrankung treten grippeähnliche Symptome auf, gefolgt von Kopfschmerzen, Fieber, Übelkeit, Lichtempfindlichkeit, Nackensteifheit und Benommenheit. Teilweise kommt es zu kleinen, punkförmigen Hautblutungen. Bei Kleinkindern ist es schwieriger, die Symptome ausfindig zu machen. Säuglinge verweigern meist die Nahrung, schreien, sind unruhig sowie teilnahmslos und haben Durchfall oder Erbrechen. Solltet ihr den Verdacht auf eine Meningokokken-Infektion hegen, kontaktiert sofort eine Ärztin bzw. einen Arzt oder direkt das nächste Krankenhaus.

Die Ansteckungsgefahr ist hoch und der Verlauf der Erkrankung nicht immer reibungslos, deshalb werden die Erkrankten stationär versorgt und mit Antibiotika behandelt. Bei etwa 10 bis 20 Prozent der Patienten bleiben Taubheit, Krampfanfälle oder Entwicklungsstörungen zurück. Gefährlicher verläuft die Blutvergiftung. Bei etwa 10 bis 15 Prozent der Erkrankten kommt es zu flächenhaften Einblutungen, was im schlimmsten Fall zum Absterben von Körperregionen führen kann.

Lasst euch von eurer Ärztin oder eurem Arzt beraten, welche Impfungen für euch bzw. eure Kinder sinnvoll sind. Diese kennen die Risikogruppen und können euch so entsprechende Empfehlungen aussprechen. Weitere Informationen erhaltet ihr auch bei eurem örtlichen Gesundheitsamt.