Lippenherpes

Lippenherpes

Lippenherpes ist eine weit verbreitete Infektionskrankheit, die von Viren verursacht wird. Einmal damit infiziert, bleibt das Virus zeitlebens unbemerkt im Körper und kann in bestimmten Situationen wieder aktiv werden.

Kleine Bläschen sorgen für großes Unwohlsein

Als „Herpes“ ist in der Regel das typische Beschwerdebild gemeint, das vom Herpes-simplex-Virus (HSV) ausgelöst wird. Viele Betroffene bemerken bereits vor dem Auftreten der ersten kleinen Bläschen an der Lippe, dass die Haut brennt, kribbelt oder besonders empfindlich ist. Am besten trägst du in diesem Fall sofort eine Herpescreme oder ein Herpesgel auf, um die Erkrankung zu stoppen. Manchmal bilden sich auch ohne Vorankündigung direkt kleine Bläschen auf der Haut. Diese füllen sich rasch mit einer klaren Flüssigkeit und platzen nach einigen Tagen auf. Es bleibt eine empfindliche Wunde zurück, die nach kurzer Zeit gelblich verkrustet und dann nach ca. acht bis 14 Tagen von alleine ausheilt. Sind die Bläschen nicht mit Schorf bedeckt, sind sie ansteckend. Die Bläschen können sich auch ausbreiten und auf die Wangen, den Naseneingang, die Ohrläppchen oder den Augenbereich ausdehnen. Gelegentlich kommt es bei Betroffenen zu einem allgemeinen Krankheitsgefühl mit Abgeschlagenheit. Viele Betroffene fühlen sich sehr unwohl mit der Herpesinfektion. Die kleinen Bläschen schmerzen an der empfindlichen Lippenhaut und sind für jedermann sichtbar.

Ursache sind Viren

Die Ursache für die lästigen und schmerzhaften Bläschen sind Viren, die über Speichel oder Hautkontakt übertragen werden. Durch winzige Tröpfchen, welche durch Husten, Niesen oder beim Sprechen durch die Luft wirbeln, kann der Gegenüber sich mit dem Virus infizieren. Ebenso durch eine so genannte Schmierinfektion, also, wenn zum Beispiel gemeinsame Handtücher, Gläser oder gemeinsames Besteck verwendet werden. Auch beim direkten Hautkontakt kannst du dich mit den Herpes Viren anstecken, etwa beim Küssen, Berühren der Bläschen und beim Geschlechtsverkehr. Die Haut im Mund- und Lippenbereich ist besonders empfindlich und damit anfällig für Infektionen. Das Virus kann in den Nervenzellen ruhen und unter bestimmten Bedingungen wieder aktiv und zu einer neuen Infektion führen. Dies geschieht beispielsweise, wenn das Immunsystem geschwächt ist oder gerade stark beansprucht wird, z. B. bei Infektionskrankheiten oder Fieber. Und auch bei Patienten, welche Medikamente einnehmen, die das körpereigene Immunsystem unterdrücken. Starke Sonneneinstrahlung kann die Immunzellen der Haut unterdrücken und zu einem erneuten Herpesausbruch führen. Weiterhin können hormonelle Umstellungen wie bei einer Schwangerschaft oder während der Menstruation und auch psychische Belastungen wie Trauer, Stress, Übermüdung und Angst zu einer Reaktivierung der ruhenden Herpesviren führen.

Stress schwächt das Immunsystem

Bei psychischem Stress können die ausgeschütteten Stresshormone wichtige Immunfunktionen unterdrücken, welche sich gegen schädliche Viren richten sollen. So wird dem Herpes-Virus die Möglichkeit gegeben, sich zu aktivieren und zu vermehren. Auch Ekel oder Angst können psychischen Stress auslösen. Damit ist Stress nicht nur ein wichtiger Trigger für einen Lippenherpesausbruch, sondern löst auch selbst wiederum psychischen Stress bei dem Betroffenen aus. Die Schmerzen im empfindlichen Mund- und Lippenbereich sowie die sichtbaren Bläschen und die Blicke der Mitmenschen setzen den Herpesgeplagten unter Stress. Es entsteht ein Teufelskreislauf.

Möglichst beim ersten Kribbeln behandeln

Der Heilungsverlauf kann beschleunigt werden, indem beim ersten Kribbeln antivirale Gele oder Cremes aufgetragen werden. Diese hemmen die Vermehrung der Viren. Auf ruhende Viren in den Nervenzellen üben sie allerdings keine Wirkung aus. Auch Gele mit desinfizierenden Zusätzen oder Zink können die Austrocknung der Bläschen beschleunigen und damit die Abheilung fördern. Bläschenpflaster oder auch Herpes-Patches genannt, decken die betroffene Stelle ab, minimieren so das Ansteckungsrisiko und verkürzen den Wundheilungsprozess. Die Pflaster enthalten allerdings keine Wirkstoffe, welche die Vermehrung der Herpesviren verhindern. Wird nichts getan, so heilt die Erkrankung nach etwa zwei Wochen von alleine aus. Bei schweren Verläufen und der Gefahr der Ausbreitung der Viren können antivirale Medikamente in Form von Tabletten, Saft oder Kurzinfusionen verabreicht werden.

Medikamente, welche infizierte Menschen von den Herpes Viren gänzlich befreien, gibt es derzeit noch nicht. Die zur Verfügung stehenden Medikamente unterdrücken lediglich die Vermehrung der Viren.