Abtreibung als Dauerbrenner in der Politik

Abtreibung – Immer noch eine schwere Entscheidung

Das Thema Abtreibung steht wieder einmal im Mittelpunkt. Politische Richtungswechsel sind oft nicht wirklich greifbar für uns. Doch in einigen Ländern werden derzeit Maßnahmen diskutiert, die Frauen ganz real betreffen.

Abtreibung als Dauerbrenner in der Politik

Wer auf sich aufmerksam machen will, muss ein heißes Eisen anpacken. Und dafür eignen sich Debatten hervorragend, die die Gesellschaft spalten. Extreme Standpunkte sorgen für genügend Publicity. Man kann also schon sagen, dass das Thema Abtreibung für Wahlkampfzwecke und Machtgehabe missbraucht wird.

Manchmal kommt es einem so vor, als beherrsche das Thema wochenlang die Medien. Ein regelrechter „Abtreibungswahn“ mache sich breit. Oft sind die Diskussionen stark erhitzt – kein Wunder, bei einem so hochemotionalen Thema. Dabei gibt es im Wesentlichen zwei verschiedene Positionen zu Abtreibungen. Im englischsprachigen Raum werden diese „Pro Life“ und „Pro Choice“ genannt.

Pro Life – Für das Leben

Ganz allgemein gesprochen handelt es sich bei dieser Gruppierung um Abtreibungsgegner. „Pro Life“ meint, dass das ungeborene Leben des Kindes auf jeden Fall zu schützen ist. Dabei sollte keine Rolle spielen, ob das Kind zum Beispiel mit einer körperlichen Beeinträchtigung auf die Welt kommt. Auch die soziale, gesundheitliche oder finanzielle Situation der Mutter ist nicht entscheidend.

Natürlich gibt es innerhalb der Gruppierungen immer verschiedene Ansichten zu Detailfragen. Jedoch gilt für die meisten Abtreibungsgegner der unumstößliche Grundsatz: Abtreibung ist Tötung eines unschuldigen Lebens und damit Mord. Vielfach wird dies religiös begründet.

Pro Choice – Für die Entscheidungsfreiheit

Gegen diese Einstellung regt sich vielfach Protest. Frauen widersetzen sich der Vorstellung, dass eine Abtreibung sie oder ihre Freundinnen zu Mörderinnen mache. Bei „Pro Choice“ geht es nicht grundsätzlich darum, jeden Schwangerschaftsabbruch zu begrüßen. Es geht vielmehr um die Tatsache, dass jede Frau das Recht haben soll, diese Entscheidung allein zu treffen.

In Polen gab es im vergangenen Herbst Massenproteste gegen einen Gesetzesentwurf, der Abtreibungen generell verbieten sollte. Die Argumente der „Pro Choice“-Bewegung sind einleuchtend: Abtreibungen gab es zu jeder Zeit. Werden diese in die Illegalität gedrängt, bedeutet das ein hohes gesundheitliches Risiko für die Schwangere. Wir alle erinnern uns sicher an die Figur Penny in „Dirty Dancing“, an der diese Problematik dargestellt wurde.

Außerdem ist es den Vertretern von „Pro Choice“ wichtig, die Lebensumstände der Mutter zu betrachten: Manche Frauen leben bereits an der Armutsgrenze oder mit einer psychischen Krankheit. Manche Frauen wurden aufgrund einer Vergewaltigung schwanger. Manche Frauen wollen sich nicht um ein Kind mit Behinderungen kümmern. All diese Frauen dürfen nach „Pro Choice“ nicht verurteilt werden für ihre Entscheidung, sondern sie brauchen Unterstützung und Hilfe.

Umgang mit Abtreibungen im öffentlichen und privaten Raum

Aktuell kocht das Thema Abtreibung wieder in den Medien hoch. Das liegt nicht zuletzt an den Ereignissen in den USA. Auch in Deutschland werden sie gerade wieder thematisiert.

Das Statistische Bundesamt meldete für das dritte Quartal 2016 einen minimalen Anstieg der Schwangerschaftsabbrüche um 0,2 Prozent. Diese Zahlen werden von Gynäkologen jedoch hinterfragt. Sie vermuten eine höhere Dunkelziffer und fordern mehr Transparenz.

Auch hier merkst du, wie emotional die Angelegenheit aufgeladen ist. Vielleicht hast du jemanden in deinem Umfeld, der über eine Abtreibung nachdenkt. Halte dich in diesem Fall besser mit nüchternen Argumenten oder trockenen Zahlen zurück. Unterstütze die Frau und begleite sie zu einem Beratungsangebot von pro familia. Die letztendliche Entscheidung ist aber immer noch ihr selbst überlassen.

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