Was tun bei Lebensmittelvergiftungen?

Lebensmittelvergiftung in der Schwangerschaft: Was tun?

Du bist schwanger und hast Symptome einer Lebensmittelvergiftung? Hier erfährst du, was zu tun ist bei einer Lebensmittelvergiftung in der Schwangerschaft, um dich und dein Kind zu schützen.

Was ist eine Lebensmittelvergiftung?

Eine Lebensmittelvergiftung ist eine Erkrankung, die oft durch schädliche Erreger wie Salmonellen, E. coli, Listerien oder Noroviren verursacht wird. Im Gegensatz zu einer Lebensmittelinfektion, bei der diese Erreger den Körper direkt infizieren, tritt bei einer Lebensmittelvergiftung eine Reaktion auf Toxine auf, die bereits in den verzehrten Lebensmitteln vorhanden sind. Dies kann Übelkeit, Erbrechen, Durchfall und Bauchschmerzen verursachen. Während der Schwangerschaft ist es besonders wichtig, deine Ernährung sorgfältig zu überwachen, um das Risiko einer Lebensmittelvergiftung durch diese Erreger zu minimieren und die Gesundheit deines Babys zu schützen.

Auslöser einer Lebensmittelvergiftung in der Schwangerschaft

Keime, die zu Lebensmittelvergiftungen führen, können auf einer Vielzahl von Lebensmitteln lauern. Prinzipiell kann jedes Nahrungsmittel mit Bakteriengiften belastet sein. Das größte Risiko besteht jedoch bei proteinreichen Lebensmitteln, da sie den Krankheitserregern gute Wachstumsbedingungen liefern. Während der Schwangerschaft ist es wichtig zu wissen, welche Lebensmittel ein höheres Risiko für eine Lebensmittelvergiftung darstellen. Dazu zählen beispielsweise:

  • rohes oder unvollständig gekochtes Fleisch: Dazu gehören rohes Geflügel, rotes Fleisch und Hackfleisch.
  • rohe Meeresfrüchte: Vermeide während der Schwangerschaft den Verzehr von rohen Austern oder Sushi.
  • unpasteurisierte Milchprodukte: Dazu zählen einige Käsesorten, die aus Rohmilch hergestellt werden wie Feta-Käse, Blauschimmelkäse oder Camembert.
  • rohes Ei: Produkte wie rohen Kuchenteig, Salatcremes oder ungekochte Eierspeisen solltest du als Schwangere besser vermeiden.
  • vorgefertigte Salate: Diese können Keime enthalten, daher solltest du sie gut waschen.
  • ungekochte Sprossen: Diese können Bakterien enthalten und sollten daher besser nicht auf dem Speiseplan vorkommen.
  • aufgeblähte Konserven: Ebenso können hoch erhitzte Konserven einen gefährlichen Krankheitserreger enthalten: Clostridium botulinum, welches die Erkrankung Botulismus hervorruft. Gewölbte und aufgeblähte Konservendosen solltest du daher auf keinen Fall öffnen und verzehren.
  • Schimmlige Lebensmittel: Lebensmittel, die von Schimmel befallen sind, können Pilzgifte wie Mykotoxine entwickeln. Solche Toxine treten häufig in ranzigen Nüssen und Getreideprodukten auf. Obwohl Schimmel selbst nicht direkt gefährlich für dein ungeborenes Kind ist, solltest du verschimmeltes Brot dennoch immer entsorgen.

Symptome einer Lebensmittelvergiftung

Folgende Symptome können bei einer Lebensmittelvergiftung auftreten:

  • Bauchschmerzen und Bauchkrämpfe
  • Durchfall
  • Übelkeit und Erbrechen
  • Fieber und Schüttelfrost
  • Schwindel
  • Atemnot
  • Herzrasen
  • Lähmungen

In vielen Fällen von leichten Lebensmittelvergiftungen werden die Personen, die verdorbene oder giftige Lebensmittel zu sich genommen haben, nach einigen Tagen ohne weitere Maßnahmen wieder von allein gesund. Aber vor allem bei Schwangeren, Säuglingen und Kleinkindern sowie bei alten und kranken Menschen kann eine Lebensmittelvergiftung gefährlich werden.

Wie gefährlich ist eine Lebensmittelvergiftung für Schwangere?

Eine Lebensmittelvergiftung in der Schwangerschaft birgt sowohl für die werdende Mutter als auch für das ungeborene Kind Risiken. Normalerweise verursachen Lebensmittelvergiftungen Symptome, die bei den meisten Menschen unangenehm, aber oft nicht gefährlich sind. In der Schwangerschaft jedoch können Symptome einer Lebensmittelvergiftung zu schwerwiegenderen Problemen führen. Besonders das Risiko einer Dehydration (Austrocknung) und eines Ungleichgewichts wichtiger Nährstoffe ist höher. Zudem schaden manche Erreger, die Lebensmittelvergiftungen verursachen, wie Listerien oder Toxoplasma, dem ungeborenen Kind. Sie können zu Fehlgeburten, Frühgeburten oder schweren Gesundheitsproblemen beim Neugeborenen führen.

Was tun bei einer Lebensmittelvergiftung in der Schwangerschaft?

Wenn du während der Schwangerschaft Anzeichen einer Lebensmittelvergiftung bemerkst, ist es wichtig, schnell zu handeln. Zuerst solltest du viel Flüssigkeit zu dir nehmen, um den Flüssigkeitsverlust durch Erbrechen und Durchfall auszugleichen. Trinke am besten kleine Mengen über den Tag verteilt. Elektrolytlösungen können dabei helfen, verlorene Salze und Mineralien zu ersetzen. Am besten isst du leichte, magenschonende Kost wie Zwieback, Reis oder Bananen. Vermeide fettige, schwer verdauliche oder stark gewürzte Speisen. Ruhe ist ebenfalls wichtig, um deinem Körper zu helfen, sich zu erholen.

Wann sollten Schwangere zum Arzt bei einer Lebensmittelvergiftung?

Falls die Symptome schwer sind oder anhalten, solltest du unbedingt einen Arzt aufsuchen. Auch bei Fieber, starken Bauchschmerzen oder Blut im Stuhl ist eine sofortige ärztliche Untersuchung notwendig. Vergiss nicht, deinem Arzt zu sagen, dass du schwanger bist, damit er die geeignete Behandlung wählen kann.

Lebensmittelvergiftung bei Schwangeren: Behandlung

Bei einer Lebensmittelvergiftung in der Schwangerschaft bietet der Arzt verschiedene Behandlungsmöglichkeiten an. Er überprüft zuerst deinen Gesundheitszustand und den des ungeborenen Kindes. Bei leichten Symptomen empfiehlt er oft Hydratationslösungen, um den Flüssigkeits- und Elektrolythaushalt zu stabilisieren. Bei stärkerer Übelkeit oder Erbrechen verschreibt er Antiemetika, die für Schwangere sicher sind. Schmerzlindernde Mittel wie Paracetamol kommen zum Einsatz, falls nötig. In ernsten Fällen, besonders bei Dehydration oder Nährstoffmangel, leitet der Arzt eine intravenöse Flüssigkeitszufuhr ein. Er überwacht auch, ob die Lebensmittelvergiftung das Baby beeinträchtigt. Bei Verdacht auf spezifische Erreger wie Listerien setzt er gezielte Behandlungen ein. Alle Therapien erfolgen unter ärztlicher Aufsicht, um deine und die Sicherheit deines Babys zu gewährleisten.

Wie lange dauert eine Lebensmittelvergiftung?

Die Dauer einer Lebensmittelvergiftung hängt von der Art des auslösenden Erregers und der individuellen Gesundheit ab. In den meisten Fällen dauern die Symptome wie Übelkeit, Erbrechen, Durchfall und Bauchkrämpfe zwischen ein paar Stunden und mehreren Tagen. Es gibt jedoch einige Fälle, in denen die Symptome länger anhalten können, besonders wenn es sich um schwerere Infektionen handelt. Wichtig ist, dass du bei anhaltenden oder sehr starken Symptomen ärztliche Hilfe suchst, um Komplikationen zu vermeiden und eine angemessene Behandlung zu erhalten.

Vorbeugung einer Lebensmittelvergiftung in der Schwangerschaft

Um einer Lebensmittelvergiftung in der Schwangerschaft vorzubeugen, gibt es einige wichtige Schritte, die du beachten solltest:

  • Rohes und Ungekochtes meiden: Vermeide rohes Fleisch, rohen Fisch wie Sushi, ungekochte Meeresfrüchte und rohe Eier. Auch von unpasteurisierten Milchprodukten und Weichkäse solltest du Abstand nehmen.
  • gründliches Waschen von Obst und Gemüse: Wasche Obst und Gemüse immer gründlich unter fließendem Wasser, um mögliche Erreger zu entfernen.
  • Hygiene in der Küche: Achte auf Sauberkeit in deiner Küche. Das beinhaltet das regelmäßige Reinigen von Arbeitsflächen, das Verwenden separater Schneidebretter für Fleisch und Gemüse sowie das Waschen deiner Hände vor dem Kochen und Essen.
  • Durchgaren von Speisen: Stelle sicher, dass Fleisch, Geflügel, Eier und andere Lebensmittel vollständig durchgegart sind, um schädliche Bakterien abzutöten.
  • Vorsicht bei Fertiggerichten: Sei vorsichtig mit Fertiggerichten und achte darauf, sie gemäß den Anweisungen zu erhitzen.
  • Verfallsdaten beachten: Überprüfe immer das Haltbarkeitsdatum und vermeide den Verzehr abgelaufener Lebensmittel.
  • Vorsicht bei Buffets und Imbissständen: Sei besonders vorsichtig bei Speisen von Buffets oder Imbissständen, da hier das Risiko einer Kreuzkontamination höher sein kann.

Durch das Befolgen dieser Tipps kannst du das Risiko einer Lebensmittelvergiftung während der Schwangerschaft deutlich reduzieren und sowohl deine Gesundheit als auch die deines Babys schützen.

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