Wie gelangt Mineralöl in unsere Lebensmittel?

Wie schädlich ist Mineralöl in Lebensmitteln?

Rückstände von Mineralölen befinden sich in verschiedenen Lebensmitteln. In unserem gesamten Leben verspeisen wir so unbewusst bis zu einem Kilogramm davon. Dies stellt eine schleichende Gefahr für unsere Gesundheit dar.

Mineralöl gehört eigentlich in den Tank und nicht auf den Esstisch. Aber gerade in Lebensmitteln, die als besonders gesund und ernährungsphysiologisch wertvoll gelten, wie Gemüse, Obst und Haferflocken, stecken beachtliche Mengen von Mineralölen, die sich im Laufe unseren Lebens in unsrem Körper ansammeln und unsere Gesundheit beeinträchtigen können.

Wie gelangt Mineralöl in unsere Lebensmittel?

Mineralöle gelangen über verschiedene Wege in unsere Lebensmittel. Etwa bei der Lebensmittelproduktion oder durch Verpackungen. Bei der Ernte von Getreide können Schmieröle von Maschinen an die Lebensmittel gelangen. Auch beim Transport von Lebensmitteln gibt es viele Berührungspunkte mit Mineralöl. Wellpappe oder Jutesäcke, die für den Transport von Nahrungsmitteln verwendet werden, sind häufig mit Mineralölen belastet. Auch viele Verpackungen bergen ein Risiko. Sie sind häufig aus recycelten Materialien  hergestellt, d. h., dass beispielsweise in einer Pappverpackung für Müsli oder Cornflakes mineralölhaltige Druckfarbe der Zeitungen, aus denen die Verpackung hergestellt wurde, vorhanden ist. Das Mineralöl gelangt so in den Verpackungskreislauf und in unser Essen. Lebensmittel, welche trocken sind und eine große Oberfläche ausweisen, wie Frühstückscerealien, Milchpulver, Reiswaffeln oder getrocknete Hülsenfrüchte, nehmen besonders viel Mineralöl auf.

Welche gesundheitlichen Auswirkungen kann Mineralöl haben?

Schon seit Jahren steht das Thema Mineralöl in Lebensmitteln in der Diskussion. Vielen Verbrauchern ist die Problematik aber immer noch unbekannt. Studien haben gezeigt, dass sich im Laufe des Lebens wesentlich mehr Mineralöl im menschlichen Körper ansammelt, als bisher angenommen. Demnach können sich bis zu 13 Gramm Mineralöl im Organismus anreichern. Und das bleibt nicht ohne Folgen. Die Schadstoffe im Mineralöl können auf Dauer Organe schädigen und die Entstehung von bösartigen Krebserkrankungen begünstigen. „Es geht nicht darum, ob man jetzt gleich stirbt. Chronische Vergiftung ist eine schleichende Seuche, die uns Lebensenergie kostet, die bewirkt, dass ein oder mehrere Organe nicht optimal funktionieren.“, erklärt der Lebensmittelchemiker Koni Grob vom Kantonalen Labor Zürich, der an Studien zu den gesundheitlichen Auswirkungen von Mineralöl in Lebensmitteln mitgewirkt hat. Auch das Hormonsystem kann durch Mineralöl beeinflusst werden. Weiterhin kann es zu Leberschädigungen, Entzündungen der Herzklappen und Lymphknoten kommen.

Was sagt das Bundesinstitut für Risikobewertung?

Das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) warnte schon vor Jahren vor Mineralöl in Lebensmitteln und empfahl, die Mengen an Mineralöl dringend zu reduzieren. Auch das  zuständige Bundesministerium für Ernährung verweist auf die EU und die Lebensmittelproduzenten, die für die Sicherheit der hergestellten Lebensmittel zu sorgen haben.  Bisher gibt es jedoch keine strengen Verordnungen zu Mineralöl in Lebensmitteln, sondern lediglich unverbindlichen Grenzwerte, welche vermutlich noch viel zu hoch liegen. In Deutschland wird sehr viel Altpapier recycelt. Aus Umweltschutzgründen ist dies durchaus zu begrüßen. Zugleich entsteht dadurch jedoch das Problem, dass Rückstände von recyceltem Altpapier in unserem Essen landen.

Wie kann ich die Aufnahme von Mineralöl reduzieren?

  • Kaufe möglichst Lebensmittel mit Verpackungen aus Frischfaser. Je dunkler ein Karton ist, desto höher ist meist der Recyclinganteil. Sehr helle Pappen oder Papierbeutel sind meistens aus Frischfaser, von denen ein geringeres Mineralölrisiko ausgeht.
  • Wellpappe wird immer aus recyceltem Altpapier hergestellt. Deshalb solltest du diese Verpackung bei Lebensmitteln besser meiden.
  • Tiefkühlware, wie Spinat oder Brezeln in Pappkartons, sollte ohne Verpackung im Kühlschrank aufgetaut werden, zum Beispiel auf einem Teller oder in einer Glasschüssel.
  • Trockene Lebensmittel wie Mehl, Reis, Gries, Haferflocken oder Nüsse sollten nach dem Kauf aus der Verpackung genommen und in geeignete Vorratsdosen umgefüllt werden.