Was Freeganer und Flexitarier sind, wovon sie sich ernähren und welche Einstellung dahinter steckt, erfährst du hier!
Freeganer – Gegen Verschwendung und Überfluss
Freeganer ist wohl die kritischste Ernährungsform, denn ihre Anhänger versuchen von den Nahrungsmitteln zu leben, die andere wegwerfen. Und das tun sie nicht (nur) um Geld zu sparen, sondern vor allem um Kritik an der Konsumgesellschaft zu üben und ein Zeichen gegen Verschwendung und Überfluss zu setzen. Supermärkte und Restaurants produzieren tonnenweise Lebensmittelmüll; Gemüse und Obst mit kleinen Makeln, Lebensmittel mit abgelaufenem Mindesthaltbarkeitsdatum oder übrig gebliebene Backwaren. Freeganer werden auch als Mülltonnentaucher bezeichnet, da sie viele Lebensmittel aus den Abfalltonnen von Supermärkten oder Restaurants heraus holen. Auch in Deutschland ist das Mülltonnentauchen, das sogenannte Containern oder Dumpstern, beliebt. Manche Freeganer ernähren sich vegan, andere vegetarisch oder auch mit Fleisch.
Lebensmittelverschwendung belasten unsere Umwelt
Insgesamt werden in Deutschland von Privathaushalten, Großverbrauchern, Industrie und Handel jährlich ca. elf Millionen Tonnen Lebensmittel weggeschmissen. Das führt nicht nur zu finanziellen Einbußen, sondern hat auch Auswirkungen auf unsere Umwelt. Die Erzeugung jedes einzelnen Lebensmittels ist mit einem Verbrauch an Wasser, Energie und anderen Rohstoffen verbunden. Die Erzeugung der weggeworfenen Lebensmittel nimmt weltweit knapp 30 Prozent der verfügbaren Anbauflächen in Anspruch. Außerdem leidet auch das Klima unter der Lebensmittelverschwendung. Der vermeidbare Lebensmittelmüll erhöht die Bildung klimaschädlicher Gase unnötig. Auch die Nachfrage von Rohstoffen wie Getreide wird durch die Lebensmittelverluste erhöht. Dadurch steigen die Preise dieser Lebensmittel an, was besonders für ärmere Länder problematisch ist. Dabei sind viele Lebensmittel, die von Supermärkten weggeschmissen werden, noch einwandfrei genießbar. Viele Lebensmittel werden bereits kurz vor dem Ablauf des Mindesthaltbarkeitsdatums aus den Regalen aussortiert und weggeworfen. Erlaubt ist das Containern übrigens in Deutschland nicht. Der Abfall gehört so lange demjenigen, der ihn weggeworfen hat, bis er von der Müllabfuhr abgeholt wird.
Flexitarier – Gegen Massentierhaltung und für den Umweltschutz
Flexitarier sind gegen Massentierhaltung und wollen die Umwelt und ihre Gesundheit schützen. Aus diesen Gründen verzichten sie auf Lebensmittel, die in der Massentierhaltung produziert wurden. Fleisch wird von Flexitariern verzehrt, aber nur selten und dann in hochwertiger Bio-Qualität. Deshalb werden sie auch als Teilzeit-Vegetarier bezeichnet. Statt schnell und billig wollen sich Flexitarier bewusst, gesund und nachhaltig ernähren. Und das ist keine schlechte Idee, denn der Fleischverzehr ist hierzulande viel zu hoch. Flexitarier verzichten an drei oder mehr Tagen in der Woche auf Fleisch. Stattdessen kommen Vollkornprodukte, Hülsenfrüchte, Sojaprodukte und viel Gemüse und Obst aus Bio-Anbau auf den Teller.
Gesunde Ernährung durch mäßigen Verzehr von rotem Fleisch
Groß angelegte Langzeit-Beobachtungsstudien kommen weltweit zu dem Ergebnis, dass der hohe Konsum von rotem Fleisch mit einem erhöhten Risiko für Diabetes Typ 2 einhergeht. Zum roten Fleisch zählen Schweine-, Rind- und Lammfleisch. Die Daten der Potsdamer EPIC-Studie kommen auch zu diesem Ergebnis. Sie zeigen, dass ein täglicher Verzehr von 150 Gramm rotem Fleisch mit einem zu ca. 80 Prozent erhöhten Risiko an Diabetes mellitus Typ 2 zu erkranken, einhergeht. Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung empfiehlt im Rahmen einer vollwertigen Ernährung max. 300 – 600 g Fleisch und Wurst pro Woche und die Bevorzugung von Geflügelfleisch (weißes Fleisch). Die empfohlene Menge wird häufig, vor allem von Männern, überschritten. Wer täglich Wurst verzehrt und zusätzlich mehrfach die Woche Fleischmahlzeiten verspeist, erreicht oder überschreitet sehr schnell die empfohlene Menge. Empfehlenswert ist es deshalb, öfter mal fleischlos zu essen, die Fleischmengen zu reduzieren und ein bis zwei Mal wöchentlich Fisch zu verzehren.