Vier Geburtsphasen

Die vier Geburtsphasen – Was du zu erwarten hast

Die Geburt findet in verschiedenen Phasen statt. Hier lernst du alles über den Geburtsverlauf und was in den vier Geburtsphasen geschieht.

Die vier Geburtsphasen: Wann beginnt eine Geburt?

Die meisten Frauen sind vor ihrem Geburtstermin verständlicherweise nervös. Auch wenn werdende Mütter sich gerne auf alles vorbereiten wollen, kann der tatsächliche Tag ziemlich überfordernd sein.
In der Regel bereitet sich der Körper schon in den letzten Wochen der Schwangerschaft auf die Ankunft deines Kindes mit sogenannten Übungswehen vor. Diese sind meistens nicht besonders schmerzhaft, werden aber von jeder Frau unterschiedlich empfunden.
Dein Baby sinkt in diesen letzten Tagen immer tiefer in das Becken, weswegen es ziemlich unbequem werden kann.

Der Geburtsvorgang beginnt dann offiziell mit dem Öffnen des Muttermunds. Dabei setzen dann die ersten richtigen Wehen an, die zunächst in relativ unregelmäßigen Abständen kommen.

1. Die Eröffnungsphase

Ab dem Beginn der ersten Wehen setzt die Eröffnungsphase ein. Diese erste Geburtsphase ist die längste und dauert so lange, bis der Muttermund vollständig geöffnet ist. Bei der ersten Geburt kann sie sechs bis zwölf Stunden dauern, manchmal sogar auch länger.

Die ersten Wehen

Zunächst sind die Wehen noch gut zu ertragen. Während der ersten Stunden kannst du dich normalerweise noch unterhalten und herumlaufen, was förderlich für den Geburtsvorgang sein kann.
In der Regel treten sie in Intervallen von fünf bis 20 Minuten auf und sind damit von längeren Ruheintervallen begleitet.

Später werden die Wehen schmerzhafter und länger. In dieser Zeit öffnet Muttermund auf bis zu acht Zentimetern, womit die Wehen intensiver werden. Sie treten in einem Abstand von ungefähr zwei bis vier Minuten ein und dauern ungefähr eine Minute.

Mit jeder Wehe schreitet der Prozess voran. Der Kopf von deinem Baby drückt sich allmählich gegen dein Becken, was langsam den Muttermund öffnet.

Blasensprung oder Blasensprengung

Bei einigen Schwangeren treten zuerst die Wehen ein, bei anderen kommt es zum Blasensprung. Vereinfacht erklärt, platzt die Fruchtblase, wenn dein Kleines ins Becken drückt. Du solltest dabei auf das Fruchtwasser achten, welche Farbe es hat.

Wenn es zu keinem Blasensprung kommt, nimmt die Hebamme eine Blasensprengung vor. Dies beschleunigt den Ablauf der Entbindung.

2. Die Übergangsphase

Auf die Eröffnungsphase folgt die Übergangsphase. In dieser Geburtsphase vollzieht sich die Öffnung des Muttermundes, die von starken und unregelmäßigen Wehen begleitet wird. Oft sind die Pausen bis zur nächsten Wehe kurz oder gar nicht vorhanden. An dieser Stelle verlieren Mütter oft die Geduld oder werden missmutig. Eine Entbindung ist ein wahrer Kraftakt des weiblichen Körpers und diese Phase ist eine wahre Herausforderung für jede Mutter.
Hier wirst du viel Zuspruch und Unterstützung von der Person brauchen, die mit dir im Kreißsaal ist. Doch auch diese Phase vergeht also nicht den Mut verlieren!

3. Die Austreibungsphase

Die Austreibungsphase ist ein sehr medizinisch emotionsloser Begriff. Gemeint ist die wunderbare Phase, in der dein Kleines geboren wird und ihr euch zum ersten Mal seht.

Die Austreibungsphase setzt ein, wenn der Muttermund vollständig geöffnet ist, also bei zehn Zentimetern. An dieser Stelle ist dein Kind bereits im Geburtskanal und die Kontraktionen verstärken sich zu Presswehen. Diese Phase ist zeitlich schwer einzuschätzen.

Geburtspositionen

Vor deinem Geburtstermin kannst du dich über verschiedene Geburtspositionen informieren. Ziel ist, dass du dich wohlfühlst und es bequem für dich ist. Unter der Geburt kann es aber auch sein, dass du einfach machen solltest, was die Hebamme dir sagt.

Die letzten Wehen – endlich pressen!

In der Austreibungsphase sind die Wehen um einiges stärker als in den bisherigen Geburtsphasen. Sie kommen etwa alle zwei bis vier Minuten und dauern etwa 60 bis 90 Sekunden an. Einige Mütter empfinden sie jedoch nicht intensiver als die Wehen der bisherigen Minute.

Mit der Zeit drückt dein Baby sich immer stärker gegen dein Beckenboden, bis du schließlich endlich pressen darfst. Mit den Presswehen schiebst du dein Kind immer weiter durch den Geburtskanal, bis es schließlich zur Welt kommt. Dabei kann oft ein großer Schwall Fruchtwasser herausfließen.

4. Die Nachgeburtsphase

Endlich ist dein Baby da! Der Geburtsvorgang ist allerdings noch nicht ganz vorbei. Die Nachgeburtsphase ist erst zu Ende, wenn es zur Ausstoßung der Plazenta gekommen ist. Diese Geburtsphase ist jedoch relativ schmerzfrei und ist verhältnismäßig kurz bei etwa einer halben bis zwei Stunden.

Die Nachgeburt

Zunächst wird die Nabelschnur durchgeschnitten. Das Wichtigste in der Nachgeburtsphase ist der Ausstoß der Plazenta. Dafür musst du noch einige Male pressen, denn die Gebärmutter muss vollständig geleert werden, um spätere Komplikationen zu vermeiden. Allerdings sind diese letzten Wehen relativ schmerzfrei.

Die ersten Momente mit deinem Kind

Nachdem die Gebärmutter geleert ist, wird dir dein Kind nach einer ersten Untersuchung sogleich an die Brust gelegt. Dieser Erstkontakt, das sogenannte „Bonding“ ist wichtig, um die Mutter-Kind-Beziehung zu stärken. 
Während du dich von den Strapazen der Geburt ein wenig erholst, kannst du also direkt die ersten Momente mit deinem Kind genießen.