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Schwangerschaftsdemenz: Vergesslichkeit bei Schwangeren

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Viele Frauen leiden während der Schwangerschaft unter Schwangerschaftsdemenz. Doch woher kommt die Vergesslichkeit bei Schwangeren und was hilft dagegen? Erfahre mehr in unserem Beitrag.

Was ist Schwangerschaftsdemenz?

Vielleicht hast du schon von Schwangerschaftsdemenz gehört: Dabei geht es um Gedächtnisverlust und Konzentrationsprobleme, die während oder nach deiner Schwangerschaft auftreten können. Auch wenn dieser Begriff weit verbreitet ist, beschreibt er keinen Zustand, der medizinisch diagnostiziert werden kann. Stattdessen fasst er Symptome zusammen, die viele schwangere oder frischgebackene Mütter erleben, wie Vergesslichkeit und Schwierigkeiten, sich zu konzentrieren.

Die genauen Ursachen dieser Erscheinungen sind zwar noch nicht vollständig geklärt, doch vermuten Forscher, dass Veränderungen im Hormonhaushalt, Schlafmangel, der Stress der Schwangerschaft und die Umstellung auf das Leben mit einem Neugeborenen dazu beitragen können. Es ist wichtig für dich zu wissen, dass diese Erfahrungen sehr verbreitet und in der Regel vorübergehend sind. Solltest du solche Symptome bei dir feststellen, kann es hilfreich sein, mit deinem Arzt darüber zu sprechen.

Symptome von Schwangerschaftsdemenz

Wenn du dich während der Schwangerschaft oft vergesslicher fühlst oder Schwierigkeiten hast, dich zu konzentrieren, erlebst du möglicherweise Symptome von Schwangerschaftsdemenz. Zu den häufigsten Anzeichen zählen:

  • Vergesslichkeit: Du stellst vielleicht fest, dass du Termine, wichtige Daten oder alltägliche Gegenstände wie Schlüssel oder Handy öfter vergisst.
  • Konzentrationsschwierigkeiten: Aufgaben, die normalerweise deine volle Aufmerksamkeit erfordern, erscheinen plötzlich herausfordernder, und leichte Ablenkungen unterbrechen häufig den Arbeitsfluss.
  • Verlangsamte Gedankenverarbeitung: Deine Gedanken scheinen durch einen dickeren Nebel zu wandern, was das Treffen von Entscheidungen oder das Durchführen komplexer Aufgaben erschwert.
  • Wortfindungsstörungen: Selbst die einfachsten Worte zu finden, wird unerwartet schwierig, und du bleibst vielleicht mitten im Satz stecken, weil das richtige Wort nicht einfällt.

Schwangerschaftsdemenz: Ab wann beginnt sie?

Schwangerschaftsdemenz kann zu jedem Zeitpunkt während oder auch nach der Schwangerschaft beginnen.

Schwangerschaftsdemenz 1. Trimester

In der Frühschwangerschaft oder im ersten Trimester könnte dir auffallen, dass du Anzeichen von Schwangerschaftsdemenz erlebst. Auch wenn diese Phase oft mit körperlichen Veränderungen wie Schwangerschaftsübelkeit und Müdigkeit assoziiert wird, können kognitive Veränderungen wie Vergesslichkeit und Konzentrationsschwierigkeiten ebenso Teil deiner Erfahrung sein.

Schwangerschaftsdemenz 2. Trimester

Aber viele Frauen bemerken die ersten Symptome oft im zweiten Trimester, wenn die hormonellen Veränderungen intensiver werden und der Körper mehr Energie benötigt, um das wachsende Baby zu unterstützen. Dies kann zu vermehrter Müdigkeit und Schlafproblemen führen, was wiederum die Konzentrationsfähigkeit und das Gedächtnis beeinträchtigen kann.

Vergesslich in der Schwangerschaft: 3. Trimester

Im dritten Trimester können diese Symptome durch die zusätzliche körperliche Belastung und den möglichen Schlafmangel noch verstärkt werden. Nach der Geburt erleben einige Mütter eine Verbesserung der Symptome, sobald sie beginnen, wieder regelmäßiger zu schlafen und sich an die neue Routine mit ihrem Baby anzupassen. Allerdings kann es auch nach der Geburt eine Weile dauern, bis sich der Hormonhaushalt normalisiert und die kognitiven Funktionen sich vollständig erholen.

Schwangerschaftsdemenz: Ursachen

Schwangerschaftsdemenz hat mehrere Ursachen, die zusammenwirken und die kognitiven Funktionen während der Schwangerschaft beeinträchtigen können. Wenn du Veränderungen in deiner Gedächtnisleistung oder Konzentrationsfähigkeit bemerkst, liegen dem möglicherweise folgende Faktoren zugrunde:

  • Hormonelle Veränderungen: Die Schwangerschaft führt zu signifikanten Schwankungen im Hormonspiegel, insbesondere von Östrogen und Progesteron, was die Gehirnfunktion und die kognitive Leistung beeinflussen kann.
  • Schlafmangel: Viele schwangere Frauen erleben Schlafprobleme. Unzureichender oder unterbrochener Schlaf beeinträchtigt die kognitive Funktion und das Gedächtnis.
  • Erhöhter Stress: Die emotionale und physische Belastung der Schwangerschaft kann Stresslevel erhöhen, was wiederum die Konzentration und das Gedächtnis negativ beeinflusst.
  • Veränderte Blutzirkulation: Während der Schwangerschaft erhöht sich das Blutvolumen im Körper, was zu Veränderungen in der Blutzirkulation führt. Diese Veränderungen können auch die Blutzufuhr zum Gehirn beeinflussen und damit die kognitive Funktion.

Was ist Stilldemenz?

Neben Schwangerschaftsdemenz gibt es auch die Stilldemenz. Damit sind die kognitiven Herausforderungen gemeint, denen sich einige Mütter gegenübersehen, während sie ihr Kind stillen. Dieser Zustand äußert sich durch eine Reihe von Symptomen, darunter eine merkliche Vergesslichkeit, Probleme, sich zu konzentrieren, und ein generelles Gefühl der geistigen Trägheit. Diese Phänomene sind oft auf die signifikanten hormonellen Veränderungen zurückzuführen, die während der Stillzeit auftreten, insbesondere die erhöhten Spiegel von Prolaktin und Oxytocin, welche essenziell für die Milchproduktion und die Mutter-Kind-Bindung sind. Ergänzt werden diese durch den aus dem Schlafdefizit und den Stress des neuen Elterndaseins resultierenden Erschöpfungszustand. Auch Stilldemenz ist verbreitet sind und stellt keinen Grund zur Besorgnis dar.

Was hilft bei Vergesslichkeit in der Schwangerschaft?

Wenn du dich mit Schwangerschaftsdemenz konfrontiert siehst, gibt es mehrere Strategien, die helfen können, die Symptome zu lindern und deine kognitive Funktion zu unterstützen. Berücksichtige folgende Tipps, um diese Herausforderung besser zu bewältigen:

  • Gute Schlafhygiene praktizieren: Versuche, einen regelmäßigen Schlafplan einzuhalten, und schaffe eine ruhige, komfortable Schlafumgebung. Ausreichend Ruhe ist entscheidend, um Gedächtnis und Konzentration zu verbessern.
  • Gesunde Ernährung: Eine ausgewogene Ernährung in der Schwangerschaft, reich an Omega-3-Fettsäuren, Antioxidantien und wichtigen Nährstoffen, unterstützt die Gehirngesundheit und kann helfen, kognitive Funktionen zu erhalten.
  • Bewegung: Regelmäßige körperliche Aktivität fördert die Durchblutung und kann sich positiv auf die kognitive Leistung auswirken.
  • Stressmanagement: Finde effektive Wege, um Stress zu reduzieren. Techniken wie tiefe Atemübungen, Meditation oder sanfte Yoga-Übungen können helfen, Stress abzubauen und die geistige Klarheit zu verbessern.
  • Notizen machen und Listen führen: Halte wichtige Informationen schriftlich fest und nutze Erinnerungshilfen, um den Überblick über Termine und Aufgaben zu behalten.
  • Pausen einlegen: Gib dir selbst die Erlaubnis, Pausen zu machen und dich auszuruhen, wenn du dich überfordert fühlst. Kurze Ruhepausen während des Tages können die geistige Leistungsfähigkeit steigern.
  • Gedächtnistraining: Einfache Gedächtnisspiele oder Rätsel können dabei helfen, dein Gedächtnis aktiv zu halten und deine kognitiven Fähigkeiten zu schärfen.

Es ist wichtig, Geduld mit dir selbst zu haben und zu erkennen, dass Schwangerschaftsdemenz eine vorübergehende Phase ist. Zögere nicht, Unterstützung von deinem Partner, deiner Familie oder Freunden zu suchen und deine Erfahrungen mit deinem Arzt oder deiner Ärztin zu teilen. Sie können dir zusätzliche Ratschläge geben und unterstützen, um diese Zeit so angenehm wie möglich zu gestalten.