Erkältung in der Schwangerschaft

Erkältung in der Schwangerschaft – Was tun?

Eine normale Erkältung ist für uns meist kein Problem. Während der Schwangerschaft sind viele Frauen aber verunsichert: Wie wirkt sich die Erkältung in der Schwangerschaft auf das Kind aus? Welche Medikamente kann ich benutzen? Welche Hausmittel sind hilfreich?

Ist eine Erkältung gefährlich?

Eine normale Erkältung wird oft auch grippaler Infekt genannt. Sie ist ungefährlich – sowohl für dich als Schwangere als auch für dein ungeborenes Baby. Die Abwehrkräfte deines Körpers konzentrieren sich während der Schwangerschaft besonders auf den Schutz deines ungeborenen Kindes. Dadurch wird jedoch zugleich dein Immunsystem geschwächt. Ein Risiko für dein Kind besteht erst, wenn die Erkältung über einen längeren Zeitraum hinweg von hohem Fieber ab 39 Grad Celsius begleitet wird. Leichtes Fieber mit 38 bis 38,5 Grad Celsius ist aber unbedenklich. Normalerweise vergeht eine leichte Erkältung nach sieben bis zehn Tagen von selbst. Die Symptome können jedoch auch zwei bis drei Wochen anhalten.

Wichtig ist, dass du deine Symptome gut im Blick behältst. Wenn sie lange anhalten oder sich zunehmend verschlechtern, ist ein Besuch beim Arzt unumgänglich.

Was ist der Unterschied zwischen einer Erkältung und einer Grippe?

Häufig ähneln sich eine Erkältung und eine Grippe. Die Symptome sind oft nur schwer zu unterscheiden.

Eine Erkältung macht sich durch Husten, Schupfen und Halsschmerzen bemerkbar. Für sie kommen viele verschiedene Viren als Erreger infrage. Der Krankheitsbeginn ist schleichend und leichtes Fieber ist möglich. Eine Besserung tritt nach wenigen Tagen ohne Komplikationen auf. Bei einer klassischen Erkältung setzen sich die Erreger oft in den oberen Atemwegen fest – also in der Nasenschleimhaut und dem Rachenbereich.

Bei einer Grippe dagegen erfolgt die Ansteckung über Influenza-Viren. Der Krankheitsbeginn ist sehr plötzlich und geht meist mit deutlichem Fieber (38,5 Grad Celsius) einher. Über längere Zeit hinweg tritt keine Besserung auf. Im Gegensatz zur Erkältung beginnt die Grippe meist direkt mit hohem Fieber, trockenem Husten und Kopf- und Muskelschmerzen.

Während eine Erkältung in der Schwangerschaft ungefährlich ist, kann eine Grippe deinem Baby durchaus schaden. Deshalb ist es besser, im Zweifel immer deinen Hausarzt zu fragen.

Welche Medikamente du bei einer Erkältung in der Schwangerschaft einnehmen kannst

Der Arzt wird wahrscheinlich nur Medikamente zur Minderung von Symptomen empfehlen. Viele Stoffe sind jedoch für Schwangere tabu, da sie dem ungeborenen Kind schaden könnten. Trotzdem gibt es eine Reihe von Medikamenten, die du während der Schwangerschaft benutzen kannst:

  • ACC vermindert den Hustenreiz und erleichtert das Abhusten
  • Mucosolvan wirkt schleimlösend
  • Bisolvon bekämpft zähen Schleim
  • Paracetamol kann während der ganzen Schwangerschaft kurzzeitig auch bei Kopf- und Gliederschmerzen eingesetzt werden.
  • Ibuprofen gegen Kopfschmerzen, kann bis zur 28. Schwangerschaftswoche eingenommen werden

Vor der Einnahme von Medikamenten sollten Schwangere mit ihrem Frauenarzt reden. Dies gilt auch für ätherische Öle und Phytotherapeutika. Die pflanzlichen Wirkstoffe können starke Nebenwirkungen auslösen – wie beispielsweise vorzeitige Wehen. Deshalb ist es in der Schwangerschaft immer ratsam, dass du mit deinem behandelnden Arzt Absprache hältst und dich auch in den Apotheken beraten lässt, welche natürlichen Arzneien helfen.

Welche Hausmittel gegen eine Erkältung helfen

Als werdende Mutter bist du immer auf der sicheren Seite, wenn du bei einer Erkältung zuerst Hausmittel verwendest. Zu den besten Tipps gehören:

  • Ausreichend Trinken. Besonders Tees oder heiße Zitrone können dich wärmen und deine Durchblutung fördern. Außerdem wird der Schleim dadurch flüssiger. Bei Husten und Schnupfen werden so die Atemwege besser wieder frei.
  • Das Inhalieren von Wasserdampf kann auch helfen, den zähen Schleim zu lösen und deine Atemwege zu befeuchten. Das Inhalieren hilft besonders bei Schnupfen.
  • Bewegung an der frischen Luft oder auch das Lüften deiner Wohnräume. Die frische Luft befeuchtet die Schleimhäuten hilft dabei, den Schleim abzutransportieren.
  • Gesunde Ernährung hilft deinem Körper dabei, wichtige Vitamine und Mineralstoffe aufzunehmen.
  • Bonbons oder Tees können bei Halsschmerzen helfen. Sie halten deinen Hals feucht und lindern damit die Schmerzen beim Schlucken.
  • Für Schwangere ist Ruhe wichtig, damit dein Körper sich gut erholen und gegen die Erkältung ankämpfen kann.
  • Dein Immunsystem kann außerdem über die Einnahme von Zink, Vitamin C und Eisen gestärkt werden.

Erkältung und Stillen

Auch nach der Geburt des Babys sorgen sich viele Frauen, dass sie ihr Neugeborenes beim Stillen mit einer Erkältung anstecken können.
Bei einer leichten Erkältung kannst du dein Baby weiter stillen. Normalerweise werden die Erreger nicht über die Muttermilch an dein Kind weitergegeben. Das Stillen kann sogar eine vorbeugende Wirkung haben, da so Antikörper von dir an dein Kind weitergegeben werden. Dadurch erhält dein Baby während der Stillzeit einen natürlichen Schutz vor vielen Krankheiten. Vor einem Infekt schützt das Stillen dennoch nicht komplett. Durch die körperliche Nähe beim Stillen kann sich dein Kind trotzdem bei dir anstecken. Deshalb ist es wichtig, dass du dich an Hygienemaßnahmen hältst. Du solltest dir regelmäßig vor und nach dem Stillen die Hände waschen. Auch Utensilien wie die Milchpumpe oder Stillhütchen solltest du sehr gründlich säubern. Wenn du husten oder niesen musst, dann tu dies am besten in deine Armbeuge.

Während der Stillzeit gelten für Medikamente dieselben Empfehlungen wie während der Schwangerschaft. Die Einnahme sollte im Vorfeld gut mit deinem Arzt abgesprochen werden. Am besten ist es, wenn du die Beschwerden zuerst mit Hausmitteln bekämpfst.

Eine einfache Erkältung ist also weder für dich noch für dein Baby gefährlich. Wenn du dennoch unsicher bist, ist es immer ratsam, dass du dich mit deinem Haus- oder Frauenarzt absprichst.