Geburtswehen

Geburtswehen erkennen – Jetzt geht es los

Die Zeit der Geburt rückt immer näher und du fragst dich, woran du die ersten echten Geburtswehen erkennst? Hier erfährst du alles rund um das große Thema Geburtswehen.

Was sind Geburtswehen und welche Wehen gibt es?

Geburtswehen sind schmerzhafte Kontraktionen der Gebärmutter, wenn die Geburt beginnt. Diese Kontraktionen werden durch das Hormon Oxytocin verursacht und verändern sich im Verlauf der Geburt. Das hat zur Folge, dass auch die Schmerzen zunehmen. Laut Meinung und Erfahrung vieler Hebammen beginnen die meisten Wehen abends oder nachts. Die Schwangere kommt zu dieser Zeit im Normalfall zur Ruhe und der Körper findet Entspannung.

Tatsächlich gibt es verschiedene Arten von Wehen – und diese müssen nicht zwangsweise etwas mit der eigentlichen Geburtsphase zu tun haben. Grundsätzlich verstehen wir aber alle Wehen als Muskelkontraktionen. Jede einzelne Wehe hat dabei jedoch ihre eigene spezifische Funktion.

Übungswehen

Die ersten Wehen in deiner Schwangerschaft werden nicht lange auf sich warten lassen. Aber keine Angst, denn es sind lediglich sogenannte Übungswehen. Durch diese bereitet sich die Gebärmutter auf die bevorstehende Geburt deines Babys vor. Diese Übungswehen werden auch als Braxton-Hicks-Kontraktionen oder wilde Wehen bezeichnet. Viele Frauen fühlen sie zum ersten Mal zwischen der 20. und 25. Schwangerschaftswoche. In diesem Zeitraum befindest du dich etwa in der Mitte deiner Schwangerschaft. Wilde Wehen sind harmlos, sollten aber nicht mehr als drei Mal in einer Stunde auftreten und sich nicht verstärken.

Vorwehen

Bekommst du zum ersten Mal ein Baby, kannst du mit hoher Wahrscheinlichkeit ab der 36. Schwangerschaftswoche mit den Vorwehen rechnen. Dein Körper bereitet sich nun endgültig auf die baldige Geburt vor. Typische Anzeichen für die Vorwehen sind ein leichtes Ziehen im Unterleib sowie Schmerzen im Rücken und der Leistenregion. Ein harter Bauch kann sich ebenfalls entwickeln, da der Uterus und das Kind auf der Blase liegen. Die Schmerzen kommen in unregelmäßigen Abständen und sollten nicht stärker werden.

Senkwehen

In vielen Fällen schließen sich an die Vorwehen die Senkwehen an. Diese sind häufig schmerzvoller, bringen dir aber auch einige Vorteile ein. Viele Schwangere berichten davon, dass sie wieder leichter atmen und essen können. Die Ursache dafür ist, dass der Kopf deines Kindes ab diesem Zeitpunkt im kleinen Becken liegt. Senkwehen treten meistens nicht vor der 36. Woche in Erscheinung. Dein Baby bringt sich jetzt in Position für die Geburt. Wenn die Schmerzen sehr stark sind und du dir unsicher bist, kontaktiere im Zweifelsfall deine Hebamme oder deinen Arzt des Vertrauens.

Vorzeitige Wehen

Eine weitere Art sind die vorzeitigen Wehen, welche auch als Frühwehen bezeichnet werden. Diese unterscheiden sich insofern von den anderen Varianten, da sie nicht ganz ungefährlich für die werdende Mutter und das Kind sein können. Sie können eine frühe Geburt veranlassen und sind in jedem Zeitraum der Schwangerschaft möglich. Symptome für vorzeitige Wehen sind mehr als drei Wehen in einer Stunde vor der 36. Woche, sich verstärkende schmerzhafte Wehen oder Wehen in immer kürzeren Abständen. Auch starke Schmerzen in Kombination mit wässrigem oder blutigem Ausfluss sowie Rückenschmerzen sprechen dafür. Wenn du erste Anzeichen von Frühwehen spürst, solltest du dir unbedingt einen ärztlichen Rat einholen. Es kann passieren, dass du kurzzeitig im Krankenhaus zur Beobachtung aufgenommen wirst.

Die Geburtswehen

Zu den Geburtswehen zählen die Eröffnungswehen, die Presswehen und die Nachwehen. Die eigentliche Geburt lässt sich beispielsweise auch in Geburtsphasen beschreiben – Eröffnungsphase, Übergangsphase, Austreibungsphase und Nachgeburtsphase. Ein Ziehen im Rücken, innere Unruhe oder das Lösen des Schleimpfropfes können Anzeichen für eine baldige Geburt sein. Letzteres macht sich über durchsichtigen bis bräunlichen zähen Ausfluss bemerkbar.

Die ersten Geburtswehen sind die Eröffnungswehen. Die Gebärmutter zieht sich in der Eröffnungsphase in regelmäßigen Abständen zusammen, welche dann in immer kürzeren Intervallen auftreten. Die Intensität der Wehenschmerzen steigert sich. Die Eröffnungswehen führen dazu, dass sich der Muttermund auf etwa zehn Zentimeter weitet. Du musst nicht unbedingt sofort ins Krankenhaus, wenn du diese Wehen spürst. Bei starken Schmerzen oder dem Platzen der Fruchtblase wird es aber Zeit.

Die Presswehen gehen mit der sogenannten Austreibungsphase einher. Keine Panik, der Begriff beschreibt nichts Schlimmes. Im Gegenteil, bald wirst du dein Baby in den Armen halten können. Der Muttermund öffnet sich und die Geburtsschmerzen erhöhen sich nochmals im Vergleich zu den anderen Phasen. Einige Frauen empfinden diese jedoch weniger schlimm als die Wehenschmerzen der vergangenen Minuten. Durch regelmäßiges Pressen und die Anleitung deiner Hebamme kannst du dann endlich dein Baby auf der Welt begrüßen.

Bei den Nachwehen in der Nachgeburtsphase wird schließlich noch die Plazenta von deinem Körper abgestoßen. Diese Wehen sind allerdings wesentlich schwacher und in etwa vergleichbar mit Menstruationsbeschwerden.

Wie können Geburtswehen angeregt werden?

Es ist verständlich und nachvollziehbar, dass du den errechneten Geburtstermin kaum erwarten kannst. Es gibt einige Möglichkeiten, um die Geburt zu beschleunigen. Dennoch ist es ratsam und sogar notwendig, dass du nicht aus reiner Ungeduld handelst. Die Natur legt meistens von ganz allein den perfekten Zeitpunkt fest. Daher solltest du mit deinem Arzt oder deiner Geburtshelferin Rücksprache halten und dich unbedingt an deren Ratschläge halten.

Wir wünschen dir viel Glück und Erfolg für deine anstehende Geburt und eine wunderschöne Zeit danach mit deinem Baby!