Wenn die Wehen einsetzen, ist es Zeit in die Klinik zu fahren. Dafür solltest du deine Kliniktasche packen. Was das ist und was du auf keinen Fall vergessen solltest, erklären wir dir jetzt.
Was ist eine Kliniktasche?
Eine Kliniktasche ist eine Tasche, die alle wichtigen Dinge für Mamas und ihre Babys beinhaltet, welche bei einer ambulanten Geburt im Krankenhaus benötigt werden. Gerade bei einem solch einprägsamen Ereignis bist du als werdende Mama sehr aufgeregt und kannst es kaum erwarten, dein Kind in den Armen zu halten. Damit du im Ernstfall nichts vor Aufregung vergisst, kannst du die Tasche schon während der Schwangerschaft vorbereiten.
Am besten eignen sich mittelgroße Taschen oder Rollkoffer mit einem Volumen von circa 30 bis 35 Liter. Darin haben deine Kleidung sowie alle Utensilien für dein Kind ausreichend Platz. Ein Koffer mit Rollen ist zudem leichter zu transportieren, da du dir die Kraft für das Tragen einsparen kannst.
Wann sollte ich die Kliniktasche packen?
Jede Schwangerschaft ist individuell und es kann passieren, dass der errechnete Geburtstermin schon vorzeitig eintrifft. Die Häufigkeit der Frühgeburten, bei denen das Baby schon zwischen der 24. und 37. Schwangerschaftswoche entbunden wird, liegt in Deutschland bei circa fünf bis acht Prozent von allen Geburten. Aber Vorbereitung ist alles und warte damit am besten nicht, bis die ersten Wehen eintreten.
Einen hundertprozentig richtigen Zeitpunkt, um die Kliniktasche zu packen, gibt es daher nicht. Packe deine Kliniktasche ungefähr zwischen der 32. und 34. Schwangerschaftswoche. Erwartest du Mehrlinge, kannst du die kleine Tasche sogar schon in der 28. bis 30. Schwangerschaftswoche vorbereiten. Auch bei einer Hausgeburt solltest du vorsorglich eine Kliniktasche mit allen wichtigen Dokumenten und persönlichen Gegenständen packen, falls du doch ambulant aufgenommen werden musst.
Denn setzen die Wehen ein oder auch im Falle von Komplikationen muss alles schnell gehen, sodass in solchen Momenten keine Zeit bleibt, erst mit dem Packen anzufangen. Aber was sollte nun in deiner gepackten Kliniktasche auf keinen Fall fehlen?
Diese Dinge sollten in deiner Kliniktasche nicht fehlen
In die Kliniktasche gehören alle wichtigen Unterlagen zu deiner Person und Schwangerschaft. Außerdem benötigst du während deines Aufenthalts in der Klinik bequeme Kleidung, Hygieneartikel und die Sachen für das Baby direkt nach der Geburt. Achte darauf, dass deine Kosmetikprodukte unparfümiert sind, damit das Baby deinen Eigengeruch wahrnehmen kann. Um dir das Packen zu erleichtern, haben wir eine kleine Checkliste erstellt.
Wichtige Unterlagen
- Mutterpass
- Personalausweis
- Krankenkarte
- Einweisungsschein vom Frauenarzt
- Allergiepass
- Heiratsurkunde bei verheirateten Paaren
- Vaterschafts- oder Geburtsurkunde bei unverheirateten Paaren oder ledig
- Adoptionsurkunde bei gleichgeschlechtlichen Paaren
Kleidung und persönliche Dinge
- mehrere bequeme T-Shirts
- warme Socken, denn kalte Füße sollen die Wehen hemmen
- Hausschuhe
- Verpflegung, kleine Snacks oder Geld für die Kantine
- Trinkflasche mit Strohhalm, um in allen Positionen trinken zu können
- Lippenbalsam für trockene Lippen
- bei Bedarf Massageöl
- Bücher oder Zeitschriften
- Smartphone oder Tablet inklusive Ladekabel
- kleines Kissen
- Wärmflasche oder Kirschkernkissen
- Kamera, um ein paar schöne Erinnerungen festzuhalten
- Haargummi
- Brille, denn während der Wehen und Geburt solltest du auf Kontaktlinsen verzichten
- kleine Dose für die Plazenta, falls du sie als Erinnerung behalten möchtest
Für das Wochenbett nach der Geburt
Das Wochenbett dauert circa acht Wochen und beschreibt die erste gemeinsame Zeit und Kennenlernphase der Eltern mit ihrem Baby nach der Geburt. In den ersten Tagen während deines Aufenthaltes in der Klinik handelt es sich dabei um das sogenannte Früh-Wochenbett. Frischgebackene Mamas schränken ihre körperlichen Aktivitäten während dieser Zeit stark ein, sodass sie sich vorwiegend im oder auf dem Bett aufhalten. Diese Sachen solltest du in deine Kliniktasche einpacken:
- zwei Still-BHs
- Stilleinlagen
- Baumwollslips (Kochwäsche)
- bequeme Kleidung: Jogginghose, Schlafanzug oder Nachthemd mit Knöpfen für ein leichteres Stillen
- Bademantel
- Toiletten- und Kosmetikartikel: Zahnbürste und -creme, Gesichtscreme, unparfümiertes Deo
- Haarbürste
- Pflegebalsam für die Brustwarzen
- starke Binden, falls du die angebotenen Produkte aus der Klinik nicht benutzen willst
- Handtücher
- Waschlappen
- Kleingeld für das Telefon in der Klinik oder eine Stärkung aus der Cafeteria
- bei Geburt mit Kaiserschnitt: Bauchgurt, der die Rückbildung und Wundheilung unterstützt
Besondere Kleidung beim Kaiserschnitt
Mit dem Kaiserschnitt bleibt eine Narbe am Unterbauch zurück, die auf keinen Fall gereizt werden sollte. Um das Lösen der Nähte und Entzündungen zu vermeiden, packst du am besten Baumwollkleidung ein, die über den Bauchnabel reicht. Aber auch Pflegeprodukte, die du im Bett verwenden kannst, falls es dir schwerfällt aufzustehen.
- weiche, weite Slips
- lockere Hosen
- Mundspray
- Trockenshampoo
- Taschenspiegel, um die Narbe zu beobachten
Sachen für dein Baby
- ein bis zwei Bodys in Größe 50
- ein Strampler
- eine Jacke und Socken
- Erstlingsmütze
- Schal im Winter
- Spucktücher
- falls du nicht selbst stillst und die Produkte aus dem Krankenhaus nicht benutzen willst: Flaschen und Milchnahrung
- Wundschutzcreme, falls notwendig
Wichtige Dinge für den Entlassungstag
- ausreichend Windeln
- wettergerechte Kleidung für das Baby
- Decke, Babyschale oder Tragetuch
Denke auch daran, dass du für die Heimfahrt im Auto einen Babysitz für dein Kind benötigst, um es sicher zu transportieren.
Diese Checkliste dient als Orientierungshilfe. Natürlich kannst du dir je nach deinen individuellen Bedürfnissen auch noch andere Dinge einpacken oder auch weglassen. Fehlende Sachen kann dir dein Partner auch später bei einem Besuch noch mitbringen. Solltest du dir darüber unsicher sein, welche Produkte das Krankenhaus für Babys anbietet, frage am besten vor Ort oder bei einer Elternberatung nach.