Manuka Honig für die Gesundheit

Manuka Honig: Ein antibakterielles Heilmittel?

Manuka Honig ist in aller Munde und viele werdende Mütter schwören während der Schwangerschaft auf die positive Wirkung dieses Lebensmittels. Aber was macht diesen Honig so besonders?

Was ist Manuka Honig?

Manuka Honig ist ein Honig, der aus den Blüten der Manuka-Pflanze oder auch Südseemyrte genannt gewonnen wird. Diese Pflanze stammt aus der Familie der Myrtengewächse und ist mit dem australischen Teebaum verwandt. Sie kommt als Manuka-Strauch oder Manuka-Baum vor und wächst hauptsächlich in Neuseeland und in Südostaustralien. Die Blätter und Rinde, aber auch der Honig der Manuka wurden schon von den Ureinwohnern Neuseelands, den Maori als traditionelles Heilmittel verwendet. Durch die in der Pflanze enthaltenen ätherischen Öle wirkt sie antibakteriell und soll bei Blasen- und Magen-Darm-Beschwerden, aber auch bei Hautkrankheiten und der Wundheilung helfen.

Manuka Honig ist ein reines Naturprodukt und unterscheidet sich in der Herstellung kaum von normalem Honig, den wir hierzulande kennen. Dennoch sind Manuka Honig und die Produkte, die ihn zum Bestandteil haben, um ein Vielfaches teurer als handelsüblicher Honig im Supermarkt. Aber wie entsteht der besondere Honig eigentlich und was ist an ihm so einzigartig?

Die Entstehung von Manuka Honig

Die Herstellung des besonderen Honigs aus Neuseeland und Australien erfolgt auch hier durch die Honigbienen, bevor Imker ihn ernten und er später in Gläser abgefüllt wird. Die Bienen tragen in ihrem Honigmagen den Nektar aus den Manukablüten in den Bienenstock und übergeben ihn den Arbeitsbienen. Diese bringen den Nektar zu den Waben.

Schon beim Transport des Nektars im Honigmagen fügen die Bienen ihm aus den Futtersaftdrüsen unter anderem die körpereigenen Enzyme Glucosidase, Amylase und Glucoseoxidase hinzu. Die Glucosidase spaltet Mehrfachzucker in Einfachzucker wie Glukose, die auch Traubenzucker genannt wird. Das Enzym Amylase verarbeitet langkettige Kohlenhydrate, die aus Einfachzuckern bestehen, zu kurzkettigen Molekülen. Zusätzlich wird durch das Enzym Glucoseoxidase das antibakteriell wirkende und für die Konservierung des Honigs zuständige Wasserstoffperoxid produziert.

Während des Reifeprozesses in den Waben verdunstet aufgrund der hohen Temperaturen von circa 35 Grad Celsius im Bienenstock zunehmend Wasser im Honig. Aufgrund der Abspaltung der Wassermoleküle von dem Kohlenhydrat Dihydroxyaceton entsteht nun Methylglyoxal. Dies ist der Inhaltsstoff, der den Manuka Honig so besonders macht.

Methylglyoxal – Die Besonderheit im Manuka Honig

Methylglyoxal (MGO) kommt im Manuka Honig im Vergleich zu anderen Honigen in einer hohen Konzentration vor. Der Grund dafür ist, dass das Kohlenhydrat Dihydroxyaceton in den Manukablüten in großen Mengen vorhanden ist. Daher nehmen die Bienen schon bei der Nektarernte viel von dem Inhaltsstoff auf, sodass nach der Abspaltung der Wassermoleküle im Reifeprozess des Honigs auch eine hohe Menge an Methylglyoxal entsteht.

Dennoch variiert der Methylglyoxal-Gehalt (MGO-Gehalt) stark je nach Region, Jahreszeit und ob die Bienen auch von anderen Pflanzen Blütennektar aufnehmen. Auch wenn die Imker die Bienenstöcke in der Nähe der Manuka Pflanze platzieren, können sie letztendlich nicht kontrollieren, von welchen Blüten die Bienen ihren Nektar ernten.

Der auf der Verpackung gekennzeichnete MGO-Gehalt reicht von 83 mg/kg bis zu 1.200 mg/kg. Ein normaler Honig hat im Vergleich einen Methylglyoxal-Wert von circa 20 mg/kg. Wie gut die Wirkung ist, wird zudem durch den UMF-Wert (unique manuka factor) angegeben.

Für die Bestimmung des UMF-Wertes wird der Manuka Honig mit antibakteriellen Lösungen in unterschiedlichen Konzentrationen verglichen. Stellt sich dabei heraus, dass der Honig genauso gut wirkt wie die Lösung, erhält er den jeweiligen Wert der Konzentration der Lösung als UMF-Wert. Dieser Wert wird von 5 bis 25 angegeben und steht in direktem Zusammenhang mit dem MGO-Gehalt.

Unique Manuka Factor in % Phenollösung (UMF)Methylglyoxal in mg / kg HonigMGO-Gehalt auf Siegel
583100+
10263250+
13406400+
26572550+
20829800+
229711000+
2512001200+

Je höher der MGO-Gehalt und UMF-Wert sind, umso höher sind die antibakterielle Wirkung des Honigs und der Preis.

Wieso ist dieser Honig so teuer?

Ein 500 Gramm Glas Manuka Health mit einem MGO 400 (UMF 20) kostet knapp 90 Euro. Aber nicht nur der MGO-Gehalt im Honig ist für die hohen Preise verantwortlich, sondern auch die natürlichen Rahmenbedingungen für das Wachstum und die Ernte des Manuka. Mit circa vier bis sechs Wochen ist die Erntezeit sehr kurz und außerdem wird die Ernte stark vom Wetter beeinflusst. Der Manuka, aber auch die Bienen sind sehr anfällig bei schlechtem Wetter. Daher steigt der Preis, wenn die Ernte schlecht, aber die Nachfrage hoch ist.

Ist Manuka Honig für Schwangere und Kinder geeignet?

Grundsätzlich ist der Verzehr von Honig während der Schwangerschaft ohne Bedenken möglich. Ein Teelöffel purer Manuka Honig soll gut bei Schwangerschaftsbeschwerden wie Morgenübelkeit helfen, da er den Magen und Darm beruhigt. Außerdem schützt der Honig durch seine antibakterielle Wirkung das Immunsystem. Solltest du an Schwangerschaftsakne leiden, könnte dir eine Manuka-Honig-Gesichtsmaske Linderung verschaffen, da sie entzündungshemmend und beruhigend auf die Haut wirkt. Diese gibt es schon fertig zu kaufen oder du gibst ein wenig Honig auf die betroffenen Stellen.

Auch Kinder dürfen den leicht herb schmeckenden Manuka Honig zu sich nehmen. Natürlich sollte dies immer in Maßen geschehen, denn zu viel Zucker ist nicht gut für den Körper. Gegen einen Teelöffel Manuka Honig im Tee oder in warmer Milch, aber auch im Joghurt oder auf dem Frühstücksbrötchen ist nichts einzuwenden.

Achtung! Säuglingen im Alter unter 12 Monaten solltest du prinzipiell keinen Honig geben, da dies zu einem gefährlichen Säuglingsbotulismus führen könnte. Dabei kann das natürliche Nervengift Botulinum Toxin eine Atemlähmung verursachen. Auch das Erhitzen vor dem Verzehr verhindert die giftige Wirkung nicht, da das Toxin hitzeresistent ist.

Auch bei Diabetes ist von einem Verzehr von Honig aufgrund des Zuckers abzuraten. Bei Fragen wendest du dich am besten an deinen Hausarzt.

Weitere Anwendungsgebiete

Manuka ist bereits in einer Vielzahl von Produkten in unterschiedlichen Anwendungsgebieten erhältlich. So gibt es ihn im medizinischen Bereich unter anderem als Hustenbonbons oder Mund- und Rachenspray, um die Mundflora zu unterstützen. Aber auch Honigpflaster, Wundkompressen und Gele zur Wundheilung sind in diversen Onlineshops, Drogeriemärkten und Apotheken erhältlich. Natürlich findest du auch im kosmetischen Bereich viele Hautprodukte mit Manuka, die bei der Hautregenerierung und gegen Unreinheiten helfen.

Ob Manuka tatsächlich eine heilende Wirkung hat, ist nicht zweifelsfrei belegt. Diverse Studien an verschiedenen Universitäten haben jedoch die antibakterielle und beruhigende Wirkung aufgrund der vorhandenen Inhaltsstoffe im Honig bestätigt.

Möchtest du Manuka Produkte während der Schwangerschaft verwenden, solltest du jedoch darauf achten, dass es sich auch um echten Manuka Honig handelt. Die Echtheit wird durch ein Labor in Neuseeland anhand der Kennzeichnung des UMF- oder MGO-Wertes als Qualitätssiegel zertifiziert.