Krebsrisiko senken durch Ernährung

Mit gesunder Ernährung das Krebsrisiko senken

Krebs entsteht durch verschiedene Faktoren, die zusammentreffen. Einer der Faktoren, die das Krebsrisiko erhöhen, ist besonders leicht selbst zu beeinflussen: das Ernährungsverhalten.

Schätzungsweise 35 Prozent aller Krebserkrankungen entstehen durch eine falsche Ernährungsweise inklusive Alkoholkonsum. Weitere 35 Prozent entstehen durch das Rauchen. Damit beeinflusst der Lebensstil in hohem Maße das Risiko des Auftretens einer Krebserkrankung. Aber ebenso genetische Faktoren spielen eine Rolle. Auch ein Mensch, der sich gesund ernährt, nicht raucht und sportlich aktiv ist, kann an Krebs erkranken. Die Zahl der erblich bedingten Krebserkrankungen liegt allerdings bei nur etwa fünf Prozent.

Krebsfördernde Faktoren meiden

Als krebsfördernde Faktoren, welche mit der Ernährung zusammenhängen, gelten unter anderem:

  • Mykotoxine
  • polyzyklische aromatische Kohlenwasserstoffe
  • Acrylamid
  • Nitrosamine
  • Über- und Untergewicht
  • tierische Fette
  • ein hoher Fleischverzehr
  • Alkohol

Erhöhtes Krebsrisiko durch Mykotoxine

Mykotoxine sind krebserregende Pilzgifte. Am bekanntesten sind die sogenannten Aflatoxine. Sie gehören zu den stärksten in der Natur vorkommenden Giften und entstehen bei feuchtwarmer Lagerung auf Erd-, Wal-, Hasel- und Paranüssen, Pistazien, Aprikosen und Pfirsichkernen, Kokosraspel, Mohn, Sesam und Getreide. Esse daher auf keinen Fall verschimmelte oder angeschimmelte Nahrungsmittel. Aflatoxine weisen ein hohes Krebs erzeugendes Potenzial auf. Außerdem sind sie hitzebeständig und werden durch Kochen, Backen oder Braten nicht zerstört.

Polyzyklische aromatische Kohlenwasserstoffe

Polyzyklische aromatische Kohlenwasserstoffe wie Benzpyren entstehen vor allem durch Rauchen, Abgase sowie Industrie und gelangen über die Luft auf Getreide, Gemüse und Obst sowie auf daraus hergestellte Lebensmittel. Wasche Obst und Gemüse stets gründlich ab. Vermeide den Verzehr von Obst und Gemüse, welches an viel befahrenen Straßen, wie Autobahnen, gewachsen ist.

Acrylamid

Acrylamid entsteht bei der Herstellung und Zubereitung von Lebensmitteln im gewerblichen und häuslichen Bereich. Voraussetzung für die Entstehung von Acrylamid ist das Vorhandensein von sogenannten reduzierenden Zuckern (Traubenzucker, Fruchtzucker) und der Aminosäure (Eiweißbaustein) Asparagin im Lebensmittel. Diese Bausteine findet man besonders in Kartoffeln und Getreide. Reagieren diese Bausteine miteinander, entsteht Acrylamid. Besonders viel davon entsteht bei hoher Wärmezufuhr über 120 Grad Celsius wie beim Rösten, Backen und Frittieren von Kartoffelprodukten (Pommes frites, Kroketten, Kartoffeltaschen) und Getreideprodukten (Donuts, Pfannkuchen, Teigtaschen, Frühlingsrollen). Die Bildung von Acrylamid ist abhängig von der Erhitzungsdauer sowie vom Wassergehalt des Lebensmittels. Esse nur selten frittierte Lebensmittel und achte darauf, dass diese nicht zu dunkel geworden sind. Wenn möglich, vermeide das hohe Erhitzen von Lebensmitteln und wähle stattdessen schonende Garverfahren wie Dünsten, Dämpfen oder greife zu einer Heißluftfritteusse.

Nitrosamine

Nitrosamine entstehen aus Aminen und Nitrat in einer sauren Umgebung, wie sie im Magen vorherrscht. Amine kommen in vielen Nahrungsmitteln wie zum Beispiel in Käse, Fisch und Fleisch vor. Nitrit entsteht aus Nitrat, was häufig in Obst und Gemüse vorhanden ist. Außerdem findet man Nitritpökelsalz in allen Wurstwaren. Durch Vitamin C in der Nahrung wird die Oxidation von Aminen und Nitrat zu Nitrosaminen weitgehend verhindert. Kritisch ist die Erhitzung von Käse mit nitrithaltigen Lebensmitteln, wie Salami oder Schinken. Die klassische Kombination, wie wir sie auf Pizza oder Toast Hawai kennen, ist eher ungünstig zu bewerten. Hier entstehen relativ große Mengen an schädlichen Nitrosaminen.

Tierische Fette

Eine hohe Fettzufuhr kann die Östrogenproduktion erhöhen und damit Brustkrebs verursachen. Insbesondere gesättigte (z. B. in Fleisch, Butter, Schmalz, Talg, Käse) und große Mengen mehrfach ungesättigter Omega-6-Fettsäuren können das Risiko von Darmkrebs erhöhen.

Übergewicht

Ein zu hohes Körpergewicht steigert zum Beispiel das Risiko für Krebs der Gebärmutterschleimhaut, Brustkrebs, Speiseröhrenkrebs und Dickdarmkrebs. Achte deshalb auf ein gesundes Normalgewicht.

Alkohol

Alkohol und insbesondere die Kombination aus Rauchen und dem Trinken von hochprozentigen alkoholischen Getränken begünstigt die Entstehung von Kopf- und Halstumoren. Auch das Risiko für Darmkrebs und Bauchspeicheldrüsenkrebs wird erhöht. Weiterhin erhöht regelmäßiger Alkoholkonsum das Risiko einer Leberzirrhose, welche in Leberzellkrebs münden kann.

Krebsprävention durch eine gesunde Ernährung

Obst und Gemüse schützen vor Darmkrebs und vor Tumoren der oberen Atemwege. Fisch und Ballaststoffe schützen vor Dickdarmkrebs. Körperliche Aktivität senkt ebenfalls das Darmkrebsrisiko. Eine Ernährungsweise, die reich ist an rohem Obst und rohem Gemüse in möglichst unverarbeiteter Form bei gleichzeitiger Reduktion von Fleisch und tierischen Fetten ist, hat wahrscheinlich die beste Krebs vorbeugende Wirkung.

Sekundäre Pflanzenstoffe senken das Krebsrisiko

Pflanzen enthalten neben Vitaminen, Mineralien und Spurenelementen viele zum Teil sehr wertvolle sekundäre Pflanzenstoffe. Diese haben zum Teil eine antioxidative, immunstärkende und krebsrisikoverringernde Wirkung.

Zu den bekanntesten sekundären Pflanzenstoffen zählen Flavonoide (z. B. in Auberginen, Soja, schwarzem und grünem Tee), Carotinoide (z. B. in Möhren, Tomaten, Paprika, grünem Gemüse) und Phytosterine (z. B. in Nüssen und Hülsenfrüchten).

Ernährungsempfehlungen zur Krebsprävention

  • Reichlicher Verzehr von Obst und Gemüse, frischen Kräutern, Vollkornprodukten und Hülsenfrüchten
  • Einschränkung des Alkoholkonsums, vor allem hochprozentiger Alkoholika
  • Vermeidung von Übergewicht und Untergewicht
  • Einschränkung des Verzehrs von rotem Fleisch
  • Einschränkung des Verzehrs von hoch erhitzten und frittierten Lebensmitteln
  • Gesamtfettzufuhr reduzieren
  • Pflanzliche Öle wie Olivenöl und Rapsöl bevorzugen
  • Babys sollten vier bis sechs Monate voll gestillt werden
  • Körperliche Aktivität erhöhen

Das Krebsrisiko durch eine gesunde Ernährung minimieren

Durch unseren Lebens- und Ernährungsstil können wir eine Menge beeinflussen, um das individuelle Krebsrisiko zu reduzieren. Neben regelmäßiger Bewegung und dem Nicht-Rauchen ist eine ausgewogene Ernährung, welche reich an pflanzlichen Lebensmitteln sein sollte, zu empfehlen. Bevorzuge möglichst unverarbeitete Lebensmittel. Das ist nicht nur eine Präventionsmaßnahme gegen Krebs, sondern entspricht auch den Empfehlungen für eine gesunde Lebensweise für schwangere Frauen. Eine entscheidende Rolle für Gesundheit und Krankheit im späteren Leben eines Kindes spielen neben der genetischen Veranlagung die verschiedenen Einflüsse in der Zeit vor und um die Geburt herum. Dazu zählt auch die Ernährungsweise der Mutter.

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