Baby pucken

Pucken bei Babys – Die Vor- und Nachteile

Das Thema Pucken spaltet die Gemüter. Einige Mütter schwören auf diese Methode, andere halten sie für Unsinn oder sogar gefährlich. Erfahre hier alle Vor- und Nachteile für dein Baby.

Was ist Pucken?

Pucken ist eine spezielle Wickeltechnik, bei der Säuglinge in den ersten Lebensmonaten eng in ein Tuch gebunden werden. Dadurch beruhigen sich die meisten Babys und schlafen ruhiger. Beim Pucken liegen Arme und Beine fest am Körper an. Viele Säuglinge fühlen sich in diesem begrenzten Raum, so geborgen wie im Mutterleib. Für die Wickeltechnik können spezielle Pucktücher oder quadratische Tücher aus Baumwolle verwendet werden. Auch Mulltücher eignen sich, um kleine Babys zu pucken. Deine Hebamme hilft dir bei der Auswahl des passenden Tuches. Außerdem gibt sie dir gern eine Anleitung, wie du die Technik richtig umsetzt.

Welche Vorteile bietet das Pucken?

Das eng gebundene Tuch hilft vielen Babys schon beim Einschlafen. Auch das Durchschlafen klappt bei gepuckten Babys oft besser. Denn in den ersten drei Lebensmonaten ist bei den meisten Kinder der Moro-Reflex noch stark ausgeprägt. Dieser zeigt sich durch unwillkürliches Ausbreiten der Arme und Spreizen der Finger. Im nächsten Moment werden die Arme wieder herangezogen und die Fäuste geballt. Dieser Klammer-Reflex äußert sich vor allem wenn kleine Babys nach hinten geneigt werden. Doch die Reaktion zeigt sich auch spontan im Schlaf. Mit dem plötzlichen Ausbreiten der Arme wecken sich einige Babys selbst auf. Pucken hilft dabei, das erschrockene Kind schnell wieder zu beruhigen. Auch unruhige Babys entspannen durch das feste Wickeln. Darum setzen gerade Eltern von Schreibabys, diese Methode in den ersten Monaten ein.

Welche Nachteile hat die Pucktechnik?

Die Wickeltechnik hat jedoch auch Nachteile. Falsches Pucken kann abgeklemmte Nerven zur Folge haben. Daher ist es unbedingte notwendig, die richtige Technik von deiner Hebamme zu erlernen. Außerdem erhöht sich, Studien zufolge, das Risiko einer Hüftdysplasie (Fehlbildung der Hüftgelenkpfanne). Sollte dein Kind eine Spreizhose tragen oder andere Probleme mit der Hüfte haben, wird dir dein Kinderarzt vom Pucken abraten. Weiterhin erhöht sich durch zu dickes Einwickeln, aufgrund der entstehenden Wärme, das Risiko auf einen plötzlichen Kindstod. Auf der anderen Seite können sich gepuckte Babys, nicht so einfach in Bauchlage drehen. Was wiederum einem plötzlichen Kindstod entgegenwirken kann. Kinderärzte sind beim Thema Pucken unterschiedlicher Meinungen.

Sommer und Winter – Die Unterschiede

Bitte beachte, dass gerade im Sommer ein Pucktuch leicht zu Überhitzung deines Babys führen kann. Daher solltest du in der warmen Jahreszeit, auf einen dünnen Stoff achten. Bei sehr heißen Temperaturen ist es ratsam, ganz auf das Pucken zu verzichten. Dadurch verhinderst du einen Hitzestau. Im Winter darf es besonders im Freien etwas dicker sein. Wenn du dein Baby zusätzlich zudeckst, dann achte darauf, dass die Decke nicht zu schwer ist, damit es ausreichend Luft bekommt. Auch hier berät dich deine Hebamme gern.

Wie lange solltest du dein Baby pucken?

Als Faustformel gilt, dass Eltern ihr Baby maximal in den ersten drei Lebensmonaten pucken. Spätestens wenn sich dein Baby selbstständig zu drehen beginnt, solltest du ihm die Möglichkeit geben, sich frei zu bewegen. Das enge Einwickeln deines Babys kann euch wunderbar ruhige Nächte verschaffen. Beachte jedoch die individuellen Bedürfnisse deines Babys. Nicht jeder Säugling benötigt die Technik, um ruhig zu schlafen. Einige fühlen sich „ohne“ wohler.

Wie sind deine Erfahrungen mit dem Pucken? Schreib es uns gern in die Kommentare!