Mundhygiene – die größten Irrtümer über Zähneputzen

Mundhygiene – die größten Irrtümer über Zähneputzen

Viele Menschen putzen ihre Zähne schlichtweg falsch. Kein Wunder, denn viele Irrtümer sind rund um das Thema Zähneputzen im Umlauf und halten sich hartnäckig.

Zucker führt direkt zu Karies

Diese Aussage ist so nicht ganz korrekt. Denn Zucker führt nicht direkt zu Karies, sondern indirekt. Richtig ist, dass die so genannten Kariesbakterien aus Zucker Säuren bilden, die den Zahnschmelz schädigen und zu Karies führen. Diese Zuckersäuren sind für die Zähne gefährlicher als Fruchtsäuren, welche in Früchten wie Orangen oder Ananas vorkommen. Der Zucker dient den Bakterien in der Mundhöhle als Nahrung. Bei der Verstoffwechselung entstehen die gefährlichen Säuren. Um dem vorzubeugen solltest Du nach dem Verzehr zuckerhaltiger Lebensmittel wie Honig, Bonbons oder Schokolade den Mund mit Wasser ausspülen und dir anschließend die Zähne putzen. Nicht jedoch nach dem Verzehr säurehaltiger Lebensmittel!

Nach dem Essen immer sofort die Zähne putzen!

Das ist nicht immer eine gute Idee und kann im Zweifelsfall mehr schaden als nutzen. Besonders nach dem Verzehr säurehaltiger Lebensmittel und Speisen wie Salat mit Essig-Öl-Dressing, Obst, Fruchtsaft, Wein oder Joghurt solltest Du mindestens 30 Minuten warten, bevor Du dir die Zähne putzt. Die enthaltenden Säuren können den Zahnschmelz angreifen. Werden nun noch die Zähne mit der Zahnbürste „bearbeitet“, lösen sich kleine Partikel aus dem Zahnschmelz. Der Zahn wird anfälliger gegen äußere Einflüsse. Besser ist es deshalb, nach dem Verzehr von Säurehaltigen zu warten, bis der Speichel den Zahnschmelz wieder mineralisiert und gefestigt hat.

Starkes Schrubben der Zähne entfernt viel Plaque

Als Plaque bezeichnet man den klebrigen, lebendigen Zahnbelag aus Bakterien, der sich andauernd auf der Zahnoberfläche bildet. Er ist die Ursache für Karies und Zahnfleischerkrankungen und sollte daher regelmäßig durch das Zähneputzen entfernt werden. Dabei sollte allerdings nicht zu doll aufgedrückt werden. Das feste Schrubben entfernt nicht mehr Plaque als moderates Zähneputzen. Wer zu doll schrubbt, ruiniert damit eher seine Zahnbürste. Die Borsten spreizen sich dann und reinigen die Zähne nicht mehr gut. Außerdem kann zu viel Druck das Zahnfleisch schädigen.

Harte Zahnbürsten sorgen für eine gute Zahnfleischdurchblutung

Auch dieser Mythos hält sich hartnäckig. Aber genau wie starkes Schrubben mit viel Druck das Zahnfleisch schädigen kann, können auch zu harte Zahnbürsten Verletzungen am Zahnfleisch hervorrufen. Und das wiederum erhöht das Risiko der Entstehung einer Parodontose. Die Parodontose, auch Parodontitis genannt, ist eine durch Bakterien verursachte Infektionskrankheit, welche meist mit einer Zahnfleischentzündung anfängt und dann auf den Kieferknochen übergeht.

Tee und Kaffee sind schlecht für die Zähne

Schwarzer Tee und Kaffee können zwar für unschöne Verfärbungen sorgen, schädigen die Zähne aber nicht, wenn sie pur genossen werden. Zuckerhaltige Getränke sind im Allgemeinen ungünstig für die Zähne, egal, ob Limonade oder Kaffee mit Zucker. Schwarzer Tee enthält außerdem Fluorid, welches den Zahnschmelz stärkt. Verfärbungen auf den Zähnen können bei einer professionellen Zahnreinigung, auch Individualprophylaxe entfernt werden.

Die Pflege der Milchzähne kann vernachlässigt werden

Genau das Gegenteil ist der Fall! Kinder sollten von Anfang an die richtige Zahnpflege erlernen, denn die Gesundheit der Milchzähne wirkt sich auf die Gesundheit der nachfolgenden Zähne aus. Deshalb sollten Eltern ab dem ersten Zahn des Sprösslings regelmäßig Zähneputzen. Wer kariesfrei durch die „Milchzahnzeit“ kommt, hat ein geringeres Risiko, später Karies an den bleibenden Zähnen zu bekommen. Neben der richtigen Zahnpflege spielt auch die Ernährung eine wichtige Rolle bei der Zahngesundheit.

Zahncremes für weiße Zähne reinigen besonders gut

Die Werbung klingt so vielversprechend: Spezielle Zahncremes sollen ab der ersten Anwendung für strahlend weiße Zähne sorgen. In den Zahncremes sind allerdings Schleifkörper enthalten, welche bei dauerhaftem Gebrauch den Zahnschmelz schädigen können. Sie sollten deshalb nicht über längere Zeiträume angewendet werden. Die Zahnfarbe ist übrigens wie die Hautfarbe genetisch bedingt und kann nur wenig beeinflusst werden.

Elektrische Zahnbürsten sind besser als Handzahnbürsten

Hier gehen die Meinungen teilweise auseinander. Die meisten Experten sind allerdings der Ansicht, dass es auf die richtige Putztechnik ankommt. Mit der richtigen Technik können die Zähne auch ohne elektrische Zähnbürste ausreichend gereinigt werden. Auch die Verwendung von Zahnseide für die Zahnzwischenräume wird empfohlen, um optimale Reinigungsergebnisse zu erzielen.

Beim Zähneputzen kannst Du einiges falsch machen. Die richtige Zahnpflege ist wichtig für Deine Zahngesundheit. Wenn Du dir unsicher bist, ob du alles richtig machst, kannst Du dich an Deinen Zahnarzt wenden.