Honig in der Schwangerschaft

Ist Honig in der Schwangerschaft erlaubt und gesund?

Die gute Nachricht vorneweg: Während naturbelassene tierische Lebensmittel für Schwangere nicht erlaubt sind, kannst du Honig in der Schwangerschaft in einem gesunden Maß essen.

Darf ich als Schwangere Honig essen?

Hier lautet die Antwort: Ja! In der Schwangerschaft musst du nicht auf die Süße des Honigs verzichten. Obwohl Honig ebenfalls ein naturbelassenes tierisches Produkt ist, ist der Verzehr für Schwangere unbedenklich. Rohmilch, Rohwürste oder roher Fisch sind aber tabu, denn diese Lebensmittel können Keime wie Listerien enthalten. Zwar können auch Sporen des Bakteriums Clostridium botulinum im Honig enthalten sein, sie sind aber für schwangere Frauen und Erwachsene in diesem Fall nicht gefährlich, für Babys hingegen schon. Wenn sich diese Bakterien aus rohen Produkten vermehren, produzieren sie im Körper einen Giftstoff, der eine Nahrungsmittelvergiftung auslösen kann. Bakterien können sich im Honig aber nicht vermehren, da zum einen der Zuckergehalt zu hoch ist, zum anderen enthält Honig von Natur aus antimikrobielle Substanzen, die das Wachstum der Bakterien verhindern. Auch der Magen-Darm-Trakt von Erwachsenen kann gut mit diesen Krankheitserregern umgehen. So besteht kein Risiko, dass das Bakterium auf das Ungeborene übergeht. Allerdings solltest du Honig nicht auf offene Wunden auftragen. Dann kann das Bakterium in deinen Kreislauf gelangen und die Nahrungsmittelvergiftung auslösen.

Wie viel Honig ist erlaubt in der Schwangerschaft?

Der Verzehr von Honig ist für dich als Schwangere und das ungeborene Kind zwar unbedenklich, dennoch solltest du ihn aufgrund des hohen Zuckergehalts nicht in großen Mengen essen. 100 g Honig enthalten ca. 80 g Zucker und 300 Kilokalorien. Ein übermäßiger Konsum kann während der Schwangerschaft zu einer starken Gewichtszunahme führen. Laut einer Studie kann dies Schwangerschaftsdiabetes begünstigen. Im Rahmen einer ausgewogenen Ernährung ist das alternative Süßungsmittel aber kein Problem. Drei bis fünf Esslöffel pro Tag können Frauen an Honig in der Schwangerschaft zu sich nehmen. Werdende Mütter können also gelegentlich ein Brot mit Honig zum Frühstück essen, das Müsli damit süßen, den Milch oder den Tee damit trinken.

Im Rahmen einer gesunden Ernährung können Schwangere das süße Lebensmittel auch bei Erkältungen oder Magen-Darm-Beschwerden einsetzen. Neben anderen qualitativ hochwertigen Honigarten ist vor allem Manuka-Honig sehr gesund, da er antibakteriell und wundheilend wirkt. Dafür kannst du einen Teelöffel Manuka-Honig einfach im Mund zergehen lassen. Im Allgemeinen solltest du während der Schwangerschaft auf eine Ernährung achten, die wenig Zucker, aber viele pflanzliche Lebensmittel sowie die wichtigsten Nährstoffe enthält.

Honig ist für Babys und Kleinkinder tabu

Bei der Ernährung von Kindern unter einem Jahr birgt Honig jedoch Gefahren. Als Mutter solltest du deinem Baby im ersten Lebensjahr keinen Honig geben, auch keinen mit Honig gesüßten Tee. Denn es besteht das Risiko, dass er die Sporen des Bakteriums Clostridium botulinum enthält. Diese Sporen können sich im Darm deines Kindes ansiedeln und vermehren. Sie bilden gefährliche Giftstoffe, die zu Lähmungserscheinungen, dem sogenannten Säuglings-Botulismus, führen können. In den ersten zwölf Lebensmonaten eines Kindes befindet sich die Darmflora noch in der Entwicklung. Deshalb ist es für Keime leicht, sich festzusetzen und Schädigungen zu bewirken. Von dort wandert das Gift über den Blutkreislauf in den restlichen Körper und kann eine schwere Lebensmittelvergiftung verursachen. Gleiches gilt übrigens auch für den Verzehr von Ahornsirup bei Babys. Bei Fertigprodukten, die Honig enthalten, geht durch die Erhitzung der Nahrungsmittel in der Regel keine Gefahr aus.

Honig bei Müttern in der Stillzeit

Nach der Geburt können Frauen ebenfalls Honig genießen. Eventuell enthaltende Bakterien können nicht in die Muttermilch gelangen. Sie stellen also für dein Kind keine Gefahr dar. Allerdings sollten Frauen wunde Brustwarzen besser nicht mit Honig behandeln. Beim Stillen könnte dein Kind den Honig und darin enthaltene Bakterien versehentlich zu sich nehmen.

Frauen dürfen also durchaus Honig in der Schwangerschaft genießen, aber nur in einem maßvollen Rahmen. Zu viel Zucker kann die Ausprägung von Schwangerschaftsdiabetes begünstigen. Schwangere sollten auf eine vitaminreiche und zuckerarme Ernährung achten. Für Babys ist Honig im ersten Lebensjahr nach der Geburt aber verboten.