Ferienzeit – Praxiserfahrung sammeln oder Faulenzen?

Ferienzeit – Praxiserfahrungen sammeln oder Faulenzen?

Endlich sind sie da – die Semesterferien. Aber sind das wirklich Ferien? Und darf ich sie ohne Reue genießen oder soll ich lieber arbeiten oder ein Praktikum machen?

Die Ferienzeit ist wichtig, um sich zu erholen und Kraft zu tanken. Endlich hat man mal Zeit, all die Dinge zu tun, für die im Alltagsleben kein Platz ist. Aquarelle malen, unzählige Bücher lesen, in der Hängematte chillen oder alle Staffeln der Lieblingsserie schauen. Man kann die Ferien jedoch auch produktiv nutzen. Aber sollte man?

Semesterferien vs. vorlesungsfreie Zeit

Es ist ein Mythos, dass Studierende 5 Monate Ferien im Jahr haben. Denn die Semesterferien sind in vielen Studienfächern voll verplant mit Hausarbeiten, Seminararbeiten, Klausurvorbereitungen oder Pflichtpraktika. Nicht zu schweigen von Jobs – denn viele Studis müssen sich Geld dazuverdienen. Daher ist auch der Begriff „vorlesungsfreie Zeit“ treffender als „Semesterferien“. Es ist nichts Außergewöhnliches, 4 bis 5 Hausarbeiten in den Semesterferien schreiben zu müssen. Bei dem Pensum sind die 2,5 Monate vorlesungsfreie Zeit schnell rum und von Erholung ist leider nichts zu merken. Wer das Semester über durchgepowert hat und dann noch in den Semesterferien weiterarbeiten muss, sollte sich nicht noch ein Praktikum aufhalsen, denn Erholung ist wichtig. Auch für Faulenzen, Gammeln und Freunde treffen muss Zeit sein, damit wir glücklich und ausgeglichen sind.

Auslandserfahrungen sammeln

In den meisten Studienfächern müssen in der vorlesungsfreien Zeit Pflichtpraktika absolviert werden. Wer noch Kapazitäten hat, kann ebenfalls über Sprachreisen oder Auslandspraktika nachdenken. Bei den meisten Arbeitgebern sind Auslandspraktika gern gesehen oder werden sogar erwartet. Neben dem Erkunden fremder Kulturen können so die Sprachkenntnisse aufgefrischt und wertvolle Zusatzqualifikationen gesammelt werden. In der Regel werden solche Praktika allerdings nicht vergütet und müssen einige Monate im Voraus organisiert werden.

Praxiserfahrungen durch Nebenjobs

Wer gerne Praxiserfahrungen sammeln und sich etwas dazuverdienen möchte, ist mit einem Nebenjob gut beraten. In den Semesterferien dürfen Studis im Gegensatz zu der Zeit im Semester über 20 Stunden pro Woche arbeiten, ohne dass Extrakosten für die Kranken- und Pflegeversicherung anfallen. Wer einen Ferienjob möglichst mit etwaigen Berufswünschen verbindet, profitiert doppelt, denn so etwas macht sich gut im Lebenslauf. Nebenjobs findet man z.B. am Schwarzen Brett der Uni oder in einer uniinternen Jobvermittlung.

Fazit

Ob Sommerferien oder Semesterferien – die Pause zwischen den Lernzeiten ist gut geeignet, um Praxiserfahrungen zu sammeln. In der Schule und Universität wird man meist nur mit den theoretischen Aspekten des Berufslebens konfrontiert und bekommt von der Praxis so gut wie nichts mit. Nicht immer haben Theorie und Praxis viel gemeinsam und ein Praktikum oder ein Ferienjob können wertvolle Einblicke in die Praxis bieten.