Mutter kümmert sich um ihr Frühchen im Krankenhaus

Frühgeburt: Ursachen, Warnzeichen und Risiken

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Eine Frühgeburt ist die Geburt eines Babys vor der 37. Schwangerschaftswoche. Informiere dich über Anzeichen, Ursachen und Vorsorgemaßnahmen, um dich und dein Baby zu schützen.

Frühgeburt: Ab wann handelt es sich um ein Frühchen?

Wenn dein Baby vor Vollendung der 37. Schwangerschaftswoche zur Welt kommt, sprechen wir von einem Frühchen und der Geburt als Frühgeburt. Dies bedeutet, dass dein kleiner Schatz früher als erwartet das Licht der Welt erblickt und möglicherweise spezielle medizinische Betreuung benötigt, um einen gesunden Start ins Leben zu haben. In Deutschland gibt es pro Jahr etwa 60.000 Frühgeborene. Etwa 6 Prozent aller Geburten sind somit Frühgeburten.

Extreme Frühchen sind Babys, die vor der 28. Schwangerschaftswoche geboren werden. Sie benötigen aufgrund ihrer sehr frühen Geburt und der noch nicht vollständig entwickelten Organe intensive medizinische Betreuung.

Frühchen: Bis wann handelt es sich um eine Frühgeburt?

Das Zeitfenster für eine Frühgeburt beginnt nach der 20. Schwangerschaftswoche und endet vor der 37. Schwangerschaftswoche. Babys, die in diesem Zeitraum geboren werden, werden als Frühchen bezeichnet.

Was sind die Ursachen für eine Frühgeburt?

Die Ursachen für eine Frühgeburt können vielfältig und manchmal schwer zu bestimmen sein. Einige der häufigsten Faktoren, die das Risiko einer Frühgeburt erhöhen, umfassen:

Medizinische Faktoren:

  • Infektionen und Entzündungen
  • Probleme mit der Plazenta wie Plazenta praevia oder Plazentalösung
  • Komplikationen mit dem Gebärmutterhals wie eine Verkürzung oder Schwäche (Zervixinsuffizienz)

Schwangerschaftsbedingte Faktoren:

  • Mehrlingsschwangerschaften (Zwillinge, Drillinge usw.)
  • eine Geschichte von Frühgeburten in früheren Schwangerschaften

Lebensstil und Umweltfaktoren:

  • starker physischer Stress oder Überanstrengung
  • erheblicher emotionaler Stress
  • Konsum von Tabak, Alkohol oder Drogen

Andere Faktoren:

Es ist wichtig, dass du dich regelmäßig ärztlich untersuchen lässt und einen gesunden Lebensstil pflegst, um das Risiko einer Frühgeburt so weit wie möglich zu reduzieren.

Anzeichen und Warnsignale einer Frühgeburt

Es gibt verschiedene Anzeichen, auf die du achten solltest, da sie auf eine mögliche Frühgeburt hindeuten können:

  • Regelmäßige Wehen: ein Anzeichen dafür, dass deine Gebärmutter sich in kurzen Abständen kontrahiert, was zu einer Eröffnung des Gebärmutterhalses führen kann
  • Zunahme des vaginalen Ausflusses: eine plötzliche Zunahme in Menge oder Veränderungen in der Beschaffenheit, wie wässrig, schleimig oder blutig
  • Druckgefühl im Becken: das Gefühl, als würde das Baby „nach unten drücken“, was auf eine Bewegung des Babys in Richtung Geburtskanal hindeuten kann
  • Rückenschmerzen: besonders im unteren Rückenbereich, die konstant sind oder in Wellen kommen
  • Krämpfe: ähnlich wie Menstruationskrämpfe, manchmal mit Durchfall einhergehend
  • Blutungen: jede Art von vaginaler Blutung in der zweiten Hälfte der Schwangerschaft sollte sofort ärztlich abgeklärt werden
  • Blasensprung: das kann ein plötzliches Abfließen von Flüssigkeit sein oder ein langsames Austropfen, was darauf hindeutet, dass die Fruchtblase geplatzt ist

Wenn du eines dieser Symptome bemerkst, ist es wichtig, sofort deinen Arzt oder deine Ärztin zu kontaktieren oder ins Krankenhaus zu gehen, um eine professionelle Einschätzung zu erhalten. Früherkennung und -behandlung können entscheidend sein, um die Gesundheit von dir und deinem Baby zu schützen.

Überlebenschancen von Frühchen

Die Überlebenschancen bei Frühgeburten haben sich dank medizinischer Fortschritte erheblich verbessert. Besonders bei Babys, die nach der 24. Schwangerschaftswoche geboren werden, sind die Aussichten positiv. Die genaue Überlebensrate kann je nach Schwangerschaftswoche bei der Geburt, dem Gewicht des Babys und eventuellen medizinischen Komplikationen variieren. Spezialisierte neonatologische Versorgung spielt eine entscheidende Rolle dabei, diesen kleinen Kämpfern den bestmöglichen Start ins Leben zu ermöglichen.

Ab wann ist eine Frühgeburt unbedenklich?

Es gibt keinen absolut unbedenklichen Zeitpunkt für eine Frühgeburt, da jedes Baby individuell ist und selbst bei optimaler medizinischer Versorgung Risiken bestehen können. Generell steigen die Überlebenschancen und die Wahrscheinlichkeit für eine gesunde Entwicklung jedoch mit jeder zusätzlichen Woche im Mutterleib deutlich an. Ab der 32. Schwangerschaftswoche haben Frühgeborene bereits sehr gute Chancen, mit weniger Komplikationen aufzuwachsen, und ab der 34. Woche sind die Risiken nochmals deutlich reduziert. Wichtig ist eine engmaschige Betreuung durch Fachpersonal.

Folgen von Frühgeburten

Frühgeburten können vielfältige Folgen haben, die sich in kurz- und langfristige Auswirkungen unterteilen lassen:

Kurzfristige Folgen bei Frühgeburten:

  • Atemprobleme, da die Lungen noch nicht vollständig entwickelt sind
  • Ernährungsschwierigkeiten, weil Frühchen oft noch nicht saugen und schlucken können
  • erhöhtes Infektionsrisiko aufgrund eines unreifen Immunsystems

Langfristige Folgen bei Frühgeburten:

  • Entwicklungsverzögerungen in Bereichen wie Sprache, Motorik und kognitive Fähigkeiten
  • Verhaltensprobleme und Lernschwierigkeiten im Kindesalter
  • chronische Gesundheitsprobleme wie Atemwegserkrankungen oder Sehprobleme

Frühchen: Spätfolgen im Erwachsenenalter

Frühgeborene können im Erwachsenenalter manchmal noch Spätfolgen ihrer frühen Geburt erleben. Dazu gehören unter anderem ein erhöhtes Risiko für chronische Gesundheitsprobleme wie Herz-Kreislauf-Erkrankungen oder Stoffwechselstörungen. Auch neurologische und psychosoziale Herausforderungen sind möglich. Eine gesunde Lebensweise und regelmäßige medizinische Kontrollen können jedoch dabei helfen, Risiken zu minimieren und die Lebensqualität zu verbessern.

Frühgeburt: Risiken minimieren

Um das Risiko einer Frühgeburt zu minimieren, sind folgende Maßnahmen hilfreich:

  • Ausgewogene Ernährung: eine nährstoffreiche Diät unterstützt die Gesundheit von Mutter und Kind
  • Vermeidung von Schadstoffen: Nikotin, Alkohol und Drogen solltest du vermeiden
  • Regelmäßige Bewegung: angepasste körperliche Aktivität fördert das Wohlbefinden
  • Vorgeburtliche Betreuung: regelmäßige Arztbesuche zur Überwachung der Schwangerschaft
  • Stressmanagement: Techniken zur Stressreduktion können das Frühgeburtsrisiko senken
  • Gesundheitsprobleme behandeln: bestehende Erkrankungen solltest du engmaschig kontrollieren und behandeln lassen

Mutterschutz bei einer Frühgeburt

Bei einer Frühgeburt verlängert sich der Mutterschutz automatisch um den Zeitraum, den das Baby früher geboren wurde. Dies soll sicherstellen, dass Mutter und Kind auch nach einer vorzeitigen Geburt ausreichend Zeit für die Erholung und das gemeinsame Bonding haben. Es ist wichtig, sich über die spezifischen Regelungen und Ansprüche in deinem Land zu informieren und gegebenenfalls mit deinem Arbeitgeber oder der zuständigen Behörde in Kontakt zu treten.