Ärztin misst Blutdruck einer Schwangeren

Präklampsie: Symptome in der Schwangerschaft erkennen

Home » Schwangerschaft » Komplikationen » Präklampsie: Symptome in der Schwangerschaft erkennen

 

Präklampsie kann in der Schwangerschaft unerwartet auftreten. Hier erfährst du, welche Präklampsie-Symptome häufig sind, welche Behandlungsmöglichkeiten es gibt und ob die Schwangerschaftskomplikation gefährlich für dich oder dein Baby ist.

Was ist Präklampsie in der Schwangerschaft?

Präklampsie ist eine Schwangerschaftskomplikation, die meist nach der 20. Schwangerschaftswoche auftritt und durch einen plötzlichen Anstieg des Blutdrucks gekennzeichnet ist. Sie kann auch mit Anzeichen wie Protein im Urin, starken Kopfschmerzen, Sehstörungen, Übelkeit und Oberbauchschmerzen einhergehen. Diese Erkrankung kann ernsthafte Risiken für dich und dein Baby mit sich bringen, darunter Wachstumsprobleme beim Baby, vorzeitige Plazentalösung und in schweren Fällen auch lebensbedrohliche Zustände. Deshalb ist es wichtig, regelmäßig deine Vorsorgeuntersuchungen wahrzunehmen, um Präklampsie frühzeitig erkennen und behandeln zu können.

Präklampsie: Symptome und Anzeichen

Eine Präklampsie tritt bei etwa 40 von 1.000 Schwangeren auf. Auf folgende Symptome solltest du achten:

  • Bluthochdruck: Ein plötzlicher Anstieg deines Blutdrucks ist oft das erste Anzeichen für Präklampsie.
  • Protein im Urin: Dies kann auf eine Beeinträchtigung der Nierenfunktion hinweisen.
  • Schwellungen: Diese treten besonders an Händen, Gesicht oder Füßen auf und gehen über das normale Maß einer Schwangerschaftsschwellung hinaus.
  • Starke Kopfschmerzen: Oftmals sind diese Kopfschmerzen anders als gewöhnliche und schwer zu lindern.
  • Sehstörungen: Dazu gehören verschwommenes Sehen, Lichtblitze oder vorübergehender Sehverlust.
  • Oberbauchschmerzen: Insbesondere Schmerzen im rechten Oberbauch können ein Warnzeichen sein.

Diese Präklampsie-Symptome können einzeln oder in Kombination auftreten und erfordern sofortige ärztliche Aufmerksamkeit, um Komplikationen zu vermeiden.

Präklampsie ohne Bluthochdruck

Präklampsie ist meistens mit hohem Blutdruck verbunden, aber es gibt seltene Fälle, in denen Präklampsie-Symptome ohne den typischen Bluthochdruck auftreten können. In solchen Fällen können andere Anzeichen wie Protein im Urin, starke Kopfschmerzen, Sehstörungen, Schwellungen und Oberbauchschmerzen auf die Erkrankung hinweisen. Diese Form der Präklampsie kann schwerer zu diagnostizieren sein, da der Bluthochdruck ein Hauptindikator ist. Deshalb ist es wichtig, dass du alle ungewöhnlichen Symptome während der Schwangerschaft deinem Arzt oder deiner Ärztin mitteilst, selbst wenn dein Blutdruck normal ist.

Präklampsie Ursachen und Risikofaktoren

Präklampsie ist eine komplexe Erkrankung, deren genaue Ursachen noch nicht vollständig verstanden sind, aber es gibt einige Risikofaktoren:

  • Genetik: Eine familiäre Vorgeschichte von Präklampsie kann dein Risiko erhöhen.
  • Erste Schwangerschaft: Das Risiko ist in der ersten Schwangerschaft oft höher.
  • Alter: Ein höheres Alter der Mutter, insbesondere über 40 Jahre, kann das Risiko erhöhen.
  • Vorerkrankungen: Bluthochdruck, Diabetes, Nierenkrankheiten und bestimmte Autoimmunerkrankungen sind bekannte Risikofaktoren.
  • Mehrlingsschwangerschaften: Zwillinge oder mehrere Babys erhöhen das Risiko.
  • Neuer Partner: Jede Schwangerschaft mit einem neuen Partner kann das Risiko im Vergleich zu wiederholten Schwangerschaften mit demselben Partner erhöhen.

Diese Faktoren können zu Problemen mit den Blutgefäßen, der Plazenta und dem Immunsystem führen, die zur Entwicklung einer Präklampsie beitragen.

Präklampsie-Test und Blutwerte bei Präklampsie

Um Präklampsie zu diagnostizieren, werden verschiedene Tests durchgeführt, darunter Blutdruckmessungen und Urinanalysen, um nach Protein zu suchen. Zusätzlich können Bluttests wichtige Einblicke geben. Diese untersuchen verschiedene Werte, wie Leberenzyme und Blutplättchenzahlen, die bei Präklampsie verändert sein können. Ein Anstieg der Leberenzyme oder ein Abfall der Blutplättchen kann auf eine Präklampsie hinweisen. Manchmal werden auch Tests zur Beurteilung der Nierenfunktion und andere spezifische Marker für Präklampsie im Blut untersucht. Es ist wichtig, dass du regelmäßige Vorsorgeuntersuchungen wahrnimmst, damit solche Tests durchgeführt werden können, besonders wenn du Risikofaktoren für Präklampsie aufweist oder Symptome zeigst.

Präklampsie: Wann ins Krankenhaus?

Bei Präklampsie wirst du möglicherweise ins Krankenhaus eingewiesen, wenn sich deine Symptome verschlimmern oder wenn Tests zeigen, dass es dir oder deinem Baby nicht gut geht. Ein Krankenhausaufenthalt ermöglicht eine engmaschige Überwachung und sofortige Behandlung.

Die Entscheidung, die Geburt einzuleiten, hängt von verschiedenen Faktoren ab, wie dem Schweregrad deiner Präklampsie, wie weit deine Schwangerschaft fortgeschritten ist und dem Gesundheitszustand deines Babys. In einigen Fällen, insbesondere wenn du dich dem Ende deiner Schwangerschaft näherst oder deine oder die Gesundheit deines Babys ernsthaft gefährdet ist, kann die Entscheidung getroffen werden, die Geburt früher einzuleiten, um Komplikationen zu vermeiden.

Präklampsie: Spätfolgen für die Mutter

Präklampsie ist gefährlich, weil sie sowohl akute als auch langfristige Gesundheitsrisiken für die Mutter birgt und in schweren Fällen zu lebensbedrohlichen Komplikationen führen kann:

Langfristige Folgen:

  • Frauen, die an Präklampsie leiden, haben ein erhöhtes Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen wie Bluthochdruck, Herzinfarkt und Schlaganfall später im Leben.
  • Es besteht auch ein erhöhtes Risiko für chronische Nierenerkrankungen und Typ-2-Diabetes.

Schwere Komplikationen:

  • Eklampsie: Das ist eine Fortsetzung der Präklampsie, die zu Krampfanfällen führt und sowohl für die Mutter als auch für das Baby lebensbedrohlich sein kann.
  • HELLP-Syndrom: Dabei handelt es sich um eine seltene Komplikation, gekennzeichnet durch Hämolyse (Zerstörung der roten Blutkörperchen), erhöhte Leberenzyme (ein Zeichen für Leberschäden) und niedrige Blutplättchenzahlen (die zu Blutgerinnungsproblemen führen können).

Beide Zustände, Eklampsie und das HELLP-Syndrom, können während der Schwangerschaft oder kurz nach der Geburt auftreten und erfordern sofortige medizinische Behandlung. Diese potenziellen Folgen der Erkrankung zeigen, wie wichtig es ist, auf Präklampsie-Symptome zu achten, regelmäßige Vorsorgeuntersuchungen wahrzunehmen und einen gesunden Lebensstil zu führen, um das Risiko dieser ernsten Komplikationen zu minimieren.

Präklampsie: Folgen für das Baby

Präklampsie kann auch Auswirkungen auf dein Baby haben, darunter:

  • Wachstumsverzögerung: Die eingeschränkte Blutzufuhr zur Plazenta kann das Wachstum deines Babys beeinträchtigen.
  • Frühgeburt: Aufgrund von Komplikationen kann eine frühere Entbindung notwendig sein, was zu den Risiken und Herausforderungen einer Frühgeburt führen kann.
  • Versorgungsprobleme: Durch die Präklampsie kann die Versorgung deines Babys mit Sauerstoff und Nährstoffen beeinträchtigt sein, was seine Entwicklung beeinflussen kann.
  • Atemprobleme: Babys, die aufgrund von Präklampsie früh geboren werden, können Atemprobleme haben, da ihre Lungen möglicherweise noch nicht vollständig entwickelt sind.

Präklampsie-Symptome: Behandlung

Die Behandlung von Präklampsie konzentriert sich darauf, Risiken für dich und dein Baby zu minimieren und umfasst in der Regel:

  • Überwachung: Regelmäßige Kontrollen von Blutdruck, Urin (auf Protein) und Überwachung des Wohlergehens deines Babys sind notwendig.
  • Medikamente: Um den Blutdruck zu senken und das Risiko von Krampfanfällen (Eklampsie) zu verringern, können Medikamente verschrieben werden.
  • Ruhe: Bettruhe oder eingeschränkte Aktivität kann empfohlen werden, um den Blutdruck zu senken und die Plazentadurchblutung zu verbessern.
  • Frühere Geburt: In einigen Fällen kann eine frühere Entbindung notwendig sein, um schwere Komplikationen zu vermeiden. Der Zeitpunkt hängt vom Schweregrad der Präklampsie und dem Zustand des Babys ab.

Die Behandlung wird individuell angepasst, basierend auf deinem Zustand, dem Wohlergehen deines Babys und dem Schwangerschaftsstadium.

Präklampsie nach Geburt

Auch nach der Geburt ist Vorsicht geboten, denn Präklampsie kann sich bis zu sechs Wochen postpartum manifestieren oder fortsetzen. Dies wird als postpartale Präklampsie bezeichnet. Auch in dieser Zeit solltest du auf Präklampsie-Symptome wie hohen Blutdruck, starke Kopfschmerzen, Sehstörungen und Oberbauchschmerzen achten. Es ist wichtig, dass du auch nach der Entbindung deine Gesundheit im Auge behältst und alle Nachsorgetermine bei deinem Arzt oder deiner Ärztin wahrnimmst. Bei Anzeichen von postpartaler Präklampsie ist eine schnelle medizinische Behandlung entscheidend, um ernsthafte Komplikationen zu vermeiden. Die gute Nachricht ist, dass postpartale Präklampsie in den meisten Fällen erfolgreich behandelt werden kann, besonders wenn sie früh erkannt wird.

Präklampsie-Symptome vorbeugen

Vollständig vorbeugen lässt sich Präklampsie nicht, aber es gibt Maßnahmen, die das Risiko verringern können:

  • Regelmäßige Vorsorgeuntersuchungen: wichtig, um frühe Anzeichen zu erkennen und sofort zu handeln
  • Gesunde Ernährung: ausgewogene Kost mit viel Obst und Gemüse unterstützt deine Gesundheit
  • Bewegung: regelmäßige, moderate Aktivität kann zur allgemeinen Gesundheit beitragen.
  • Gewichtskontrolle: ein gesundes Gewicht vor und während der Schwangerschaft kann das Risiko senken
  • Blutdrucküberwachung: zu Hause den Blutdruck zu kontrollieren, hilft, Veränderungen früh zu erkennen

Diese Schritte können nicht nur das Risiko einer Präklampsie verringern, sondern tragen auch zu einer allgemein gesünderen Schwangerschaft bei.