Revolutioniert das Bimek SLV die Verhütung?

Revolutioniert das Bimek SLV die Verhütung?

Das Bimek SLV des Brandenburger Erfinders Clemens Bimek könnte die Verhütung revolutionieren. Doch wie funktioniert es und was sind die Risiken?

Verhütung ist und bleibt ein kompliziertes Thema. Es gibt viele Methoden, doch alle haben Vor- und Nachteile. Perfekt ist keine. Wenn sich ein Paar gegen Kondome oder einen operativen Eingriff beim Mann (Vasektomie) entscheidet, bleibt die Verhütung an der Frau hängen. Dies könnte sich in der Zukunft ändern. Der Brandenburger Tischler Clemens Bimek entwickelte still und heimlich in seiner Freizeit einen mechanischen Verhütungsapparat, der Verhütung zur Männersache machen könnte.

Wie funktioniert das Bimek SLV laut Erfinder?

Das Bimek Samenleiterventil (SLV) muss operativ in den Körper eingesetzt werden. Dieser ambulante Eingriff soll ca. 30 Minuten dauern und vergleichbar sein mit dem operativen Aufwand einer Vasektomie. Durchgeführt werden soll der Eingriff von speziell geschulten Urologen. Das Bimek SLV wird direkt in die Samenleiter im Hodensack implantiert. Nur 2 Gramm wiegt das etwa gummibärchengroße (7 x 11 x 18 mm) Teil.

Über einen Kippschalter kann der Träger den Spermienfluss selbst steuern. Wenn das Bimek SLV geschlossen ist, werden die Spermien aus den Samenleitern in den Körper abgeleitet, so dass diese nicht mehr in das Ejakulat gelangen. Das Ventil kann von außen durch die Haut des Hodensacks geöffnet und geschlossen werden. Jedoch stellt sich die Sterilität erst nach etwa drei bis sechs Monaten ein, da zunächst immer eine Restmenge von Spermien im Ejakulat verbleibt. Die Öffnung erfolgt über einen zusätzlichen Sicherheitsschalter. Nach der Öffnung werden direkt wieder Spermien in das Ejakulat geleitet und der Mann ist sofort zeugungsfähig.

Wann gibt es das Bimek SLV zu kaufen?

Der Erfinder Clemens Bimek hat das SLV bereits 1999 in Deutschland patentieren lassen. Nach vielen Jahren der fortwährenden Entwicklung und Erprobung, in denen der Erfinder das Gerät im Selbstversuch getestet hat, ist er nun auf der Suche nach Investoren und Probanden für die klinische Erprobung. Ob und wann diese neue Verhütungsmethode für alle verfügbar sein wird, ist nicht absehbar.

Welche Risiken bestehen für Probanden?

Die Risiken sind nicht komplett absehbar. Grundsätzlich bestehen die üblichen Operationsrisiken, das heißt, dass nach der Operation im betroffenen Bereich Hämatome auftreten können oder es zu Wundheilungsstörungen oder Abszessen kommen kann. Zudem besteht das Risiko der dauerhaften Sterilisation.

Fazit

Das Bimek SLV ist eine interessante Erfindung, die tatsächlich die Verhütung revolutionieren könnte. Schließlich verhüten viele Frauen nur ungern hormonell. Es bleibt allerdings abzuwarten, ob das Bimek SLV die klinische Erprobung besteht und tatsächlich zugelassen wird. Im Gegensatz zu Pille & Co. wird man hier aber auch im Falle einer Zulassung immer ein gewisses Restrisiko einer dauerhaften Sterilisation haben.