Schutz vor der Sonne ist nicht nur für Erwachsene, sondern auch für Kinder wichtig. Spezielle UV-Schutzkleidung soll genau das gewährleisten, aber funktioniert das auch in der Realität?

UV-Schutzkleidung: sinnvoll oder verschwendetes Geld?

Schutz vor der Sonne ist nicht nur für Erwachsene, sondern auch für Kinder wichtig. Spezielle UV-Schutzkleidung soll genau das gewährleisten, aber funktioniert das auch in der Realität?

Der Lichtschutzfaktor

Grundsätzlich ist nämlich erst mal festzuhalten, dass jedes Kleidungsstück vor der Sonne schützt. Der jeweilige Schutzfaktor hängt vom Material, der Farbe und der Verarbeitung ab. Ein weißes T-Shirt hat im trockenen Zustand beispielsweise einen Lichtschutzfaktor von ungefähr zehn. Im nassen Zustand sind es nur noch zwei. Wenn der Lichtschutzfaktor mit der sogenannten Eigenschutzzeit multipliziert wird, ergibt sich daraus die maximale Zeit für Sonneneinstrahlung, ohne einen Sonnenbrand zu bekommen. Die Eigenschutzzeit ergibt sich aus dem eigenen Hauttyp. Helle Hauttypen haben teilweise nur einen Schutz von drei bis zehn Minuten, bei sehr dunklen Hauttypen geht der Schutz auf bis zu 45 Minuten hoch. So kann sich ein Kind mit einer Eigenschutzzeit von zehn Minuten und einem trockenen weißen T-Shirt, das einen Lichtschutzfaktor von zehn hat, bis zu 100 Minuten an der Sonne aufhalten. Diese Maximalwerte sollten aber immer großzügig unterschritten werden, denn Kinder sind besonders anfällig für Sonnenstrahlung und Hautkrebs kann noch Jahre oder Jahrzehnte später entstehen.

Die Standards

Mit spezieller UV-Schutzkleidung ist der Schutz vor UV-Strahlung wesentlich höher als bei ein einem gewöhnlichen T-Shirt. Zur Berechnung des Schutzes gibt es drei Normen:  die europäische Norm EN 13758, eine australisch-neuseeländische Norm und der UV-Standard 801. Die ersten beiden Normen messen den Schutzfaktor (UPF) an ungedehnten, trockenen Stoffen im Neuzustand. Schon das Beispiel des nassen T-Shirts zeigt aber, wie sich der Schutz verändern kann. Besonders bei spielenden Kindern kann das sehr schnell passieren. Der australisch-neuseeländische Standard ist der am meisten verbreitete. Den besten Schutz und hohe Sicherheit bietet jedoch der UV-Standard 801. Dieser ermittelt den Schutzfaktor unter Tragebedingungen. Gemessen wird am nassen, gedehnten, gewaschenen und gescheuerten Stoff, zertifiziert wird der niedrigste erreichte Wert. Dass dieses Verfahren sinnvoll ist, zeigt beispielsweise eine Stichprobe des ZDF-Verbrauchermagazins „WISO“. Dort verlor ein T-Shirt nach mehrmaligem Waschen an Schutzkraft. Andere zeigten teilweise von Beginn an nicht den versprochenen Schutz.

Fazit

Grundsätzlich ist UV-Schutzkleidung besonders für Kinder nützlich. Neben der Sonnencreme kann die Kleidung einen wichtigen Beitrag zum Schutz der Kleinen liefern. Allerdings ist nicht jede UV-Schutzkleidung auch wirklich hilfreich. Beim Kauf der Kleidung sollte daher auf den UV-Standard 801 geachtet werden. Nur dieser Standard testet die Stoffe unter Alltagsbelastungen und gewährleistet dauerhaften Schutz.