Aluminium-Deo

Wie gefährlich ist Aluminium in Deos?

Herkömmliche Deos wirken zwar gut gegen Körpergeruch, bringen aber unsere Gesundheit ins Schwitzen – einige Inhaltsstoffe gelten als allergieauslösend oder sogar krebserregend. Vor allem Aluminium wird heiß diskutiert.

Deodorants, kurz Deos, und Antitranspirantien wurden entwickelt, um den ganzen Tag über einen guten und sicheren Schutz gegen Körpergeruch zu bieten. Ein Antitranspirant, umgangssprachlich oft „Deo mit Aluminium“ genannt, bietet neben dem Frischeeffekt eines Deos zusätzlich auch Schutz vor nassen Achseln. Reiner Schweiß ist an sich geruchsneutral. Erst durch Bakterien in der Achselhöhle wird der Schweiß zersetzt und es entstehen unangenehme Gerüche, unter anderem durch die entstandene Buttersäure. Deos und Antitranspirantien reduzieren den Bakteriengehalt und damit den Geruch unter den Achseln.

Beim Auftragen des Deos verringert der enthaltene Alkohol die Anzahl der geruchsbildenden Bakterien für einige Zeit. Zusätzlich sorgen Duftstoffe im Deodorant dafür, dass unangenehme Gerüche überdeckt werden. Durch die Achselnässe, die im Laufe des Tages oder durch Aktivität entsteht, nimmt die Wirkung des Deodorants nach und nach ab. Daher wirkt ein Deodorant nicht so lange wie ein Antitranspirant. Die Menge an Schweiß wird durch die Verwendung eines Deos nicht verringert, denn es unterbindet nur den Geruch für eine gewisse Zeit.

Ein Antitranspirant dagegen enthält Aluminiumsalze. Diese verengen die Ausgänge der Schweißdrüsen und vermindern somit die Schweißbildung und den Schweißfluss. Es bildet sich weniger Schweiß unter den Achseln. In der Kombination aus verringerter Schweißbildung, antibakterieller Wirkung und den angenehmen Düften bieten Antitranspirantien Schutz gegen Achselnässe und Schweißgeruch. In einigen Antitranspirantien sind bis zu 25 Prozent Aluminiumsalze enthalten.

Aluminium steht in Verdacht, Krankheiten auszulösen

Aluminium steht seit einiger Zeit in Verdacht, Alzheimer auszulösen und das Risiko für eine Brustkrebserkrankung zu erhöhen. Ein von dem Fernsehsender ARTE gezeigter Film brachte den Stein ins Rollen. Darin wurde eine Krebspatientin gezeigt, die einen Zusammenhang zwischen ihrer Krankheit und der Verwendung eines aluminiumhaltigen Antitranspirants vermutet. Auch die Wissenschaftlerin und Onkologin Philippa Darbre kam im Film zu Wort. Sie soll herausgefunden haben, dass Aluminium gesunde Brustzellen in der Petrischale in Krebszellen verwandelt. In ihren Versuchen versetze Sie Zellkulturen mit reiner Aluminiumhydroxidlösung.

Derzeit kann niemand genau sagen, ob das in Deos bzw. Antitranspirantien enthaltene Aluminium wirklich Brustkrebs und Alzheimer auslösen kann oder nicht. Hohe Dosen des Metalls wirken wie ein Gift. Ob dies aber auch auf die in Körperpflegeprodukten verwendeten Dosen zutrifft, ist ungewiss. Die Studienlage dazu ist widersprüchlich. In den letzten Jahren wurde eine Zunahme von Brustkrebs in den Bereichen der Brust beobachtet, die besonders nahe an den Achseln liegen. In der Folge wurde auch der Einfluss von Aluminium auf das Brustkrebsrisiko untersucht. Es wurden verschiedene Arbeiten dazu veröffentlich. Eine Forschungsarbeit kam zu dem Ergebnis, dass in der Brustwarzenflüssigkeit bei Brustkrebspatientinnen höhere Aluminiumkonzentrationen als bei gesunden Frauen vorkommen. Andere Studien haben hingegen keine Unterschiedene zwischen Aluminiumkonzentrationen in gesundem Brustgewebe und Brustkrebsgewebe gefunden.

Erhöhte Konzentrationen von Aluminium im Brustkrebsgewebe könnten Ursache für die Erkrankung sein oder auch eine Folge, sodass sich Aluminium durch Gewebsveränderungen vermehrt im Brustgewebe ansammelt.

Die höhere Brustkrebsrate in den letzten Jahren könnte auch mit einer verbesserten Früherkennung zusammenhängen. Gesicherte Risikofaktoren für Brustkrebs sind neben Übergewicht auch Rauchen und Alkoholkonsum von mehr als 20 g pro Tag.

Aluminium gelangt über verschiedenen Wegen in den Körper

Aluminium gelang aber nicht nur über die Haut in den Körper, sondern wird auch inhalativ über die Lungen aufgenommen – beispielsweise durch den Nebel, der beim Versprühen des Antitranspirants entsteht. Weiterhin gelangt Aluminium auch über die Nahrung in den Körper. Vor allem die Verwendung von Aluminiumgeschirr und -folie bei salzigen oder sauren Lebensmitteln führt zum Herauslösen des Metalls, welches dann mit den Nahrungsmitteln aufgenommen wird. Aluminium ist ein häufig vorkommendes Element der Erdkruste und steckt damit auch in pflanzlichen und tierischen Lebensmitteln wie Gemüse, Salat, Meeresfrüchten, Innereien, Kakao und Tee.

Aufnahme von Aluminium durch die Haut sehr gering

Das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) erklärt dazu: „Die tolerierbare Aufnahmemenge ist wahrscheinlich bei einem Teil der Bevölkerung allein durch Lebensmittel ausgeschöpft.“ Kommt eine weitere Belastung durch aluminiumhaltige Deos hinzu, so könnte der Grenzwert für Aluminium zumindest teilweise überschritten werden und sich Aluminium im Körper anreichern. Die meisten Aluminiumverbindungen in der Kosmetik sind jedoch unlöslich oder bilden nach dem Kontakt mit der Haut unlösliche Komplexe, die nur zu 0,01 Prozent durch die Haut aufgenommen werden. In einer Stellungnahme erklärt das BfR: „Ein kausaler Zusammenhang zwischen der erhöhten Aluminiumaufnahme durch Antitranspirantien und der Alzheimerkrankheit bzw. Brustkrebs konnte trotz einer Reihe von entsprechenden Studien aufgrund der inkonsistenten Datenlage wissenschaftlich bisher nicht belegt werden.“

Der wissenschaftliche Ausschuss für Verbrauchersicherheit der Europäischen Kommission ist der Meinung, dass die vorhandenen Informationen die Bedenken hinsichtlich einer möglichen krebsfördernden Wirkung von Aluminium nicht unterstützen. Dort heißt es: „Dass von den bei Gebrauch kosmetischer Mittel erreichten Aluminiumwerten eine krebserregende Wirkung ausgeht, ist unwahrscheinlich. Die Annahme, dass Aluminium in Kosmetika mit der Alzheimerschen, der Parkinsonschen oder anderen neurodegenerativen Erkrankungen in Verbindung stehen könnte, ist wissenschaftlich nicht haltbar.“

Deo nicht auf frisch rasierter Haut anwenden

Die Experten raten, aluminiumhaltige Deos zumindest nicht auf frisch rasierte Haut aufzutragen. Dieser Empfehlung werden aber sicher nur die wenigsten Verbraucher nachkommen, da die meisten Menschen üblicherweise morgens nach dem Duschen und Rasieren Deo bzw. Antitranspirantien verwenden. Durch das Rasieren entstehen kleine Verletzungen auf der Haut, durch die mehr Aluminium aufgenommen wird als durch intakte Haut.

Zusammenfassend lässt sich feststellen, dass es keine eindeutigen Studien gibt, die einen Zusammenhang von Aluminium in Antitranspirantien und dem Auftreten von Krankheiten beweisen. Wer auf Nummer sich gehen möchte, findet inzwischen eine große Auswahl an Deos ohne Aluminium im Handel.

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