Schwangerschaftsübelkeit

Schwangerschaftsübelkeit – Alles Wichtige auf einen Blick

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Schwangerschaftsübelkeit gehört für viele Frauen in den ersten Wochen der Schwangerschaft zum Alltag. Gerade am Morgen erschwert ein flaues Gefühl im Magen den Start in den Tag. Erfahre hier mehr über die Ursachen und nützliche Tipps im Umgang mit Schwangerschaftsübelkeit.

Was ist Schwangerschaftsübelkeit und woher kommt sie?

Schwangerschaftsübelkeit, auch bekannt als Morgenübelkeit, ist ein häufiges Schwangerschaftsanzeichen, das bei vielen Frauen im Schwangerschaftsverlauf auftritt. Es handelt sich um ein unangenehmes, flaues Gefühl im Magen, begleitet von Übelkeit und manchmal auch Erbrechen. Obwohl der Name Morgenübelkeit suggeriert, dass sie nur morgens auftritt, kann sie tatsächlich den ganzen Tag über auftreten.

Die genaue Ursache von Schwangerschaftsübelkeit ist nicht vollständig bekannt. Experten glauben jedoch, dass die hormonellen Veränderungen in der Schwangerschaft, insbesondere der Anstieg des Schwangerschaftshormons hCG, eine Rolle dabei spielen könnten. Auch andere Faktoren wie Stress, Müdigkeit und bestimmte Gerüche können die Übelkeit verstärken. Da das flaue Gefühl bei vielen Frauen vor allem morgens auftritt, liegt die Vermutung nahe, dass ein niedriger Blutzuckerspiegel die Übelkeit begünstigt.

Schwangerschaftsübelkeit: So lange dauert sie

Wann die ersten Anzeichen der normalen Schwangerschaftsübelkeit auftreten, ist ganz individuell. In den meisten Fällen tritt die Übelkeit in den ersten drei Monaten der Schwangerschaft auf, besonders zwischen der sechsten und zwölften Schwangerschaftswoche. Doch während manche Schwangere gar nicht an Übelkeit und Erbrechen leiden, wird manchen Frauen schon vor dem positiven Schwangerschaftstest schlecht. Andere leiden während der gesamten Schwangerschaft an dem flauen Gefühl.

Experten gehen davon aus, dass die Schwangerschaftsübelkeit zwischen der achten und neunten Schwangerschaftswoche am schlimmsten ist. Bei einigen Frauen ist das jedoch auch erst zwischen der neunten und elften Schwangerschaftswoche der Fall. Das liegt wahrscheinlich daran, dass der hCG-Spiegel in der elften Schwangerschaftswoche seinen Höhepunkt erreicht. Sobald er nach dem ersten Trimester wieder sinkt, klingt auch bei vielen Frauen die Übelkeit langsam ab.

Sind Übelkeit und Erbrechen in der Schwangerschaft gefährlich?

Viele Schwangere sind zunächst verunsichert, wenn sie in der Frühschwangerschaft oder sogar noch darüber hinaus unter Übelkeit und Erbrechen leiden. Aber du musst dir keine Sorgen machen. Wenn sich die Symptome bei dir in einem normalen Rahmen bewegen und nach wie vor eine gesunde Ernährung möglich ist, ist das eine ganz normale Begleiterscheinung in der Schwangerschaft. Von dem flauen Gefühl im Magen sind etwa 70 bis 80 Prozent aller Schwangeren betroffen. Es ist also in den ersten Schwangerschaftswochen eines der häufigsten Anzeichen für eine Schwangerschaft.

Erst wenn du dich durch die Schwangerschaftsübelkeit mehrfach am Tag übergeben musst und Schwierigkeiten hast, ausreichend Nahrung und Flüssigkeit bei dir zu behalten, solltest du aufpassen.

Starke Übelkeit in der Schwangerschaft: Dann musst du zum Arzt

Rund zwei Prozent der Schwangeren leiden an einer Hyperemesis gravidarum. Diese schwere Form der Schwangerschaftsübelkeit hält den ganzen Tag an. Betroffene Frauen verlieren häufig auch Gewicht, da sie sich immer wieder übergeben müssen und nicht genug Nahrung bei sich behalten können. Zu den Symptomen dieser extremen Form der Schwangerschaftsübelkeit zählen:

  • extreme Übelkeit
  • häufiges Erbrechen (mehr als zehnmal am Tag)
  • spürbare Gewichtsabnahme
  • Dehydration und Durstgefühl
  • Müdigkeit
  • Kopfschmerzen
  • Schwindel

Wie die normale Schwangerschaftsübelkeit beginnt die Hyperemesis gravidarum meist zwischen der sechsten und achten Schwangerschaftswoche. Ihren Höhepunkt erreicht sie in der zwölften Schwangerschaftswoche. Die Intensität der extremen Übelkeit lässt meist in der 20. Schwangerschaftswoche wieder nach. Wenn du Probleme damit hast, ausreichend Nahrung und Flüssigkeit bei dir zu behalten, drohen dir und deinem Baby eine Mangelversorgung. Wenn du den Verdacht hast, an Hyperemesis gravidarum zu leiden, solltest du also besser deinen Haus- oder Frauenarzt aufsuchen.

Schwangerschaftsübelkeit: Was hilft?

So individuell wie jede Schwangere sind auch die Tipps, die gegen die Übelkeit in der Schwangerschaft helfen. Während bei manchen werdenden Müttern ein kleiner Snack vor dem Aufstehen hilft, schwören andere auf Wasser mit Zitrone. Was dir gegen Übelkeit und Erbrechen in deiner Schwangerschaft hilft, findest du am besten selbst heraus. Ganz getreu dem Motto: Probieren geht über Studieren. Wir haben dir die besten Tipps zusammengetragen, die dir bei Schwangerschaftsübelkeit helfen können:

  • Kleine, häufige Mahlzeiten: Versuche, große Mahlzeiten zu vermeiden, und iss stattdessen mehrere kleine Mahlzeiten über den Tag verteilt. Dadurch wird der Magen nicht überlastet und dein Blutzuckerspiegel bleibt gleichzeitig stabil.
  • Snacks vor dem Aufstehen: Trockene Kekse, Zwieback oder salzige Cracker, die du am Abend vorher bereitlegst, können die Schwangerschaftsübelkeit vor dem Aufstehen lindern. Damit bringst du deinen Kreislauf in Schwung und deinen Blutzuckerspiegel bereits vor dem Aufstehen wieder auf ein normales Level.
  • Ausreichend Flüssigkeitszufuhr: Achte darauf, ausreichend Flüssigkeit zu trinken. Am besten trinkst du über den Tag verteilt anderthalb bis zwei Liter Wasser. Du kannst auch versuchen, etwas Ingwer- oder Pfefferminztee zu trinken, da diese Getränke beruhigend auf den Magen wirken können.
  • Vermeide Trigger: Wenn bestimmte Gerüche oder Lebensmittel deine Übelkeit verschlimmern, versuche, sie so gut es geht zu meiden. Auch stark gewürzte Speisen oder sehr zucker- oder fetthaltige Mahlzeiten bedeuten Stress für den Magen –das begünstigt Übelkeit und Erbrechen.
  • Ruhe und Entspannung: Stress kann die Übelkeit verstärken, also gönne dir ausreichend Ruhe und Entspannung.
  • Akupressur-Bänder: Einigen schwangeren Frauen helfen auch Akupressur-Bänder gegen die Schwangerschaftsübelkeit. Ursprünglich wurden die Bänder gegen die Seekrankheit entwickelt und stammen aus der traditionellen chinesischen Medizin.
  • Rede mit deinem Arzt: Wenn die Übelkeit besonders stark ist und du Probleme hast, ausreichend Nährstoffe zu dir zu nehmen, sprich mit deinem Arzt. Es gibt möglicherweise Medikamente oder andere Maßnahmen, die dir helfen können.

Die Schwangerschaftsübelkeit kann zwar unangenehm sein, ist in den meisten Fällen aber ein ganz normales und vorübergehendes Phänomen. Es kann helfen zu wissen, dass es vielen Frauen ähnlich geht und dass es auch wieder besser wird.

Schwangerschaftsübelkeit Medikamente: Wenn Hausmittel nicht mehr wirken

Bei manchen Schwangeren ist die Schwangerschaftsübelkeit so stark, dass Hausmittel keine ausreichende Linderung mehr verschaffen. In so einem Fall kannst du mit deinem Arzt über geeignete Medikamente sprechen. Medikamente sollten in der Schwangerschaft so sparsam wie möglich eingesetzt werden. Deshalb ist es wichtig, dass dein Arzt dir nach einer eingehenden Untersuchung die geeigneten Präparate verschreibt. Vitamin B6 oder auch Kombinationspräparate aus Vitamin B6 und anderen Wirkstoffen helfen vielen Frauen dabei, die Übelkeit zu lindern. Auf keinen Fall solltest du Nährstoffe einnehmen, ohne vorher mit deinem Arzt darüber zu reden.