Wissenswertes über die Schilddrüsenunterfunktion

Wissenswertes über die Schilddrüsenunterfunktion

Nachdem wir neulich schon das Wesen der Schilddrüsenüberfunktion erläutert haben, wenden wir uns nun den verschiedenen Aspekten der Schilddrüsenunterfunktion zu.

Die Ursachen der Schilddrüsenunterfunktion

Anders als bei der Schilddrüsenüberfunktion kommt es bei der Schilddrüsenunterfunktion zu einer herabgesetzten Produktion von den Schilddrüsenhormonen Thyroxin (T4) und Trijodthyronin (T3). Für diese Erkrankung gibt es verschiedene Ursachen. Bei einer primären Schilddrüsenunterfunktion liegt die Ursache in der Schilddrüse selber. Ärzte unterscheiden hier zwischen einer angeborenen und einer erworbenen Schilddrüsenunterfunktion. Die angeborene Schilddrüsenunterfunktion betrifft etwa eines von 4000 Neugeborenen. Die Ursache für die erworbene Schilddrüsenunterfunktion liegt meistens in einer Autoimmunerkrankung, die Hashimotothyreoiditis genannt wird. Der eigene Körper greift dabei die Schilddrüse an. Auch die Behandlung einer Schilddrüsenüberfunktion oder Jodmangel können zu einer Schilddrüsenunterfunktion führen.

Neben der primären gibt es noch die seltenere sekundäre und tertiäre Schilddrüsenunterfunktion. Bei der sekundären Schilddrüsenunterfunktion produziert die Hirnanhangsdrüse zu wenig Thyreotropin (TSH), ein Hormon, dass die Produktion der Schilddrüsenhormone ankurbelt. Bei der tertiären Schilddrüsenunterfunktion liegt das Problem im Hypothalamus, der indirekt über die Hirnanhangsdrüse ebenfalls die Produktion der Schilddrüsenhormone steuert.

Symptome der Schilddrüsenunterfunktion

Durch die Schilddrüsenunterfunktion werden viele Stoffwechselvorgänge verlangsamt. Das führt zu Konzentrations- und Leistungsstörungen sowie Müdigkeit. Es kann auch zu Störungen des Bewusstseins, des Orientierungssinns und des Gedächtnisses sowie einer erhöhten Kälteempfindlichkeit kommen.

Menschen, die an Schilddrüsenunterfunktion leiden, haben manchmal eine heisere Stimme und sprechen langsam und hören schwer. Der Puls dieser Menschen ist oft ebenso wie der Blutdruck niedrig. Die Haare werden spröde und fallen aus. Die Haut wird trocken und blass oder fleckig. Fingernägel wachsen schlechter und können brüchig oder fleckig werden. Schwellungen in der Unterhaut des Gesichts können zu verquollenem Aussehen führen.

Bei einer Schilddrüsenunterfunktion kann es außerdem zu seelischen Veränderungen der Betroffenen kommen. Betroffene sind häufig apathisch, depressiv und lustlos.
Weiterhin kann es, trotz unveränderter Essensgewohnheiten, zu einer Gewichtszunahme kommen.

Eine Folge bei Frauen ist ein unregelmäßiger Monatszyklus, bei Männern nimmt die Lust an Sex ab und es kann zu Impotenz kommen.

Diagnose der Schilddrüsenunterfunktion

Die Schilddrüsenunterfunktion können Ärzte vor allem über Bluttests diagnostizieren. Hierbei wird der Wert des Schilddrüsensteuerhormons TSH und des freien Schilddrüsenhormons (fT4) gemessen. Auch Antikörper gegen das Schilddrüsengewebe können nachweisbar sein.

Mit dem TRH-Test können Ärzte eine mögliche sekundäre Schilddrüsenunterfunktion erkennen. Dabei wird das Hormon TRH entweder über ein Nasenspray oder eine Injektion verabreicht. Nach einer halben Stunde misst der Arzt erneut die Konzentration des Hormons TSH. Bei einer Schilddrüsenunterfunktion steigt die Konzentration im Blut stark an.

Mit einer Ultraschalluntersuchung lassen sich Größe und Form der Schilddrüse bestimmen.

Behandlung der Schilddrüsenunterfunktion

Die Schilddrüsenunterfunktion wird medikamentös behandelt. Die Medikamente führen dem Körper Hormone zu, die er nicht mehr selbst herstellen kann. Bis zur endgültigen Dosierung kann es mehrere Monate andauern, denn der Körper muss sich erst an die reguläre Menge der Schilddrüsenhormone gewöhnen. Durch die regelmäßige Nachkontrolle der Hormonkonzentration im Blut ermittelt dein Arzt die richtige Dosis.

Schilddrüsenunterfunktion und Ernährung

Wenn dein Arzt einen Jodmangel festgestellt hat, kannst du zusätzlich Jod zu dir nehmen. Außerdem solltest du dich jodreich ernähren. Jod befindet sich z. B. im jodierten Speisesalz, Meeresfrüchten und Meeresfischen.

Ein Gedanke zu “Wissenswertes über die Schilddrüsenunterfunktion

Die Kommentarfunktion ist geschlossen.