Zeit zum Kinderkriegen

Zeit zum Kinderkriegen

„Jetzt oder nie“ denken viele, wenn es ums Schwangerwerden geht. Doch stimmt das wirklich? Wir haben uns Gedanken gemacht, wann der ideale Zeitpunkt ist, Eltern zu werden.

Life Goals

Das erste Kind planen die meisten von uns nach dem Studium oder der Ausbildung. Wenn man einen guten Job gefunden hat, ohne Befristung und mit einem ordentlichen Gehalt. Oder wenn das Traumhaus fertig gebaut ist. Einige verlegen das Kinderkriegen auf später, weil sie nochmal für ein paar Jahre ins Ausland gehen wollen. Aber auch die Zeit zu zweit als Paar zu genießen oder die geplante Rucksack-Tour durch Asien können Momente sein, die manche Menschen lieber noch ohne Kind erleben wollen.

Geht nicht, gibt’s nicht

Ganz pauschal kann man nicht sagen, wann der richtige Zeitpunkt gekommen ist, ein Kind zu bekommen. Das hängt von vielen verschiedenen Faktoren ab, wie dem Wohnort, sozialem Netzwerk, Gehalt und Wohnsituation. Die eigene Lebensplanung und der Wunsch nach einer erfolgreichen Karriere steht außerdem im Vordergrund. Schnell stellen viele Frauen fest: Irgendwie passt ein Kind nie so richtig in mein Leben.

Und das ist der springende Punkt: Den idealen Zeitpunkt für das erste Baby gibt es nämlich gar nicht. Darum ist es manchmal besser, es einfach auf sich zukommen zu lassen. Viele Mamas haben in scheinbar unmöglichen Situationen Kinder bekommen. Mitten im Studium, frisch getrennt vom Kindsvater oder während des stressigen Hausbaus.

Früher oder später werden alle Eltern

Doch die gute Nachricht ist: Alle schaffen es! Natürlich gibst du erst mal ein Stück deiner Freiheit auf, wenn dein Kind auf die Welt kommt. Doch es wird größer, du wächst in deine Rolle als Mutter hinein und gehst vielleicht so sehr in ihr auf, dass deine Karriere plötzlich gar nicht mehr so wichtig erscheint. Und auch die Backpacker-Reise ist ja nicht für immer gestorben. Du kannst sie in ein paar Jahren nachholen, wenn dein Kind alt genug ist, in den Ferien bei Oma und Opa zu bleiben. Oder vielleicht nimmst du es dann sogar mit auf eine Trekking-Tour.

Das erste Baby mit Anfang 20 oder erst mit Ende 30 bekommen – beides hat Vor- und Nachteile. Wer früh Mama wird, hat die Familienplanung dann vielleicht abgehakt. Karriere und Hausbau kann folgen, wenn die Kinder in die Schule kommen. Außerdem sind junge Mamas oft fitter, um mit den kleinen Schritt zu halten. Sie klagen seltener über Rückenschmerzen oder Müdigkeit.

Ältere Muttis stehen dagegen oft schon fest im Leben und wissen genau, was sie wollen. Sie lassen sich nicht so schnell von „gutgemeinten“ Ratschlägen verunsichern. Ihre Jugend haben sie in vollen Zügen genossen und trauern der wilden Partyzeit nicht hinterher. Finanzielle Einbußen sind durch ihre gute Situation im Job für sie kein Thema.

Wir wünschen uns ein Geschwisterkind

Und wann ist der richtige Zeitpunkt für das nächste Kind? Im Hormonrausch des Wochenbetts wünschen sich manche Mütter, sofort wieder mit dem Hibbeln loszulegen. Doch Ärzte und Hebammen raten, nicht zu bald erneut schwanger zu werden. Als Faustregel gilt, dass der Körper der Frau neun bis zwölf Monate nach der Entbindung zum Regenerieren braucht. Diese Zeit solltest du ihm auch geben, um dich und den Fötus nicht zu gefährden.

Davon abgesehen gibt es auch höchst unterschiedliche Vorstellungen von der richtigen Altersspanne von Geschwisterkindern. Es gibt Eltern, die sich einen möglichst kleinen Abstand von etwa zwei Jahren wünschen. In der Vorstellung spielen die Kinder dann gemeinsam, teilen Interessen und Hobbys. Dabei solltest du aber bedenken, dass deine Kinder – so ähnlich sie sich auch sehen mögen – höchst unterschiedliche Charaktere haben können. Sie sind Individuen und Streit unter Geschwistern ist immer vorprogrammiert. Dabei ist dann egal, ob die Kinder zwei oder zwölf Jahre Unterschied haben.

Ein kurzer Altersabstand kann aber den Vorteil haben, dass deine Kleinen dieselbe Kita und später dieselbe Schule besuchen. Das spart natürlich Fahrtwege und Zeit. Kleidung, Spielzeug und Möbel können weitergegeben oder gemeinsam genutzt werden. Geschwister mit einem größeren Altersunterschied entwickeln oft eine ganz eigene Dynamik, bei der das ältere Kind schon früh Verantwortung übernimmt.

Das Baby als Beziehungsretter

Wichtiger als die äußeren Umstände ist, welchen Gehalt eure Beziehung hat. Es ist niemals eine gute Idee, ein Kind zu bekommen, um eure Partnerschaft zu kitten. Denn junge Eltern werden es bestätigen können, dass der Alltag mit einem Neugeborenen zur Belastungsprobe werden kann. Darum ist es umso wichtiger, dass ihr ein starkes Team seid, dass fest zusammen hält.

Aber was ist mit der alleinerziehenden Mama? Ideal wäre natürlich, wenn trotz aller Umstände ein guter Kontakt zum Kindsvater besteht, sodass er von Anfang an mit involviert wird. Im Haushalt können Großeltern, Freunde oder liebe Nachbarn der frischgebackenen Mutter unter die Arme greifen. Eine liebevolle Nachsorge-Hebamme steht dir mit Rat und Tat zur Seite. Außerdem besteht die Möglichkeit, über die Krankenkasse eine Haushaltshilfe zu organisieren. Bei finanziellen Engpässen gibt es jede Menge staatlicher Hilfen. Dazu kannst du Beratungsangebote wie die Familienhilfe der Diakonie in Anspruch nehmen. Dort findest du auch Gesprächspartner für Drucksituationen.

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